Du betrachtest gerade Der nächste Gegner im Visier – FC Ingolstadt 04

Der nächste Gegner im Visier – FC Ingolstadt 04

  • Beitrags-Kommentare:2 Kommentare
  • Lesedauer:7 min Lesezeit

Am 19. Spieltag trifft der TSV 1860 München auf den FC Ingolstadt 04. Nach dem gewonnenen Stadt-Duell am vergangenen Spieltag sind Trainer Michael Köllner und seine Löwen gewillt, am heutigen Abend auf Giesings Höhen auch den Zweitplatzierten der Liga in die Knie zu zwingen. Bleibt nur zu hoffen, dass die Stadt München den Rasen des Städtischen Stadions an der Grünwalder Straße rechtzeitig vom Schnee befreien und das Spiel um 18:60 Uhr unter wettbewerbsfähigen Bedingungen angepfiffen werden kann.

Die Schanzer haben den Aufstieg fest im Blick

Am Ende der vergangenen Saison sind die Schanzer in der Relegation nur denkbar knapp am 1. FC Nürnberg gescheitert. Dieses Jahr soll es für die ambitionierten Oberbayern vom Weißwurstäquator aber endlich wieder eine Liga nach oben gehen. Derzeit liegt die Mannschaft von Tomas Oral nach 18 Ligaspielen vier Punkte vor den Löwen auf Platz 2 der Tabelle. Mit einem Sieg über die Löwen könnten die Ingolstädter die Tabellenführung übernehmen. Die Schanzer befinden sich also im Soll. Wie ambitioniert der Club ist, beweist die Verpflichtung des Brasilianers Caiubi. Der 32-jährige Mittelstürmer stand zuletzt in der Bundesliga im Trikot des FC Augsburg auf dem grünen Rasen. Sportdirektor Michael Henke verspricht sich von der Verpflichtung des technisch versierten Stürmers den Unterschied in einer langen und engen Liga. Bis dato stand der Brasilianer noch nicht im Kader der Ingolstädter. Ob Caiubi gegen die Löwen zumindest auf der Bank sitzen wird muss sich erst noch zeigen. Ebenso muss sich erst noch zeigen, ob sich der FC Ingolstadt 04 mit dieser Verpflichtung tatsächlich einen Gefallen getan hat. Schließlich ist Caiubi seit Oktober 2019 vereinslos und wurde zuletzt beim FCA suspendiert. Nichts mehr beweisen muss hingegen Stefan Kutschke. Der ebenfalls 32-jährige Mittelstürmer hat in 14 Spielen dieser Saison bereits fünfmal getroffen und dreimal zum Torerfolg aufgelegt. Im Nachholspiel unter der Woche gegen den FSV Zwickau musste der stürmende Kapitän der Schanzer eine Gelbsperre absitzen. Für das Spiel heute Abend im Grünwalder Stadion ist Stefan Kutschke demnach ausgeruht und bereit, alles für den Erfolg seiner Mannschaft zu geben. Und genau darum geht es den Ingolstädtern in dieser Saison. Um den sportlichen Erfolg. Das klar definierte Saisonziel heißt Aufstieg.

Bewährte Kräfte beim FCI

Dabei helfen, dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, soll auch Neuzugang Marc Stendera. Der 25-Jährige schließt die Lücke des zu Saisonbeginn zum SC Paderborn abgewanderten Maximilian Thalhammer im defensiven Mittelfeld. Stendera wurde mit der U19-Nationalmannschaft Europameister und darf „Deutscher Pokalsieger“ auf seine Visitenkarte schreiben. Dabei brachte er die Erfahrung aus 78 Erstliga- und 17 Zweitliga-Spielen mit an die Donau. Der 1,73 m große Rechtsfuß wurde bei der Eintracht in Frankfurt ausgebildet und verdiente sich dort auch seine ersten Sporen in der höchsten deutschen Spielklasse. Die vergangene Spielzeit verbrachte Stendera bei Hannover 96 nur mit mäßigem Erfolg. Jetzt soll es für den gebürtigen Kasseler eine Liga tiefer mit dem FC Ingolstadt 04 wieder zurück nach oben gehen. Trainer Tomas Oral vertraut dabei in erster Linie auf seine bewährten Kräfte aus der vergangenen Saison. Hier sind in erster Linie Vizekapitän Marcel Gaus, Björn Poulsen und Michael Heinloth aus der Abwehrkette der Schanzer zu nennen. Auf der Doppelsechs neben Marc Stendera vertraut Trainer Oral weiterhin auf Robin Krauße. Über die linke Außenbahn sorgt, wie in der vergangenen Saison, Caniggia Elva ständig für Gefahr in der Offensive. An vorderster Front sucht Stefan Kutschke in der Box des Gegners permanent nach dem Torerfolg. Ausgedient scheint dagegen der 30-jährige Maximilian Beister zu haben. Der ehemalige Löwenspieler brachte es in dieser Saison erst auf 344 Einsatzminuten. Auf der angestammten Position von Beister setzt der Trainer derzeit auf den ehemaligen Jugendspieler der Schanzer Filip Bilbija. Der erst 20-Jährige kommt über die rechte Außenbahn und hat in seinen bisher 17 Drittliga-Einsätzen bereits einmal getroffen. Weitaus torgefährlicher bei den Schanzern ist Dennis Eckert Ayensa. Der Mittelstürmer spielt seit der vergangenen Saison in Ingolstadt und macht genau da weiter, wo er in der abgelaufenen Spielzeit aufgehört hat. In der Vorsaison brachte es Ayensa neben Stefan Kutschke auf 14 Treffer und 6 Vorlagen. In die aktuelle Saison startete der in der Jugend des 1. FC Köln, der Alemannia aus Aachen und der Borussia aus Mönchengladbach ausgebildete Spieler mit einer langwierigen Verletzung. Dabei brachte es der junge Mittelstürmer in den vergangenen acht Liga-Spielen aber bereits auf fünf Treffer und vier Vorlagen. Auf die Sturmreihe der Ingolstädter müssen die Löwen daher besonders Acht geben.

Richtungsweisendes Top-Spiel?

Wie in der abgelaufenen Spielzeit setzt Trainer Tomas Oral in der Regel auf ein solides 4-4-2 mit einer Doppel-Sechs vor der Abwehrreihe. Das führte die Ingolstädter bisher bereits zehnmal zum Erfolg. Erst viermal wurden die Punkte geteilt (drei davon auswärts) und Niederlagen setzte es für die Schanzer nur gegen Unterhaching, in Köln, in Mannheim und in Meppen. Wenn man beim FCI überhaupt von Schwäche reden kann, dann zeigen sie diese nur auf des Gegners Platz. Aktuell ist die Truppe von Tomas Oral seit fünf Spielen ungeschlagen. Aus der Winterpause sind die Ingolstädter dabei mit zwei Siegen gegen Duisburg und den FSV Zwickau gestartet. Für die Münchner ist der FCI regelmäßig ein sehr unangenehmer Gegner. In der vergangenen Saison holten die Löwen auswärts ein 2:2 und mussten sich im Saisonfinale zuhause mit 0:2 geschlagen geben. Der letzte Sieg gegen die Schanzer datiert aus dem Jahr 2013, als die Löwen ein Zweitligaspiel vor heimischer Kulisse mit 1:0 für sich entscheiden konnten. Bei dem heutigen Aufeinandertreffen der beiden oberbairischen Mannschaften handelt es sich um das Top-Spiel des 19. Spieltages. Der Dritte trifft auf den Zweitplatzierten. Der Ausgang des letzten Spiels der Hinrunde ist vielleicht nicht ausschlaggebend für den weiteren Verlauf in der Liga und dennoch könnte es richtungsweisend sein. Eine Niederlage würde einen sieben Punkte Rückstand auf die Ingolstädter bedeuten und Mannschaften wie Türkgücü, SC Verl, Hansa Rostock, 1. FC Saarbrücken und Wehen Wiesbaden stehen dicht gedrängt hinter den Löwen. Michael Köllner ist sich dessen bewusst und wird alles dafür tun, dass die Punkte in Giesing bleiben. Dabei kann er wieder auf Dennis Erdmann nach dessen Gelbsperre und Stefan Lex nach auskurierter Muskelverletzung zurückgreifen. Der Gewinn der Stadtmeisterschaft am letzten Spieltag sollte den Löwen Auftrieb für das anstehende Kräftemessen gegeben haben.

Der Anhang des TSV 1860 München darf sich freuen auf dieses Top-Spiel des 19. Spieltages. Nicht im Stadion und vor dem Fernseher auch nur, wer sich im Bezahlfernsehen angemeldet hat. Und dann wohl auch nur alleine vor der Flimmerkiste. Ausgangssperre und Kontaktbeschränkung machen es unmöglich, das Spiel mit mehreren Freunden zu schauen. Ach ja, und Winter haben wir ja auch noch. Wer weiß, ob der Rasen des Grünwalder Stadions tatsächlich rechtzeitig geräumt werden kann, um ein Drittligaspiel unter wettbewerbsfähigen Bedingungen überhaupt möglich zu machen. Der Sechzger-Fan hat es derzeit wirklich nicht leicht. Aber gut, es ist nur Fußball, die schönste Nebensache der Welt. Es kommt wie es kommt. Und wir wissen und sehen es jeden Spieltag aufs Neue, dass unsere Jungs alles geben. Mehr verlangt der Sechzger auch gar nicht. Was am Ende dabei raus kommt wird man sehen. Heute Abend, oder eben beim nächsten Nachholtermin.

Blau bleim, gsund bleim.

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
2 Kommentare
Neueste
Älteste Meist bewertet
Inline-Rückmeldungen
Alle Kommentare anzeigen