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Der nächste Gegner im Visier: SC Preußen Münster

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Seit mittlerweile sechs Spielen ist der TSV 1860 München ungeschlagen (3 Siege; 3 Unentschieden). Hinter dieser positiven Entwicklung steckt dabei weit mehr als „nur“ ein Trend. Seit dem Spiel in Halle zeigen die Löwen ein völlig anderes Gesicht auf dem grünen Rasen. Mannschaftliche Geschlossenheit in einem kompakten Spielsystem lassen dem Gegner wenig Raum zur Entfaltung. Eine zweite Sturmspitze neben Sascha Mölders hat ebenso Wirkung gezeigt, wie die Umstellungen im zentralen Mittelfeld. Der Löwe macht seinem Namen wieder alle Ehre. Der TSV 1860 München wird in dieser dritten Liga auch auswärts wieder als Konkurrent wahrgenommen, wie der Hallescher FC und die Bobfahrer aus Unterhaching leidvoll erfahren mussten. Dem FC Ingolstadt wäre es am vergangenen Montag fast kaum besser ergangen, wenn die Mannen um Trainer Michael Köllner die Leistung der ersten Halbzeit auch im zweiten Durchgang gegen einen starken aber dezimierten FCI auf den Platz gebracht hätten. „Hätt i, dad i, war i“, zählt aber nicht im Fußball und so gilt es trotz allem Ärger über möglicherweise verlorene Punkte den Blick nach vorne zu richten.

Gründungsmitglied der Bundesliga

Der nächste Gegner wartet am kommenden Samstag um 14:00 Uhr im 14.300 Zuschauer fassenden Preußenstadion 665 Kilometer entfernt in Münster. Der SC Preußen Münster ist, wie der TSV 1860 München, Gründungsmitglied der 1963 gegründeten Fußballbundesliga. Seine Profifußballer haben die Westfalen erst im Februar 2018 in eine KGaA ausgegliedert. Kommanditaktionär und Komplementär der Gesellschaft ist jeweils der Verein. Anteile wurden demnach bis dato nicht an Dritte veräußert. Die Preußen sind seit der Saison 2010/11 der dritten Liga zugehörig. Die jeweilige Saison wurde zumeist gesichert auf einem einstelligen Tabellenplatz beendet.

Fehlende Stabilität

Diese Saison sind die Westfalen weit weniger stabil. Mit Martin Kobylanski (Eintracht Braunschweig) und René Klingenburg (Dynamo Dresden) haben neben vielen anderen Spielern auch die zwei Topscorer (insgesamt 21 Tore und 11 Vorlagen) den Verein vor dieser Saison verlassen. Von den Neuzugängen konnten sich Spieler wie Fridolin Wagner (22), Seref Öczan (23) und Okan Erdogan (20) in der von Sven Hübscher neu formierten Mannschaft etablieren. Alle Spieler wurden dabei aus der unterklassigen Regionalliga Nord rekrutiert. Als Kobylanski-Ersatz holten die Preußen den 21-jährigen Heinz Mörschel von den Störchen aus Kiel. Mit bisher vier Treffern und nur einer Vorlage konnte der junge Offensiv-Spieler mit domenikanischen Wurzeln die zweifelsohne große Lücke im zentralen Mittelfeld bisher nur notdürftig schließen.

Erfahrener Kapitän

Den Abgang des angestammten Rechtsverteidigers Fabian Menig (Admira Wacker) kompensierten die Westfalen allerdings adäquat mit dem Zweitliga erfahrenen und zuletzt vereinslosen Julian Schauerte. Der 31-jährige Rechtsfuß hat sich von Saisonbeginn an als Führungsspieler und Kapitän in dem 25 Mann starken Kader (Durchschnittsalter von 24,6 Jahre) etabliert. Wir erinnern uns nur ungern an das 0:1 im Hinspiel (Endstand 1:1), als Schauerte von der rechten Außenbahn entschlossen in unseren Strafraum eindrang und die Führung für die Münsteraner markierte.

Neue Besen kehren gut?

Seit dem zehnten Spieltag befinden sich die Westfalen unter dem ominösen Strich auf einem stark abstiegsgefährdeten Schlingerkurs. Für den Verein Grund genug, nach dem 17. Spieltag und einer bitteren 1:3 Heimniederlage gegen die Waldhof-Buben die Reißleine zu ziehen. Seither ist Arne Barez, bisheriger Trainer der U-19, für den Profikader der Preußen verantwortlich. Der 41-jährige Fußballlehrer hat die entsprechende Lizenz für den Profibereich. Insoweit wird sein Verbleib als Trainer vom Erfolg der kommenden Spiele abhängig sein. In seinem ersten Spiel als Verantwortlicher wechselte er die Mannschaft auf gerade einmal zwei Positionen in der Innenverteidigung und im defensiven Mittelfeld. Die taktische Ausrichtung blieb mit einem 4-2-3-1 die Selbe, wie unter dem bisherigen Trainer Sven Hübscher. Am Ende stand eine 1:3-Niederlage beim SV Meppen. Erst ein Positions- und Taktikwechsel brachte am vergangenen Spieltag die erhoffte Wende. Gegen den 1. FC Magdeburg konnten die Münsteraner, nach 14 Spieltagen ohne Sieg und drei Niederlagen in Folge, erstmals wieder einen Dreier einfahren. Mit einem 5-3-2 war Trainer Barez in erster Linie auf Stabilität bedacht. In der Vorwärtsbewegung sollte mit einem 3-4-1-2 Nadelstiche gesetzt werden. Letztendlich waren es aber die Magdeburger, die den Preußen in die Karten spielten. Eine Notbremse von Jürgen Gjasula in der 16. Minute wurde mit der roten Karte geahndet. Gegen dezimierte Magdeburger gelang es den Westfalen letztendlich, ihre schwarze Serie zu beenden.

Grundsteinlegung in Münster

Am kommenden Samstag werden es die Löwen den Barez-Schützlingen nicht so leicht machen. Auch wenn der SC Preußen Münster Honig aus dem vergangenen Sieg gezogen haben wird, stabil ist die Mannschaft von Arne Barez deshalb noch lange nicht. Die Frage ist allerdings auch, wie die Köllner-Truppe unter der Woche das intensive Spiel in Ingolstadt verarbeitet hat. Aron Berzel, Sascha Mölders, Herbert Paul und Felix Weber dürften schmerzhafte Blessuren davon getragen haben. 

Letztendlich wird es aber egal sein, wer am Samstag im Preußenstadion mit dem Löwen auf der Brust auflaufen wird. Das Vertrauen der Fans in die von Michael Köllner geführte Truppe ist groß. Und wir freuen uns auf den nächsten Auftritt unserer Jungs. In Münster gilt es den Grundstein für eine erfolgreiche Rückrunde zu legen. Das weiß der Trainer, das wissen die Männer auf dem Platz. Die Löwen werden alles daran setzen drei Zähler aus Münster mitzunehmen, um diese jedem einzelnen Sechzger-Fan unter den Christbaum legen zu können. Über 1.000 weiß blaue Schlachtenbummler werden vor Ort sein und die Mannschaft, wie gewohnt bedingungslos anfeuern.

Wir zweifeln nicht. Wir stehen zu euch.

Auf geht´s Löwen, kämpfen und siegen

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