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Das Bündnis Zukunft schadet dem TSV 1860 München und seinen Fans

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Klaus Lutz hat Teile der Fanszene als “Idioten” und als “Abschaum” bezeichnet. Gut ist, dass er sich dafür öffentlich entschuldigt hat und sich von der Wortwahl distanziert. Doch der Verwaltungsratskandidat hat damit ein Stück weit die sprichwörtliche Box der Pandora geöffnet. Das Bündnis Zukunft hat einmal mehr die ohnehin schon vorhandene Fanspaltung befeuert, findet unsere Redaktion.

Ja, wir sind mittlerweile der Meinung, dass das Bündnis Zukunft dem TSV 1860 München massiv schadet. Wir sind nicht der Meinung, dass das immer absichtlich geschieht. Doch einige manipulative Techniken haben Methode und einige Aussagen sind äußerst ideologisch geprägt und werden bewusst getätigt. Das birgt eine große Gefahr. Mit dem Bündnis wurden die Fronten noch einmal verhärtet und die Spaltung ist nun größer denn je.

Die “Fake News” des Herrn Gräfer

So zum Beispiel hat Martin Gräfer über Wochen immer wieder dem Löwenmagazin Fake News unterstellt. Diese manipulative Taktik nennt man “ad nauseam” (wörtl.: bis zum Erbrechen). Dabei wird unermüdlich eine Behauptung wiederholt, bis sie als Wahrheit akzeptiert wird oder niemand mehr widerspricht. Gräfer hatte damit durchaus Erfolg. Wir wurden einige Male darauf angesprochen, warum wir Unwahrheiten verbreiten würden. Auf die Gegenfrage, was den nun unwahr sei, bekamen wir nie eine Antwort. Gräfers manipulative Taktik geht deshalb teilweise auf. Das Vorstandsmitglied von “die Bayerische” macht das auch ganz bewusst. Dabei muss er nicht einmal wirklich Argumente bringen – seine Zielgruppe besteht nicht unbedingt aus den Löwen, die sich mit Fakten beschäftigen. Sondern aus denen, die auf einen Heiland warten, der ihnen die “Wahrheit” auf dem Silbertablett serviert. Gräfer wird dabei übrigens auch teilweise von seinen eigenen Leuten kritisch gesehen. Zumindest äußern sie sich dementsprechend gegenüber unserer Redaktion.

Verbale Entgleisung und Entschuldigung

Nun sorgt Klaus Lutz für Kopfschütteln. Aus einer Emotion heraus bezeichnete er die Löwenfans in der Gästekurve als “Idioten” und sogar als “Abschaum”. Seit dem 15. Jahrhundert wird der Begriff “Abschaum” als schwere, herabwürdigende Beleidigung eines Teils einer Gesellschaft verwendet. Lutz entschuldigt sich für die Wortwahl. Doch er hat damit in ein Bienennest gestochen. Auf dem investorenfreundlichen Blog dieblaue24 kommt die Aussage von Klaus Lutz überwiegend positiv an. Er hätte Recht, so meinen leider viele User. Sie beschimpfen die aktive Fanszene nicht nur ebenfalls als “Abschaum”, sondern finden noch viele weitere kollektive Beleidigungen. Lutz wird für seine Aussage richtig gefeiert.

Lutz als Opfer?

Lutz wird von einigen sogar zum Opfer erklärt. “Da sieht man, wie weit es gekommen ist und welche Macht diese Ultras mittlerweile haben, dass sich ein VR Kandidat bei diesen Unmenschen auch noch entschuldigen muss”, schreibt ein User. Festzuhalten ist, dass sich Lutz nicht entschuldigen musste, er hat es von sich aus getan. Wir sind uns auch ganz sicher, dass er sich in keiner Weise gedrängt gefühlt hat. Und wir sind auch der Meinung, dass er uns ganz persönlich als Löwenheimat Giesing und als Löwenmagazin die Entschuldigung zukommen lassen wollte. Immerhin hatte er uns vor dem Spiel getroffen und wir hatten darüber geredet, dass wir nun in die Gästekurve gehen, während er auf der Suche nach der Haupttribüne war. Die Begegnung war äußerst freundlich und positiv. Lutz ist übrigens auch der einzige Kandidat vom Bündnis Zukunft, der uns Rede und Antwort stehen will. Das rechnen wir, bei aller Kritik, ihm durchaus an.

Wer ist eigentlich gemeint?

Wen meint Lutz überhaupt mit “Abschaum”? Das ist so eine Sache, die er noch lernen muss. Die aktive Fanszene ist ein Fankollektiv. Mit unterschiedlichen Strömungen, unterschiedlichen Meinungen und auch unterschiedlicher Intensität. Und es gibt viele Fans in der Kurve, die gehören nicht zum organisierten Fansupport, fühlen sich der aktiven Fanszene aber sehr verbunden. Wen also meint er? Die komplette Westkurve bzw. in dem Fall alle aus der Gästekurve? Oder nur diejenigen, die für ihn Ultras sind bzw. von die er glaubt, sie seien Ultras? Oder nur die Fahnenschwenker? Das mag nun kleinlich wirken, aber für uns ist das wichtig. Denn, wie bereits erwähnt, gibt es unterschiedliche Strömungen und wir haben es nicht mit einer homogenen einzelnen Gruppe zu tun. Und das ist auch gut so.

Fragwürdiger Polizeieinsatz

Es sei das Gerücht herumgegangen, dass “unsere Fans sogar den Platz stürmen wollten”, meint Lutz als Begründung. Darüber habe er sich geärgert. Wir waren in der Kurve und können das nicht bestätigen. Aktuell ist unser Informationsstand übrigens, dass der verantwortliche Hachinger Ordnungsdienst vollkommen überfordert war, diese Vermutung über Funkt gestreut und daraufhin die Polizei reagiert hat. Eine Aussage der Polizei gibt es bislang nicht. Unserer Meinung nach war der Einsatz der Polizei auch vollkommen überzogen, weshalb wir eine Anfrage an den Landtag angeregt haben. An diesem Punkt ist es uns zudem wichtig zu erwähnen, dass zumindest bei uns kein einziges Ticket überprüft wurde. Wir mussten es nicht mal vorzeigen. Tatsache ist deshalb, dass an mindestens einem Eingang dauerhaft oder temporär nicht kontrolliert wurde, wie viele Menschen ins Stadion kommen. Das halten wir für äußerst befremdlich, wo wir schon bei den großen Sicherheits-Standards sind, auf die man in Haching wohl wert legt.

Unser Fazit

Viel befremdlicher empfinden wir jedoch, und damit kommen wir zurück zum Thema, dass sich ein oppositionelles Bündnis gegründet hat und sich nun immer wieder lautstark hervortut. Und nein, damit meinen wir nicht die Aussage von Herrn Lutz. Sie ist “nur” ein i-Tüpfelchen auf der gesamten Außendarstellung von Gräfer und seinem Team. Ursprünglich war die Idee den TSV 1860 München mit einer “Denkfabrik” zu unterstützen. Mittlerweile macht man Wahlkampf und fördert, zumindest aus unserer Sicht, die Fanspaltung. Man schafft mehr Vorurteile und mehr Schubladendenken. Und das ist der Sache definitiv nicht dienlich. Das schadet dem TSV 1860 München. Das schadet dem Verein. Und das schadet dem Profifußball.

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