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Günther Gorenzel (c) imagox/Wagner

Das Rumgehacke auf Gorenzel

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Günther Gorenzel hat es momentan nicht leicht. Er soll zeitnah einen neuen Trainer präsentieren und zeitgleich als Übungsleiter die richtigen Entscheidungen treffen. Seit der Entlassung von Michael Köllner fungiert er jetzt auch noch als Sündenbock.

Günther Gorenzel gilt als ruhiger und sachlicher Typ. In Krisensituationen wie der Freistellung von Köllner oder in der Causa Mölders agierte er souverän und fand in den dazugehörigen Pressekonferenzen meist die richtigen Worte. In der Spieltags-PK vor dem Auswärtsspiel gegen Oldenburg drückte der Österreicher, der insgesamt seit 10 Jahren beim TSV 1860 angestellt ist, seine tiefe Verbundenheit mit dem Verein aus. Für ihn eine schon fast emotionale Explosion. In einem Umfeld wie bei Sechzig München ist diese Art Gold wert und durchaus erstaunlich, wenn man sich anschaut welche Themen an ihn herangetragen werden.

Da wird süffisant vom “Einserschüler Gorenzel” gesprochen (wahrscheinlich eine Anspielung auf seine 1,0 in der Trainerausbildung) oder ihm der (angeblich gefloppte) Holzhauser-Transfer angekreidet. Es wäre ein “Armutszeugnis”, dass er bisher keinen neuen Trainer präsentieren konnte. In Oldenburg hat er sowieso falsch aufgestellt und selbstverständlich falsch gewechselt. Ein Motivator sei er eh nicht.

Dabei ist Gorenzel mal wieder abhängig von den Gesellschaftern und den finanziellen Mitteln. Aus den offiziellen Pressemitteilungen ist zu entnehmen, dass aktuell keine Klarheit über die verfügbaren Mittel herrscht. Am heutigen Donnerstag findet an der Grünwalder Straße eine Aufsichtsratssitzung statt, in der dieses Thema besprochen werden soll. Desweitern ist zu vernehmen, dass die Investorenseite nicht “amused” über die Entlassung Köllner gewesen sein soll, hinter den man sich beim Besuch von Ismaik in München noch demonstrativ gestellt hat. Die TZ will außerdem wissen, dass Gorenzel “schon länger der Rückhalt der Investorenseite fehlen” soll. Vor diesem Hintergrund erscheint die überzogene Kritik an Gorenzel mehr als fragwürdig. Beide Geschäftsführer sind und bleiben abhängig von den Entscheidungen der Gesellschafter und können nur im Rahmen der überschuldeten KgaA entscheiden. Gorenzel nun als Schuldigen auszumachen ist zu kurz gedacht. Ob ein anderer Geschäftsführer Sport, zum Beispiel Anthony Power, klüger agieren würde, ist in dem Gesamtkonstrukt 1860 München zweifelhaft.

Dass das Duo Gorenzel und Reisinger auch am Samstag gegen Meppen auf der Bank sitzen wird, scheint sicher. Über die Ergebnisse der heutigen Sitzung und eventuelle Auswirkungen auf die Trainersuche wird das Löwenmagazin selbstverständlich berichten.

Titelbild: imago

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