Ruhig ist es beim TSV 1860 München. Man lässt sich weder von Spielerberatern noch von der Presse aus der Reserve locken. Das macht Mut.
3 Millionen Euro hat der TSV 1860 München für den Spieler-Etat sicher. Und zwar krisensicher. Das haben sie vielen anderen Profi-Klubs voraus. Hinzu soll noch eine ordentliche Summe über ein Sponsoring kommen. Positive Signale kamen von beiden Gesellschaftern. Es geht nur noch um die Feinjustierung. Seit dem 1. August ist der TSV 1860 München handlungsfähig. Als einer der wenigen Drittligisten. Und hat die Option auf noch mehr Spieler-Etat.
Die Presse spekuliert über diverse mögliche Namen, die auf Günther Gorenzels Liste stehen sollen. Dass sich der Löwen-Geschäftsführer Sport derartige Planungen nicht offen vor die Brust hängt, sollte klar sein. Es sind vor allem Spielerberater, die wohl der Presse die Informationen stecken. Um Druck auszuüben. Und um das Interesse der Öffentlichkeit zu wecken und den Preis nach oben zu treiben. Gerade aufgrund der Corona-Krise will man schnell Sicherheit für die eigenen Schützlinge. Und sehr wohl haben die Spielerberater erkannt, dass Sechzig aktuell ein krisensicherer Klub ist. Das hört sich lustig an, wenn man zurück denkt. Die Löwen und krisensicher? Hört sich nach einem Widerspruch an. Ist es nicht. Dank einer Einigung zwischen den Gesellschaftern. Dank einer großzügigen Entlastung der KGaA durch den e.V. und ein Notfall-Paket seitens Mitgesellschafter Ismaik. Das haben auch die Berater verstanden.
Und deshalb bringen sie ihre Schützlinge ins Gespräch. Ein teils geschicktes Spiel. Denn nicht nur die Presse, auch die Fans springen drauf an. Dass das Transferfenster noch bis Oktober offen ist, wird dabei schnell vergessen. Was nicht heute unter Dach und Fach ist, das scheint wohl Resterampe, so die Furcht. Und die Angst ist groß. Weil immer wieder Namen genannt werden. Die man dann wieder streicht. Mit der Angst zu spielen, das klappte im Fußball schon immer. Da steckt viel Taktik dahinter.
Oftmals hat sich der TSV 1860 München auf das Spiel eingelassen. Aktuell tut man das nicht. Spekulationen bleiben überwiegend unkommentiert. Lediglich über Tim RiederTim Rieder wurde am 03. September 1993 in Dachau geboren. Er... sagte 1860-Trainer Michael KöllnerMichael Köllner war vom 9. November 2019 bis zum 31. Januar..., er wünsche sich, dass man ihn weiterverpflichten kann. Man konnte es nicht. Wohl auch deshalb, weil Rieder einen längeren Vertrag wollte, als ihm Sechzig geben konnte. Oder geben wollte. Bei Kaiserslautern hat er nun einen Vertrag bekommen. Bis 2023. Hat man sich am Ende also gegen ihn entschieden, weil sowohl das Finanzpaket Ismaiks, als auch ein potentielles Sponsoring des Hauptsponsors für die kommenden zwei Jahre ausgelegt ist und man ihm keinen längeren Vertrag geben wollte?
Den kann man sich nicht leisten und den auch nicht – meinen manche Fans über den oder den Spieler. Keiner fragt: will man sich den überhaupt leisten?
Beim TSV 1860 München scheint man nicht einfach nur noch zu agieren, sondern nachzudenken. Finanziell und sportlich. Das macht Hoffnung. Und vermutlich werden demnächst einige Fans durchaus überrascht sein. Das man sich eben nicht an der Resterampe bedient hat. Sondern sehr wohl einen Plan hat, wie man die kommende Saison angehen möchte. Ohne etwas übers Knie zu brechen oder einem medialen Druck nachzugeben.