Der TSV 1860 München empfängt am 37. Spieltag die Reserve des FC Bayern München. 36 Runden sind in der Dritten Liga gespielt. Die Löwen stehen nur zwei Spieltage vor dem Saisonabschluss auf dem Relegationsplatz 3. Schon jetzt ist klar, dass die Münchner am letzten Spieltag, wenn es gegen den direkten Tabellennachbarn FC Ingolstadt 04 geht, eben diesen Relegationsplatz aus eigener Kraft erreichen können.
Denkt man zurück, an tolle Spiele, geschlossene Mannschaftsleistungen und 66 Löwentore, dann hat Michael KöllnerMichael Köllner war vom 9. November 2019 bis zum 31. Januar... mit seiner Mannschaft schon jetzt alle selbst formulierten Saisonziele mehr als nur erreicht. Was jetzt noch kommt ist die Sahnehaube, der krönende Abschluss auf eine ganz famose Löwensaison. Gerade recht kommt da die Reserve des großen FC Bayern ins heimische Stadion an der Grünwalder Straße.
Vorjahresmeister mit neuem Gesicht
Der Vorjahresmeister (übrigens mit 65 Punkten) befindet sich nach einem sehr durchwachsenen Saisonverlauf derzeit auf einem Abstiegsplatz. Um noch ans rettende Ufer schwimmen zu können, sind drei Punkte gegen die Löwen Pflicht. Oder wie es Kapitän Feldhahn unlängst in einem Interview formulierte, die kleinen Bayern werden am Sonntag im Spiel gegen die Löwen „alles in die Waagschale werfen“. Ein ewiges Prestigeduell unter Vorzeichen, die derzeit nicht unterschiedlicher sein können. Während der TSV 1860 München unter Michael KöllnerMichael Köllner war vom 9. November 2019 bis zum 31. Januar... mit breiter Brust auf einer Welle in Richtung 2. Liga surft, steigen derzeit nur Blubberblasen der hektisch strampelnden Bayern-Bubis aus den Tiefen des Abstiegskampfes an die rettende Wasseroberfläche. Mit der Vorgabe, die Ausbildungs-Mannschaft der übermächtigen Bayern-Profis im gesicherten Mittelfeld der Dritten Liga zu halten, scheint man sich in der Seitenstraße in dieser Spielzeit verspekuliert zu haben. 23 Abgängen stehen 23 Zugänge gegenüber. Unter den Zugängen, wie jedes Jahr, eine lange Reihe von Nachwuchskräften aus der eigenen Jugend. Mit Kwasi Okyere Wriedt, Chris Richards und vor allem Woo-yeong Jeong ließ man die Garanten der Vorjahresmeisterschaft in die Fremde ziehen. Hinzu kam der Wechsel des Meister-Trainers Sebastian Hoeneß in die Bundesliga nach Hoffenheim. Die aktuelle Mannschaft der kleinen Bayern hat damit so gut wie nichts mehr mit dem Vorjahresmeister zu tun. Alleine der Routinier Nicolas Feldhahn und mit Abstrichen Timo Kern, Maximilian Welzmüller, Sarpreet Singh und Fiete Arp sind weiterhin feste Größen im Spiel der Bayern-Reserve. In diesem Atemzug muss auch Angelo Stiller erwähnt werden. Der 20-jährige Nachwuchskicker aus der eigenen Jugend spielt in seiner zweiten Dritt-Liga-Saison eine ganz famose Spielzeit auf der Position im zentralen defensiven Mittelfeld. Noch vor seinem Kapitän Feldhahn stand der Jungspund bis dato am längsten für die Bayern-Reserve auf dem Platz. Sein ehemaliger TrainerÜbersicht aller Trainer der ersten Mannschaft des TSV 1860 ... ist dabei so von den Qualitäten von Angelo Stiller überzeugt, dass er ihn zu Beginn der kommenden Saison bereits frühzeitig vertraglich an die TSG Hoffenheim gebunden hat.
Trainerwechsel ohne gewünschtem Effekt
Unter dem neuen TrainerÜbersicht aller Trainer der ersten Mannschaft des TSV 1860 ... und ehemaligen Leiter des Nachwuchsleistungszentrums Holger Seitz schien sich die neu formierte Bayern-Reserve im Mittelfeld der Dritten Liga etablieren zu können. Nach drei Niederlagen in Folge an den Spieltagen 28 bis 30 fielen die Bayern-Bubis aber auf den 16. Tabellenplatz zurück. Grund genug für die Verantwortlichen, die Notbremse zu ziehen und fortan auf den Fußballsachverstand eines Danny Schwarz zu setzen. Der ehemalige Löwenspieler war lange Jahre selbst der erfahrene Stabilisator in einer jungen Bayern-Reserve. An der Seitenlinie soll er nun gemeinsam mit dem ehemaligen Profi-Kicker Martin Demichelis die Kohlen aus dem Feuer holen und einen drohenden Abstieg mit allen Mitteln abwenden. Im ersten Spiel beim FC Ingolstadt 04 wähnte sich das neue Trainergespann mit einem beachtlichen 2:2 bereits auf dem richtigen Weg. Ein Sieg wollte den Roten aber auch an den darauffolgenden Spieltagen 32 bis 36 nicht gelingen. Mit weiteren Unentschieden gegen Zwickau und Duisburg ist die Bilanz mit drei mageren Punkten aus sechs Spielen alles andere als verheißungsvoll. Der gewünschte Effekt des Trainerwechsels im letzten Saisondrittel ist damit ausgeblieben. Im Heimspiel gegen den 1. FC Saarbrücken am 34. Spieltag verspekulierten sich die vermeintlichen Fußballexperten zudem komplett und mussten eine bittere 0:4-Klatsche im eigenen Stadion hinnehmen. Ebenso bitter dürfte sich die jüngste Niederlage gegen die bereits als Absteiger feststehenden Unterhachinger am vergangenen Spieltag angefühlt haben. Der letzte Sieg der Bayern-Reserve datiert vom 07.03.2021 liegt damit bereits zehn Spieltage zurück. Als ein Faktor der dürftigen Bayern-Bilanz ist sicherlich der Ausfall von Timo Kern zu werten. Der 31-jährige Routinier ist mit acht Toren und zwei Vorlagen der Top Scorer seiner Mannschaft. Seine Fähigkeiten wären gerade im Abstiegskampf für seine jungen Mitspieler so wichtig. Aufgrund fortdauernder Probleme mit der Achillessehne ist an einen Einsatz am Sonntag gegen die Löwen aber nicht zu denken.
Prestige-Duell auf Giesings Höhen
Egal, wie das „kleine Derby“ am Sonntag ausgehen wird und egal, wie sich die Konkurrenz am anstehenden 37. Spieltag schlagen wird, die Löwen haben das Erreichen des Relegationsplatzes im Spiel gegen den FC Ingolstadt 04 am letzten Spieltag selbst in der Hand. Gegen die kleinen Bayern können sich Michael KöllnerMichael Köllner war vom 9. November 2019 bis zum 31. Januar... und seine Löwen damit ohne Druck auf das prestigeträchtige Kräftemessen auf Giesings Höhen konzentrieren. Es geht nicht um den Aufstieg, es geht um den nächsten Schritt. Der Kuchen ist gebacken. Jetzt kommt die Sahne auf die Torte. Die kleinen Bayern kommen da gerade recht. Kein Gegner, den man unterschätzen könnte. Keine Platzierung, kein Torverhältnis, was zählen würde. Blau gegen Rot. Jedes Mal das Gleiche. Jeder will nach der Partie seine Fans singen hören.
„Die Nummer Eins, die Nummer Eins der Stadt sind wir“
Mehr Infos zum Spieltag: Die Pressekonferenz des TSV 1860 München vor dem Spiel gegen den FC Bayern München II