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Der nächste Gegner im Visier – KFC Uerdingen 05

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Nach der bitteren Heimniederlage gegen die Kickers aus Würzburg vom vergangenen Wochenende hat sich der TSV 1860 München bereits wieder auf den Weg in die Fremde gemacht. Am heutigen Dienstag gilt es für die Löwen, sich im Stadion der Düsseldorfer Fortuna gegen den KFC Uerdingen 05 zu messen. Die Krefelder stehen derzeit auf Platz 10 der Drittliga-Tabelle. Mit 44 Punkten hat die ehemalige Werkself lediglich zwei Zähler weniger als der TSV 1860 München auf dem Punktekonto. Mit einem Heimsieg würden die mit einem Sieg und zwei Unentschieden gut aus der Corona-Pause gestarteten Uerdinger an den Löwen vorbeiziehen.

Kontrolle Dank 50+1?

Ähnlich wie beim TSV 1860 München versucht ein Investor, die Marke Fußball wieder in erfolgreiche Zeiten zu führen und damit an vergangene Erfolge anzuknüpfen. Anders als bei den Sechzigern ist der Investor aber auch Präsident des Vereins. Seit dem Amtsantritt von Mikhail Ponomarev hat dieser den Verein kräftig umgekrempelt und handelnde Personen, ob Spieler oder Vereinsfunktionäre, großflächig ausgetauscht. Die Lizenzspielerabteilung wurde unter seiner Vereinsführung 2017 in eine KFC Uerdingen Entertainment GmbH ausgegliedert. Von dieser Gesellschaft hält der russische Oligarch derzeit 97,5%, während sich der Verein mit den restlichen 2,5% begnügt. Um die Auflage des Deutschen Fußballbundes „50+1“ zu erfüllen und damit die Entscheidungsgewalt beim Verein zu lassen, wurde diesem das mehrheitliche Stimmrecht in der Entertainment GmbH eingeräumt. Nachdem Ponomarev aber selbst als Präsident die Geschicke des Vereins leitet, wird diese Fußball-GmbH faktisch vom Investor kontrolliert. Dieser Kontrolle dürfte es auch zu verdanken sein, dass seit seinem Wirken (2016) die Position des Cheftrainers acht Mal gewechselt wurde. Aktuell steht der erst im Januar 2019 vom Hof gejagte Stefan Krämer wieder an der Seitenlinie der Blau-Roten. Unterstützt wird Krämer von Stefan Reisinger, früher selbst Spieler des TSV 1860 München.

Große Namen im Kader des KFC

Der Kader des KFC ist gespickt mit klangvollen Namen, wie Jan Kirchhoff und Kevin Großkreutz. Beide ehemaligen Bundesligaspieler plagen derzeit aber muskuläre Probleme. Ein Einsatz am Dienstag steht demnach nicht in Aussicht. Für den Kapitän Jan Kirchhoff steht der ebenfalls aus vergangenen Bundesliga-Tagen bekannte Abwehr-Routinier Dominik Maroh parat. Auf einen Einsatz gegen seinen ehemaligen Verein wird sicherlich Adriano Grimaldi hoffen. Die zweite Hälfte des ehemaligen Ochsensturms der Sechziger stand seit dem Re-Start bis dato immer im Kader, wurde allerdings nur beim 0:0 gegen den SV Meppen von seinem Trainer von Beginn an für 45 Minuten auf den Rasen geschickt. Goalgetter bei den Krefeldern ist der erst im Herbst 2019 von den Uerdingern verpflichtete Niederländer Tom Boere. Der Mittelstürmer traf bereits neunmal ins Schwarze und legte zweimal zum Torerfolg seiner Teamkollegen auf. Aktuell plagen den Rechtsfuß Achillessehnenprobleme. Am 29. Spieltag musste Boere deshalb passen. Am vergangenen 30. Spieltag ging er aber im Kräftemessen gegen den 1. FC Magdeburg über die volle Distanz. Ob es für den Stürmer heute gegen die Löwen reicht, wird sich wohl erst kurz vor Spielbeginn entscheiden.

Im Sturmzentrum des KFC ist derzeit der Nigerianer Osayamen Osawe gesetzt. Der in der Hinrunde lange Zeit verletzte Stürmer traf bis dato erst dreimal in der Liga, davon ein Treffer seit der Zwangspause beim Sieg gegen den SV Waldhof Mannheim. Mit dem Toreschießen tut sich die Krämer-Truppe generell schwer. 35 Treffer bedeuten aktuell den drittschlechtesten Wert der Liga. Nur die Tabellenschlusslichter Jena und Großaspach haben seltener ins Schwarze getroffen.

Unentschieden = Niederlage

Wer bei den Löwen heute Abend gegen die Krefelder für die Tore sorgen wird, darf mit Spannung erwartet werden. Auf Treffer unseres Sturmtanks Sascha Mölders müssen die Fans allerdings sicher verzichten. Der Kapitän holte sich im vergangenen Spiel gegen die Kickers seine fünfte Gelbe Karte ab und darf somit bis Samstag, wenn Hansa Rostock zu Gast in München ist, neue Kraft tanken. Das gleiche Schicksal könnte schon bald auch Tim Rieder und Efkan Bekiroglu ereilen. Beide gehen mit jeweils 4 Gelben Karten in die Partie bei den Krefeldern. Für den gesperrten Mölders dürfte Prince Osei Owusu auf eine Chance von Beginn an auf dem Feld zu stehen hoffen. Hoffnung ist ohnehin das passende Adjektiv für den weiteren Saisonverlauf der Sechziger. Während nicht wenige weiß-blaue Anhänger ihre Löwen nach der vergangenen Heimniederlage im Kampf um die Aufstiegsplätze bereits abgeschrieben haben, besteht immer noch die Möglichkeit, am Ende der Saison einen der begehrten Tabellenplätze zu erreichen. Dafür sollte die Mannschaft von Michael Köllner aber endlich anfangen, kontinuierlich in die Vollen zu gehen. Im Rennen um den Aufstieg werden in den verbleibenden acht Partien Punkteteilungen einer Niederlage gleich kommen. Wer rauf will muss dreifach punkten. Mit 47 Zählern hat der TSV 1860 München sicherlich nichts mehr mit dem Abstieg zu tun. Zum Relegationsplatz drei sind es aber lediglich zwei Punkte. Warum sollte sich die Köllner-Truppe bereits vor dem 31. Spieltag mit dem Niemandsland der Liga zwischen Platz 4 und 16 abfinden? Wir haben nichts mehr zu verlieren.

Hoch mit dem Visier und eine Siegesserie starten. Auf geht’s Löwen, kämpfen und siegen!

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