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Der nächste Gegner im Visier: Hallescher FC

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Unser nächster Gegner, der Hallesche FC, freut sich am kommenden Samstag auf eine Schar konsumfreudiger Anhänger des TSV 1860 München. Freuen können sich auch alle Auswärtsfahrer auf ein reines Fußballstadion, ein wahres Schmuckkästchen. Der 15.057 Zuschauer fassende Erdgas-Sportpark ist bei den Heimspielen des HFC dabei leider oft nur zur Hälfte gefüllt. Doch jeder weiß, wo die zahlreichen Sechzger mit den stimmgewaltigen Münchner Löwen auftauchen, herrscht immer Hochstimmung. Egal wie das Spiel verläuft und unabhängig vom Endergebnis, die Fans vor Ort stehen bedingungslos hinter der Mannschaft. Das ist Sechzig. Und genau das brauchen unsere Jungs am Samstag, mehr denn je.

Von der grauen Maus zum Aufstiegskandidat

Mit dem Halleschen FC wartet auf die Truppe des neuen Verantwortlichen an der Seitenlinie Oliver Beer eine schier unlösbare Aufgabe. Die Saalestädter stehen derzeit mit 25 Punkten auf Platz 3 der Tabelle. Seit dem siebten Spieltag befindet sich die Mannschaft von Trainer Thorsten Ziegner durchgehend auf einem für die Zweite Liga aufstiegsberechtigten Tabellenplatz. Lediglich durch die knappe Niederlage am vergangenen Wochenende in Magdeburg rutschte der HFC auf den Relegationsplatz zurück. Die Rot-Weißen sind seit der Saison 2012/13 durchgehend der Dritten Liga zugehörig. Das Saisonziel war dabei immer der Verbleib in der Liga, die regelmäßig im gesicherten Mittelfeld, dem sogenannten Niemansland, beendet wurde. So richtig Fahrt nahm der HFC erst mit der Verpflichtung des beim FSV Zwickau in Ungnade gefallenen Thorsten Ziegner auf. Seit der 41-jährige Fußballlehrer die sportliche Verantwortung am 1. Juli 2018 bei den Saalestädtern übernommen hat, zeigt die Erfolgskurve steil nach oben. Die erste Saison unter seiner Leitung schloss der HFC auf Platz vier der Tabelle ab. Damit wurde die zum Kräftemessen um den Aufstieg berechtigte Relegation nur knapp verpasst.

Gleichbleibende Qualität im Kader

Für die neue Saison wurde der Kader von Trainer Thorsten Ziegner punktuell verstärkt. Leistungsträger aus der vergangenen Spielzeit, wie Marvin Ajani (rechtes Mittelfeld), Braydon Manu (Linksaußen) und Moritz Heyer (Innenverteidiger) suchen ihr Glück in der neuen Saison in der Zweiten Bundesliga bei Wehen Wiesbaden, SV Darmstadt 98 und dem VfL Osnabrück. Kompensiert wurden die Abgänge vorallem mit den Verpflichtungen von Felix Nietfeld vom Jahn aus Regensburg als hängende Spitze und dem von den Kickers aus Würzburg für den defensiven Bereich verpflichteten Patrick Göbel. Ein richtiges Brett haben die Saalestädter aber mit dem US-Amerikaner Terrence Boyd vom FC Toronto an Land gezogen. Wer sich jetzt frägt, Terrence Boyd, den kenn ich doch, der liegt genau richtig. Der US-Boy spielte bei Darmstadt 98 und den Brausekickern von RB Leipzig in der Zweiten Liga. In Halle scheint sich der 28-jährige Mittelstürmer richtig wohl zu fühlen. Anders sind seine bisher erzielten sieben Tore und fünf Vorlagen kaum zu erklären.

Halle punktet fast immer

Die Mannschaft um Trainer Thorsten Ziegner ist mental unglaublich stark. Nur dreimal ließen sich die Saalestädter mit einem nur knappen Ergebnis bezwingen. Ansonsten nahmen die Rot-Weißen immer etwas Zählbares mit. Mannschaften wie Unterhaching und Ingolstadt wurden in der Fremde niedergerungen. Der letzte Heimsieg datiert allerdings vom 31. August 2019, als man den Sonnenhof aus Großaspach mit 4:0 nachhause schicken konnte. Seitdem musste man sich zuhause bei Gast-Mannschaften wie den Preußen aus Münster, dem FSV Zwickau und den Emsländern aus Meppen mit einer Punkteteilung zufrieden geben. Zählt man die Niederlage am vergangenen Wochenende gegen Magdeburg dazu, sieht sich der HFC nach eigenem Bekunden gegen die Löwen in Zugzwang, um im weiteren Saisonverlauf nicht aus dem Tritt zu kommen.

Auf dem Papier trifft am Samstag im Erdgas-Sportpark zu Halle der Dritte auf den Fünfzehnten. Nüchtern betrachtet eine klare Angelegenheit. Versucht man, sich in die Gemütslage unserer Kicker nach all dem aktuellen Durcheinander an der Grünwalder Straße hineinzuversetzen, wird die Aufgabe in Halle nicht leichter, wenn nicht gar auswegslos.

Der TSV – weiterhin Punktelieferant in der Fremde?

Kapitulation vor dem Kampf liegt aber nicht im Naturell eines Löwen. Vielleicht spielt uns die aktuelle, teils groteske Züge annehmende Verwirrung im Umfeld des TSV 1860 München sportlich gesehen in die Karten. Thorsten Ziegner wird die Inkonstanz in unseren vergangenen Leistungen, unsere eklatante Auswärtsschwäche, bemerkt haben. Er wird eine angeschlagene, höchst verunsicherte, tief stehende Mannschaft erwarten. Mit Dominanz im Mittelfeld und aggressivem Forchecking wird er uns von Anfang an den Zahn ziehen wollen.

… oder Überraschung des Spieltags?

Wer glaubt daran, dass Sechzig in Halle etwas Zählbares mitnimmt? Wohl die Wenigsten. Aber auch unser wettfreudiger Leser „Banana Joe“ sollte sich gut überlegen, auf wen er dieses Mal setzt. Ein angeschossener Löwe ist zu allem fähig. Warum sollten wir nicht von Beginn an unser Löwenherz in die Hand nehmen und zumindest in den ersten Minuten kompakt und hoch aufgerückt in des Gegners Hälfte agressiv pressen, um diesen zu Fehlern zu zwingen? Was haben wir zu verlieren? Fast jeder rechnet mit einer Niederlage. Für besondere Situationen bedarf es besondere Maßnahmen. Nur wer Mut zeigt, wird am Ende auch belohnt.

Wenn du deinen Gegner scheinbar nicht bezwingen kannst, verwirre ihn.

Auf gehts Löwen. Brust raus, Kopf hoch und alles geben. Wir stehen an Eurer Seite.

Auch interessant:

Die Pressekonferenz des Halleschen FC: https://loewenmagazin.de/die-pressekonferenz-des-halleschen-fc-vor-dem-spiel-gegen-den-tsv-1860-muenchen/

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