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Das Wahlkampf-Dilemma beim TSV München von 1860 e.V. und unsere Aufgabe dabei

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Das Bündnis Zukunft 1860 betreibt einen immensen Wahlkampf. Gerecht ist dieser einseitige Wahlkampf nicht – denn den aktuellen Funktionären sind teilweise die Hände gebunden. Ein Kommentar.

Klaus Ruhdorfer macht keinen Hehl daraus, dass er die Machtverhältnisse beim e.V. verändern will. “Ich stehe ganz klar für die Wende”, erklärt der Unternehmer. Er möchte ehrlich zu allen Mitgliedern sein. “Wenn wir wirklich eine Wende wollen, dann brauchen wir ganz klar eine Mehrheit im Verwaltungsrat. Das ist leider die Tatsache.” Nur wenn mindestens sechs Personen des Bündnisses in den Verwaltungsrat gewählt werden, könne man Entscheidungen im Hinblick auf eine Wende treffen. Es sei schwierig mit der “ideologischen Seite Übereinkünfte zu erzielen.” Immer und immer wieder prägt das Bündnis Worte wie “Ideologie”, spricht von einer “Sekte”, einer “Stadionclique” oder einem “Giesinger Staat”. Vor allem Ruhdorfer. Das ist Populismus vom Feinsten. Der e.V. wehrt sich auch teilweise gegen derartige Bezeichnungen und Angriffe. Auf sachlicher Ebene und relativ nüchtern. Doch in den Wahlkampf steigt er nicht ein. Warum ist das so?

Die Problematik ist relativ simpel. Alle Verwaltungsräte können zwar bei den Mitgliedern für ihre Kandidatur werben – aber im Grunde immer nur persönlich als Einzelkandidaten. Der Verwaltungsrat ist ein pluralistisch zusammengesetztes Gremium, das keine gemeinsame Agenda hat. Deshalb lehnte der Verwaltungsrat auch eine Podiumsdiskussion mit dem Bündnis ab. Der Verwaltungsrat ist zudem ein Kontrollgremium. Die Funktionäre sind der Verschwiegenheit verpflichtet. Eine solche Debatte kann also mit diesem Gremium gar nicht geführt werden. Der Verwaltungsrat hat außerdem keine gestaltende Funktion – die haben das Präsidium und die Abteilungsleiter, auch das ist in dem Fall wichtig.

Aber wieso kann dann das Bündnis mit gestaltenden Themen Wahlkampf betreiben? Es ist relativ einfach, man macht im Grunde keine Wahlwerbung für sich als Verwaltungsräte, sondern für das zukünftige Präsidium. Sie wollen einen Kurswechsel. Sie argumentieren damit, dass der Verwaltungsrat das Präsidium vorschlägt. Das ist auch vollkommen richtig. Und daraus resultiert das Dilemma. Sie müssten eigentlich mit dem aktuellen Präsidium eine Podiumsdiskussion durchführen. Das ist aber deshalb nicht möglich, weil das aktuelle Präsidium damit Stellung in einer Wahl beziehen würde, bei der es um das Gremium geht, das wiederum das Präsidium kontrolliert und beaufsichtigt.

Das nutzt das Bündnis gnadenlos aus. Sie machen Stimmung im Wissen, dass die aktuellen Funktionäre zwar falsche Äußerungen richtig stellen, aber nicht direkt argumentativ reagieren können. Und so können sie nach belieben Versprechungen machen. Leider nutzen sie dabei auch teilweise Abteilungsleiter und locken sie mit eben solchen Versprechungen. Wir werden in einem weiteren Artikel noch darauf eingehen welchen Schaden man mit einigen Zusicherungen anrichtet und welche Verantwortung hier auch die Abteilungsleiter tragen.

Unsere Aufgabe als Fan-Magazin wird es deshalb sein, sich inhaltlich mit diversen Versprechungen des Bündnis auseinanderzusetzen und sie in Frage zu stellen. Uns ist bewusst, dass das Bündnis uns dann immer wieder vorwerfen wird, dass wir einfach immer nur ihre “Ideen” in Frage stellen. Sie suggerieren, sie hätten den einzigen erkennbaren “Plan” und der würde aus “ideologischen Gründen” angegriffen. Gräfer warf uns dabei immer wieder “Fake News” vor, entschuldigte sich dann bei uns direkt, um nun wieder von “Lügen” zu sprechen. Den Begriff “Fake News” hat er ad acta gelegt, das macht es aber nicht besser. In der Vergangenheit hat man sich dabei auch immer wieder als “Opfer” inszeniert. Diese Rolle steht ihnen aber nicht zu. Nicht einmal annähernd.

Wir sehen es als unsere Aufgabe an, die Lobbyarbeit des Bündnis Zukunft transparent zu machen und den sogenannten Plan und die Versprechen zu hinterfragen. Das werden wir nun vermehrt tun und werden hierzu auch umfangreiche Recherchen durchführen. Umso intensiver der Wahlkampf betrieben wird, umso intensiver werden wir auch im Hinblick auf die notwendige Transparenz hinterfragen. Auch Experten werden wir hierzu einbinden.

Wer uns unterstützen möchte, kann sich gerne bei uns melden.

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