Du betrachtest gerade Der nächste Gegner im Visier – 1. FC Saarbrücken

Der nächste Gegner im Visier – 1. FC Saarbrücken

  • Beitrags-Kommentare:Ein Kommentar
  • Lesedauer:8 min Lesezeit

Nach einer mageren Punkteausbeute in den vergangenen beiden Partien geht es für den TSV 1860 München am Samstag ins Saarland zum Aufsteiger aus Saarbrücken. Da die Platzbedingungen im heimischen Ludwigspark zu unsicher sind, wird die Partie im nahen Völklingen ausgetragen. In der gleichen Spielstätte fand auch das Relegationshinspiel der Löwen gegen den 1. FC Saarbrücken am 24.05.2018 statt. Wer erinnert sich nicht gerne an den 3:2-Auswärtssieg? Schließlich war diese Partie der Grundstein für den Aufstieg des TSV 1860 Münchden in die Dritte Liga. Rückblickend auf das torlose Unentschieden gegen Rostock und die Niederlage gegen den FSV Zwickau, in den vergangenen beiden Spielen, ist die Enttäuschung bei Fans, wie auch bei Mannschaft und Trainer groß. Alles andere als enttäuschend ist dabei der Weg, den die Löwen unter Michael Köllner in dieser Saison gehen. Bei all den kritischen Äußerungen wird von der Fanseite nicht verkannt, dass die Mannschaft seit Monaten eine positive Entwicklung nimmt und auf dem Platz stets alles gibt. So will es der Fan sehen. Und wer glaubt nicht, dass die Löwen am 25. Spieltag gegen den 1. FC Saarbrücken alles dafür tun werden, um das Spiel für sich zu entscheiden?

Trainer verlässt den Verein am Saisonende

Zweifelsohne wird Lukas Kwasniok, der Trainer unseres nächsten Gegners, etwas dagegen haben. Spätestens seit der Entscheidung, sein Engagement bei den ambitionierten Saarländern mit Ablauf der Saison zu beenden, ist klar, welch positiv bekloppter Trainer da an der Seitenlinie des 1. FC Saarbrücken steht. Laut eigener Aussage will der 39-Jährige immer schnellstmöglich den maximalen Erfolg mit einer Mannschaft. Diesem Motto folgend bot der ungeduldige Trainer dem Verein die Verlängerung seines Vertrages, über die aktuelle Saison hinaus, an. Dies allerdings unter der zwingenden Prämisse eines Aufstieges in die Zweite Liga. Und obwohl die Vorzeichen für einen derart positiven Verlauf dieser Saison gar nicht so schlecht stehen, wollte, bzw. konnte der Verein dieser schwer vorhersagbaren Bedingung des Trainers nicht Folge leisten. Am Ende steht die Trennung von Kwasniok und dem 1. FC Saarbrücken, als logische Folge einer wahnwitzig geführten Vertragsverhandlung. Für das Spiel am Samstag gegen die Löwen dürfte dieser Umstand keine Auswirkungen haben. Die Befürchtungen, dass Kwasniok nach Bekanntwerden der Vertragsauflösung zu einer „lame duck“ mutieren könnte, räumte die Mannschaft am vergangenen Spieltag mit einem Sieg in Unterhaching aus. Lukas Kwasniok wird, seinem Wesen entsprechend, bis zum Abpfiff im letzten Spiel für den 1. FC Saarbrücken alles geben und versuchen, den maximalen Erfolg mit der Mannschaft zu erreichen. Trotz der gescheiterten Vertragsverhandlungen, oder gerade deswegen, könnte der Aufstieg das unausgesprochene Saisonziel eines positiv bekloppten Trainers sein.

In der Winterpause nachgebessert

Was die Kwasniok-Truppe kann hat sie gegen die Löwen bereits im Hinspiel auf Giesings Höhen deutlich gezeigt. Der hoch effiziente, und damals noch ungeschlagene Aufsteiger, knöpfte den Münchnern in der Partie Ende Oktober alle drei Punkte ab (1:2). Bis zum 13. Spieltag hielten sich die Saarbrücker als Aufsteiger auf dem ersten Tabellenplatz. Nach Niederlagen gegen den Waldhof und die Seitenstraßenreserve ging die mittlerweile von Verletzungssorgen geplagte Kwasniok-Truppe aber mit einem klaren Abwärtstrend in die rettende Winterpause. Die freien Tage nutzten die Verantwortlichen des 1. FC Saarbrücken vor allem für die Verpflichtung neuer Spieler. Für die Mittelstürmerposition wurde Julian Günther-Schmidt vom Regionalligisten Fortuna Köln geholt. In 20 Regionalliga-Spielen netzte die beidfüßige Offensiv-Kraft siebenmal ein und legte sechsmal zum Torerfolg auf. Für seinen neuen Arbeitgeber scheint Günther-Schmidt dabei tatsächlich die erhoffte Verstärkung in der Offensive zu sein. In den vergangenen beiden Partien gegen Halle und in Unterhaching zeichnete sich der ehemalige Fortune jeweils als Torschütze aus. Für die Innenverteidigung wurde der 1,91 m große Bjarne Thoelke verpflichtet. Ein Wadenbeinbruch setzt den beim VfL Wolsburg ausgebildeten Unglücksraben allerdings bis mindestens Saisonende außer Gefecht. Als Backup auf der Torwart-Position wurde zudem Jannick Theißen von der Reserve der Königsblauen aus Gelsenkirchen verpflichtet. Dabei wird sich der 23-Jährige kaum Hoffnungen machen, an Stammtorhüter Daniel Batz vorbeizukommen. Als weiteren Transfer in der Winterpause kann auch die Beförderung des Jugendspielers Luca Kerber gewertet werden. Die 18-jährige Nachwuchshoffnung wurde erst vor zwei Wochen von der U19 in den Profikader beordert. In dem U19-Kapitän scheint Kwasniok den notwendigen Impulsgeber für das zentrale Mittelfeld gefunden zu haben. In den letzten beiden Partien ließ er den Jungspund über die volle Distanz gehen.

Problemzone Defensive?

Aktuell muss der 1. FC Saarbrücken auf fünf Abwehrspieler verletzungsbedingt verzichten. Darunter auch der Neuzugang Bjarne Thoelke. Nachdem sich Innenverteidiger Boné Uaferro in der letzten Partie gegen die SpVgg Unterhaching seine fünfte gelbe Karte abgeholt hatte, muss Lukas Kwasniok auch auf ihn am Samstag verzichten. Ebenfalls nicht mit von der Partie ist der Kapitän Manuel Seitz. Der defensive Mittelfeldmann flog in der Partie gegen Hansa Rostock mit glatt Rot vom Platz und wurde für drei Spiele gesperrt. Wäre insoweit das für den vergangenen Mittwoch angesetzte Nachholspiel der Saarbrücker nicht ausgefallen, wären beide Spieler gegen die Löwen spielberechtigt gewesen. Für den Trainer der Saarbrücker sicherlich kein Leichtes, die Ausfälle in der Defensive zu kompensieren. Mit José Pierre Vunguidica, einem gelernten Linksaußen, und Fanol Perdedaj, einem gelernten Mittelfeldspieler, bewies der Trainer auf den Außenverteidigerpositionen bereits die notwendige Kreativität. Aufgrund der Personalnot im Defensivbereich könnte man die Achillesferse im Spiel der Saarländer vermuten, bis auf vier Tore gegen Hansa Rostock ließ die Kwasniok-Truppe in den vergangenen Spielen nach der Winterpause aber nur wenig zu. Die Stärke der Saarländer ist sicherlich in der Offensive zu finden. Mittelstürmer Sebastian Jakob hat bereits acht mal getroffen und dreimal den Assist gegeben. Über Rechts sollte Philipp Steinhart gegen den brandgefährlichen Nicklas Schipnoski auf der Hut sein. Der Außenstürmer ist mit 10 Toren und neun Vorlagen bester Scorer der Saarbrücker. Markus Mendler, Tobias Jänicke und Maurice Deville sind weitere treffsichere Offensiv-Kräfte auf Seiten der Saarländer, mit denen am Samstag im Laufe des Spiels zu rechnen ist. Winterneuzugang Julian Günther-Schmidt nicht zu vergessen.

Vorfreude auf das nächste Löwenspiel

Für die Löwen gilt es am Samstag den eingeschlagenen Weg konsequent weiterzugehen und sich von den vergangenen schlechten Ergebnissen nicht die Laune an der weiteren Entwicklung verderben zu lassen. Mit dem 1. FC Saarbrücken hat die Truppe von Michael Köllner einen spielstarken Gegner vor der Brust. Wenn es die Platzverhältnisse zulassen, dürfen wir in Völklingen ein munteres Spiel auf Augenhöhe erwarten. Die Löwen werden sich genauso wenig, wie der Gastgeber, in der eigenen Hälfte verstecken. Die Devise dürfte für dabei für die Sechzger lauten, den Gegner zu bearbeiten, ständig in der eigenen Hälfte zu beschäftigen und zu Ballverlusten zu zwingen. Entscheidend für einen positiven Spielausgang wird die Chancenauswertung sein. Dabei gilt es Chancen herauszuspielen. Wie die vergangenen Spiele gezeigt haben, wird dies nicht nur durch Sicherheitspässe möglich sein. Wenn der Gegner kaum Räume in der Defensive preis gibt und der Steckpass hinter die Abwehrreihe nicht gelingen will, dann hilft auch mal ein beherztes Dribbling im Eins gegen Eins, um in die Box des Gegners vorzustoßen. Mit Marveille Biankadi und Stefan Lex haben die Löwen die passenden Spieler dafür. Inwieweit Winterneuzugang Keanu Staude in den Überlegungen von Michael Köllner für das morgige Spiel bereits eine Rolle spielt, werden wir sehen. In jedem Fall ist das Vertrauen groß, dass die Löwen auch im Auswärtsspiel gegen den 1. FC Saarbrücken eine überzeugende Leistung auf den Platz bringen. Wer daran zweifelt, der sollte sich die Pressekonferenz mit Michael Köllner und speziell seine Plädoyer zur Mannschaft noch einmal genau anhören. Spätestens danach seit Ihr angefixt für dieses Spiel. Holt das Trikot raus, zieht die Kutte an und freut Euch auf die Löwen. Samstag, 14:00 Uhr, Küchentür zu und den Fernseher einschalten.

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
1 Kommentar
Neueste
Älteste Meist bewertet
Inline-Rückmeldungen
Alle Kommentare anzeigen