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Der nächste Gegner im Visier – 1.FC Kaiserslautern

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Man muss sich als Fan des TSV 1860 München nicht unbedingt für Fußballspiele ohne Zuschauer begeistern können. Seit dem grandiosen Sieg im Auftakt-Spiel zum Re-Start der dritten Liga gegen den Tabellen-Ersten am vergangenen Sonntag dürfte aber auch beim skeptischsten Fan das Feuer wieder lodern. Viele von uns hat dieses Spiel richtig gehend angefixt. Dabei war der Sieg keineswegs grandios. Die Aufholjagt im gespenstisch leeren Grünwalder Stadion hat aber eines ganz deutlich gezeigt. Die Mannschaft ist auf den Punkt fit und von einer mentalen Stärke beseelt, die kaum beeindruckender sein könnte. Die Löwen sind seit mittlerweile 15 Spielen ungeschlagen. Der Erfolg gegen den Spitzenreiter war zudem der dritte Sieg in Folge. Deutlicher könnte die Handschrift von Michael Köllner kaum zu lesen sein.

Der Betzenberg – Zwischen Himmel und Hölle

Einen Stempel seiner Mannschaft aufzudrücken versucht auch Boris Schommers, Cheftrainer unseres nächsten Gegners dem 1. FC Kaiserslautern. Schommers löste den bis zum neunten Spieltag glücklos agierenden Trainer Sascha Hildmann nach einer deftigen 6:1 Klatsche der Lauterer beim SV Meppen ab. Seine bisherige Bilanz kann als ausgeglichen bezeichnet werden. Sieben Erfolgen stehen sechs Niederlagen und sieben Unentschieden gegenüber. Besonders zuhause auf dem berüchtigten Betzenberg fehlt den roten Teufeln noch der Glanz vergangener erfolgreicher Tage. Lediglich gegen die Mannschaften aus Jena, Rostock und Halle gelang jeweils ein Sieg vor heimischen Publikum. Ansonsten teilten sich die Betze-Buben ganze acht Mal die Punkte mit dem jeweiligen Gast. Nur der Eintracht aus Braunschweig und den Kickers aus Würzburg musste die Schommers-Truppe sehr zum Missfallen der eigenen Fans den Vortritt lassen. Mit 37 Punkten stehen die Pfälzer derzeit auf dem 13-ten Rang zwischen Himmel und Hölle der Drittliga-Tabelle. In den verbleibenden zehn Spielen gilt es für die Lauterer das Abstiegsgespenst im Zaum zu halten.

Der Betze-Stadion des nächsten Gegners 1. FC Kaiserslautern

Re-Start gelungen?

Umso wichtiger war der 1:0 Sieg zum Liga-Neustart am vergangenen Samstag beim 1. FC Magdeburg. Die drei Punkte verhalfen den auch finanziell nicht auf Rosen gebetteten Lauterern zu etwas mehr Luft im Abstiegskampf. Tatsächlich täuscht der Auswärtssieg aber auch über eine an sich biedere Vorstellung der roten Teufel hinweg. Das goldene Tor resultierte aus einem Standard. Der kanadische Innenverteidiger André Hinault konnte eine von Florian Pick getretene Ecke in der fünften Minute fast unbedrängt einköpfen. In der Folge erspielten sich aber nur noch die Magdeburger Chance um Chance. Dabei scheiterte vor allem der wuchtige Magdeburger Mittelstürmer Beck an den tollen Reflexen des Lauterer Keepers Lennart Grill. Die Mannschaft von Boris Schommers konnte sich auch in der 70. Minute bei seinem Schlussmann bedanken, als dieser einen Elfmeter der Gastgeber mustergültig parierte. Der zum Saisonende zu Bayer Leverkusen in die Bundesliga wechselnde Keeper wird den Betze-Buben aufgrund der fünften gelben Karte im Spiel gegen die Löwen fehlen. Ob Ersatztorwart Avdo Spahic diese Lücke am heutigen Abend adäquat schließen kann, wird man sehen. Der 23-jährige Deutsch-Bosnier wurde im Saisonverlauf nur in zwei Spielen des Verbandspokals zwischen den Pfosten der Roten Teufel eingesetzt. Ob der Re-Start nach der mehrwöchigen Zwangspause tatsächlich gelungen sein wird, wie es die drei Punkte vom vergangenen Wochenende vermuten lassen, wird sich für beide Mannschaften heute Abend zeigen.

Defensive fängt in der Offensive an

In der Vorbereitung auf das heutige Flutlichtspiel auf dem Betzenberg wird Michael Köllner seine Hintermannschaft sicherlich vor den pfeilschnellen und treffsicheren Offensivkräften der Lauterer gewarnt haben. Linksaußen Florian Pick, die hängende Spitze Christian Kühlwetter und Mittelstürmer Timmy Thiele zeichnen sich gemeinsam für 29 der insgesamt 41 Lauterer Treffer verantwortlich. Zudem gehen 16 Torvorlagen auf ihr Konto. Der Löwendompteur weiß aber auch, dass die Defensivarbeit ganz vorne bei den Stürmern anfängt. Und so wird es auf dem Betzenberg darum gehen müssen, die Lauterer in deren Hälfte, möglichst weit weg vom eigenen Strafraum, zu beschäftigen. Dabei gilt es leichtfertige Ballverluste im Angriffsdrittel zu vermeiden, um den schnellen Offensivkräften der roten Teufel keine Kontermöglichkeiten im eigenen Stadion zu eröffnen.

Löwen in guter Verfassung

Die Löwen haben in der aktuellen Verfassung das Zeug dazu auch auf dem Betzenberg etwas zählbar es mitzunehmen. Dabei ist kaum zu erwarten, dass Michael Köllner an der Anfangsformation aus dem vergangenen Spiel gegen den Spitzenreiter festhält. Denn erst als der Trainer Korrekturen im Spiel seiner Löwen vorgenommen hatte, kam die Mannschaft ins Rollen. Leidtragender dürfte in erster Linie Timo Gebhart sein, dessen harmloser und zeitweise pomadiger Auftritt keine Bewerbung für weitere Spiele im Kampf um die Aufstiegsplätze gewesen sein dürfte. An Dennis Dressel wird der Trainer dagegen nicht vorbei kommen. Sein engagierter Auftritt gegen Duisburg und der beherzte Alleingang zum wichtigen 1:2 Anschlußtreffer haben die Klasse der Nachwuchshoffnung nicht nur aufblitzen lassen. Auch der technisch versierte Efkan Bekiroglu dürfte im Mittelfeld gesetzt sein. Der 24-jährige Deutsch-Türke, dessen Vertrag zum Saisonende ausläuft, bewegt sich auf dem Feld oft zwischen „Wahnsinn“ (sein Fehlpass vor dem eigenen Strafraum, aus dem letztendlich die Ecke zum 1:0 resultierte) und Genialität (sein unwiderstehlicher Weitschuß zum 2:2 Ausgleich). Aus dem Spiel der Löwen ist er dennoch nicht wegzudenken. Auf seinen Verbleib bei den Münchnern hoffen nicht Weniger als die gesamte weiß blaue Fangemeinde. Marius Willsch darf sich ebenfalls Hoffnungen auf einen Platz in der Anfangself machen. Auch mit seiner Hereinnahme kam die Wende gegen Duisburg. Ob Prince Osei Owuso von Beginn an stürmen darf, wird wohl eher eine taktische Abwägung des Trainers entscheiden. Die Leihgabe von Arminia Bielefeld schoss die Löwen am vergangenen Spieltag zum Sieg. Wieder einmal. Mit seiner technisch feinen Einzelleistung zum umjubelten Siegtreffer dürfte der viel gescholtene Owuso entgültig den letzten seiner Kritiker überzeugt haben.

Folgt man den Zahlen, müssen wir uns wohl auf ein Unentschieden auf dem Betzenberg einstellen. Sieht man aber den Spielverlauf des vergangenen Erfolges gegen den Tabellenersten und erinnert man sich an die Worte von Kapitän Sascha Mölders im Interview kurz nach Spielabpfiff, dann muss man eher vermuten, dass die Köllner-Truppe so gar keine Lust auf eine Punkteteilung hat. Wer freut sich nicht auf diese Partie. Ob mit oder ohne Zuschauer. Nicht locker lassen Löwen. Auch wenn man uns nicht sieht und nicht hört. Wir sind da. Jede Minute. Bei jedem Schritt, bei jedem Schuss.

Unser Liveticker:

https://neu.loewenmagazin.de/fanticker-29-spieltag-mit-dem-1-fc-kaiserslautern-vs-tsv-1860-muenchen/

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