Der nächste Gegner im Visier – SG Dynamo Dresden

Am 29. Spieltag darf der TSV 1860 München nach drei Auswärtsspielen wieder im heimischen Stadion an der Grünwalder Straße antreten. Gegner ist dabei kein geringerer als der amtierende Tabellenführer, die SG Dynamo Dresden.

Den Wiederaufstieg fest im Blick

Der Vorjahresabsteiger hat sich nach anfänglichen Problemen in der Dritten Liga stabilisiert und führt seit dem 15. Spieltag die Tabelle der dritthöchsten Profiliga an. Die aktuelle Truppe von Markus Kauczinski hat so gut wie nichts mehr mit der Mannschaft des Vorjahres zu tun. Mit dem Abstieg waren die sportlich Verantwortlichen der Dresdner darauf bedacht, eine schlagkräftige Drittliga-Mannschaft zu formen und eine gute Rolle in der Liga zu spielen. Dies scheint Ralf Becker (Geschäftsführer Sport) und Markus Kauczinski (Cheftrainer) dem Tabellenstand entsprechend bisher eindrucksvoll gelungen zu sein. Mit einem bevorzugtem 3-4-1-2-Spielsystem surrt der Dynamo durch die Liga. Der Aufstieg ist das erklärte Ziel und drei Punkte in München sollen den Dresdnern den nötigen Rückenwind für eine Rückkehr in die Zweite Liga geben. Als ebenbürtige Konkurrenten auf dem Weg nach oben haben sich im Ligaendspurt nur der FC Ingolstadt 04 und der F.C. Hansa Rostock auf Platz zwei und drei in Position gebracht. Die Löwen liegen derweil auf einem passablen, aber mit neun Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz, abgeschlagenen vierten Platz.

Im Aufeinandertreffen am kommenden Montag gilt es für die Löwen, dem Tabellenführer Paroli zu bieten und das erklärte Ziel „eine sorgenfreie Saison zu spielen“ weiterzuverfolgen. Als chancenlos sollte man die Mannschaft von Michael Köllner dabei nicht ansehen. Die SG Dynamo Dresden spielt auf konstant hohem Niveau und führt die Liga völlig zu Recht an, eine Übermannschaft sind die Mannen um Trainer Kauczinski indes nicht. Von bisher sechs Niederlagen setzte es fünf auf des Gegners Platz. Grund genug für die Löwen, sich am Montag etwas gegen den Dynamo auszurechnen. Vergleicht man die Tordifferenz beider Mannschaften, könnte die beim Fernsehsender “Magenta-Sport” als „Duell der Kultclubs“ angepriesene Partie durchaus ein Leckerbissen für den Fußball-begeisterten Anhang beider Mannschaften werden. Beide Teams haben bis dato am wenigsten Tore zugelassen aber auch mit die meisten Tore im laufenden Wettbewerb geschossen. Auf Seiten der Dresdner strahlen dabei Christoph Daferner und Philipp Hosiner die größte Torgefahr aus. Beide sind in der Jugend des TSV 1860 München ausgebildet worden und kommen in der laufenden Spielzeit gemeinsam auf 19 Tore und 14 Torvorlagen. Komplettiert wird die Offensivkraft des Dynamo mit dem erst 19-jährigen Ransford Königsdörfer. Der junge Deutsch-Ghanaer wurde in der Jugend von Hertha BSC ausgebildet und ist mittlerweile nicht mehr aus der Mannschaft wegzudenken. Sechs Tore und vier Vorlagen sind ein Statement für einen erst 19-Jährigen. Nicht zu vergessen ist auch der erfahrene Pascal Sohm. Als Mittelstürmer gibt er oft den Back-Up für Hosiner und Daferner. Mit annähernd der Hälfte an Spielzeit hat der 29-Jährige aber auch schon fünfmal ins gegnerische Tor getroffen und zweimal zum Torerfolg aufgelegt.

Der Dynamo surrt durch die Liga

Hinter den Spitzen zieht Heinz Mörschel die Fäden im offensiven Mittelfeld der Dresdner. Unterstützt wird der 23-jährige Rechtsfuß in der Regel von Paul Will und Julius Kade, die sich im defensiven Mittelfeld für den Spielaufbau der Dresdner verantwortlich zeichnen und den ehemaligen Löwen-Spieler Yannick Stark auf die Ersatzbank verdrängt haben. Dahinter steht Sebastian Mai in der Dreier-Abwehrkette. Der Kapitän wurde in der eigenen Jugend ausgebildet und steht nach Stationen in Chemnitz, Zwickau, Münster und Halle seit Saisonbeginn wieder in der Abwehr der Schwarz-Gelben. Mit seinen 1,95 m ist er der Fels in der Brandung und mit Torwart Kevin Broll ein Garant für die beste Abwehr der Liga. Nicht zuletzt ist es seiner Mentalität zu verdanken, dass die Dresdner mit einer derartigen Selbstverständlichkeit von Spieltag zu Spieltag auf Punktejagd gehen. Solange der Kapitän auf dem Platz steht, kann es sich kein Mitspieler erlauben, auch nur im Ansatz nachzulassen. Der Dynamo surrt konstant und unablässig durch die Liga.

„Operation Pippi Langstrumpf“

Bei den Löwen hingegen sucht man vergeblich nach Konstanz. Letztendlich befinden sich die wirtschaftlich gebeutelten Münchner aber im Soll. Das erklärte Saisonziel war und ist die Weiterentwicklung der Mannschaft und eine sorgenfreie Saison zu spielen. Beide Ziele kann man bereits jetzt guten Gewissens als erreicht betrachten. Michael Köllner und seine Löwen befinden sich auf einem guten Weg. Warum man an dieser Stelle der Saison ein Alibi für die teilweise wankelmütigen Auftritte der Löwen suchen muss, bleibt dabei allerdings schleierhaft. Nach der Aussage von Günther Gorenzel fehlte die Leichtigkeit im Spiel der Löwen. Als Grund dafür machte er unlängst in der PK zum Spiel den Druck der Liga aus, der durch gute Ergebnisse der Konkurrenten auf der Mannschaft lastete. Das soll am Ende jeder für sich selbst beurteilen, ob diese Art von „Druck“ ein Problem für Berufsfußballer ist, die nahezu täglich auf dem Platz stehen und teilweise seit Jahren im Profigeschäft zuhause sind. Aber gut, dann sind die Löwen, jetzt wo es vermeintlich um nichts mehr geht, eben die „Jäger der Liga“ und werden sich laut Gorenzel auf Tugenden verlassen, wie „Mut“, „Zuversicht“, „Vertrauen auf die eigene Stärke“ und „Leichtigkeit“. Tor und Ball werden wieder größer und die Beine leichter. Was hier nach Pippi Langstrumpf („widiwid mach mir die Welt, so wie sie mir gefällt“) klingt, könnte am Ende aber auch funktionieren und ist vielleicht der richtige Weg und das richtige Signal an die Mannschaft, ohne „Druck“ auf die Jagd nach den verbleibenden 30 Punkten zu gehen. Der Montag wird es zeigen, wenn mutige, auf die eigene Stärke vertrauende und zuversichtliche Dresdner mit der Leichtigkeit eines Tabellenführers auf unsere Löwen treffen werden.

Was erwartet uns am Montag aus Eurer Sicht? Wird Dynamo den Löwen die Grenzen aufzeigen und im Vorübergehen die Punkte aus Giesing entführen? Werden die Löwen die gewünschte Reaktion zeigen und, ähnlich wie in Halle, befreit aufspielen? Kommt den Löwen am Ende die offensive Ausrichtung der Dresdner entgegen und es entwickelt sich ein packendes und torreiches Drittliga-Spiel? Ist die „Operation Pippi Langstrumpf“ das richtige Motto für die verbleibenden zehn Spiele?

4.7 3 Stimmen
Artikel bewerten
(Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Löwenmagazins.)
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
7 Kommentare
Neueste
Älteste Meist bewertet
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen

Unknown Member
Gast
Unknown Member
2 Jahre zuvor

Die Löwen können heute befreit aufspielen. Wenn alles normal läuft, kommst an die ersten drei Plätze nicht mehr ran. Platz vier würde zur DFB-Pokal Quali reichen.
Aus einer massiven Abwehr heraus spielen und vorne mit Neudecker, Lex und Mölders die nötigen Nadelstiche setzen.

chemieloewe
chemieloewe(@chemieloewe)
2 Jahre zuvor

So, kurz u. gut, morgen stehen wir ganz klar vor der maßgebenden Messlatte Dynamo Dresden, dem unbestrittenen Tabellenführer, wo wir in etwa sehen können, wo wir mit unserer Spielqualität stehen, wie weit wir in etwa sind u. wie weit wir an das Niveau des Spitzenreiters herankommen, wie in etwa gegen Rostock. Klar, es ist nur ein Spiel, von dem man nicht auf die gesamte Saison schließen kann, bzw. auf das Leistungsvermögen insgesamt. Das ist dann von vielen Spielen abhängig, von Kontinuität, Konstanz u. Stabilität guter u. sehr guter, siegreicher Spiele, um ganz oben zu landen, die wir eben noch nicht in dem Maße erreicht haben u. ist im Weiteren auch von anderen Einflussfaktoren, wie, Form der Leistungsträger u. der Mannschaft insgesamt, Form der Gegner, Glück o. Pech bei Torabschlüssen o. Schiedsrichterentscheidungen, Verletzungen u. Ausfälle von Spielern…u. Anderem mehr abhängig.
Ein Gradmesser ist das Spiel morgen schon, denke ich, auch wenn man 1 Spiel nicht überbewerten sollte.

Löwen, alles Gute u. viel Glück morgen, ein sehr gutes Spiel u. volle Kraft voraus, alles raushauen, was geht, kämpfen u. siegen!!! Machts gut, auf die Sechzger Löwen!!!
Im Sechzger gewinnt nur einer, Sechzig u. sonst Keiner!!!
🍀🍄🍀🐖🍀🤩✌💙🦁💙✌🙏

richard-ostermeiergmail-com
richard-ostermeiergmail-com(@richard-ostermeiergmail-com)
2 Jahre zuvor

Es geht darum Platz 4 zu verteidigen und möglichst viele Spiele zu gewinnen. Gegen Dresden wird es einfacher als in Lübeck und falls ein Team wie Ingoldorf noch zu schwächen beginnt , müssen wir halt bereit sein und ggf. am letzten Spieltag dort noch gewinnen.

WEitere newseinträge

7
0
Über ein Kommentar würden wir uns freuen.x