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Der nächste Gegner im Visier – 1. FC Magdeburg

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Der zweite Spieltag der Drittliga-Saison 2020/21 steht am kommenden Wochenende auf dem Plan. Die Mannschaft des TSV 1860 München hat am vergangenen Wochenende einen guten Saisonstart im fernen Meppen hingelegt und konnte sich diese Woche an der Grünwalder Straße 114 in aller Ruhe auf das kommende Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg vorbereiten (Samstag; Anpfiff 14:00 Uhr; Städt. Stadion an der Grünwalder Straße). Für Fußballlehrer Michael Köllner geht es neben der Vorbereitung auf das anstehende Ligaspiel auch um die Weiterentwicklung des Kaders. Die jungen Spieler aus der eigenen Jugend sollen an den Profifußball herangeführt, die Neuzugänge in die Mannschaft integriert werden. Es gibt viel zu tun für Michael Köllner und seine Löwen. Generell befinden sich Mannschaften am Anfang einer Saison in einer gewissen Findungsphase. Bei unserem nächsten Gegner, dem 1. FC Magdeburg, scheint es allerdings so zu sein, als wäre der Club seit dem Abstieg aus der 2. Bundesliga (2019) auf der Suche nach sich selbst.

Auf der Suche nach Stabilität

Als Absteiger gingen die Elbstädter mit dem klaren Ziel des Wiederaufstiegs in die vergangene Drittliga-Saison. Am Ende standen die Magdeburger nach zwei Trainerwechseln auf Platz 14 der Liga-Tabelle und konnten nur mit Mühe einen erneuten Abstieg verhindern. Von den Fans als Retter gefeiert wurde Thomas Hoßmang, bisheriger U19-Trainer, der den glücklosen Claus-Dieter Wollitz (selbst erst zur Winterpause verpflichtet), am Ende des 31. Spieltages abgelöst hatte. Eben diesem Thomas Hoßmang trauen die Verantwortlichen des 1. FC Magdeburg zu, die Profikicker der Elbstädter wieder in ruhigere, erfolgreichere Fahrwasser zu führen. Neben einer Festanstellung als Cheftrainer gab es auch reichlich Handlungsspielraum was die Zusammenstellung des Kaders betrifft. 13 Neuzugänge und 12 Abgänge zum Saisonbeginn sprechen diesbezüglich eine deutliche Sprache.

Hier ein Bild aus dem Hinspiel der vergangenen Saison. Ein Tag zum Vergessen. Am Ende stand es 5:1 für die Heimmannschaft.

Mit Spielern wie Korbinian Burger (Innenverteidiger), Kai Brünker (Mittelstürmer) und Raphael Obermair (rechtes Mittelfeld) bedienten sich die Elbstädter bei den Drittliga-Absteigern Sonnenhof Großaspach und Carl Zeiss Jena. Gerade auf den Österreicher Luka Sliskovic (offensives Mittelfeld) vom FC Winterthur liegen große Hoffnungen, die Durchschlagskraft der Magdeburger zu verbessern. In der Challenge League, der zweithöchsten Spielklasse in der Schweiz, brachte es der Rechtsfuß auf 20 Scorerpunkte (14 Tore/6 Vorlagen) in der abgelaufenen Saison. Neben der Stammkraft in der Schaltzentrale der Magdeburger, Jurgen Gjasula, soll der von GKS Blechatow aus der ersten polnischen Liga geholte Adrian Malachowski für weitere Stabilität im defensiven Mittelfeld sorgen. Der erste Spieltag am vergangenen Wochenende war für beide Akteure allerdings ein gebrauchter Tag. Während man Jurgen Gjasula bei seinem Eigentor (abgefälschter Schuss) in der 22. Minute noch Pech attestieren konnte, wird Trainer Hoßmang Herrn Malachowski nach seiner Aktion in der 85. Spielminute nichts anderes als Dummheit unterstellt haben. Nach wiederholtem Foulspiel sah der Pole von Schiedsrichter Florian Exner die gelbe Karte, was der Neuzugang aus Polen unbedacht mit dem Zeigefinger an der Stirn quittierte. Die Folge war Gelb-Rot wegen unsportlichem Verhalten und Spielsperre gegen die Löwen am kommenden Samstag. Alles in allem haben sich die Magdeburger im Spiel gegen den Ligakonkurrenten aus Halle mehr als nur ungeschickt angestellt. Die Hallenser waren den Elbstädtern in allen Belangen überlegen. Der selbst wirkungslose Kapitän und Sturmführer Christian Beck bezeichnete die Leistung seiner Mannschaft nach Spielschluss als „absolute Frechheit“.

Wer steht in der Startelf?

Was oberflächlich nach einem gefundenen Fressen aussieht, kann für die Löwen im ersten Heimspiel der Saison auch schnell zum Problem werden. Die Magdeburger werden auf auswärtigem Terrain zu aller erst auf die Defensive setzen und den Münchnern zuhause das Feld überlassen. Ein Unentschieden in Giesing wäre für die Magdeburger in der aktuellen Verfassung durchaus als Erfolg zu verbuchen. Michael Köllner wird wissen, was auf ihn und seine Mannschaft zukommt und seinen Löwen den richtigen Spielplan mit auf den Weg geben. Wem er dabei vertrauen wird, darüber darf wieder spekuliert werden. Hier unsere Prognose für die Startelf am Samstag:

Die bisherigen Leistungen der Löwen stimmten die Fans absolut positiv. Gegen Magdeburg wird am Samstag insofern nichts anderes erwartet als ein Sieg. Das hat aber nichts mit einer übersteigerten Erwartungshaltung zu tun. Es ist das Grundvertrauen in die Fachkompetenz eines Michael Köllner. Aktuell kann man sich beim TSV 1860 München keinen besseren Trainer vorstellen. Die Mannschaft hat sich deutlich entwickelt. Junge Spieler werden herangeführt, Neuzugänge integriert. Wer sich von den Nachwuchshoffnungen am Ende durchsetzen wird, hat es in der Regel selbst in der Hand. Mit Trainingsfleiß und guten Leistungen lässt sich jeder Trainer überzeugen. Seit Neuestem kann sich der Nachwuchskicker auch auf der Couch von zuhause aus weiterbilden. Ein Blick in das erst kürzlich veröffentlichte und mittlerweile dritte Fußballlehrbuch von Michael Köllner wird sicherlich nicht schaden. Am Samstag heißt es aber wieder „learning by doing“. Und wer von den Fans freut sich nicht auf dieses Spiel?

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