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Chance vertan – Ein Kommentar zur Offensive von Thomas Hirschberger

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Das Team Profifussball hatte zum Ziel, gemeinsam als Kandidatenpool für den Verwaltungsrat des TSV 1860 München zu kandidieren. Das war 2018. Man scheiterte. Vor allem deshalb, weil man gemeinsam antrat. Kurz vor der Wahl erkannte auch Thomas Hirschberger die Lage. Gegenüber dem Löwenmagazin machte er deutlich, dass es wohl nicht ganz taktisch klug gewesen sei, als geschlossenes Team aufzutreten. Das war bei einer Werbeveranstaltung im “Hans im Glück”. Wo man allerdings bereits erkannt hatte, dass man wohl chancenlos sein würde. Eben weil man als Team antrat. Und tatsächlich, so hört man durchaus bei manchen Mitgliedern, hätte der eine oder andere als Einzelkandidat eine Chance gehabt. Vermutlich auch Thomas Hirschberger.

Eineinhalb Jahre später betritt Hirschberger wieder die Bühne der Vereinspolitik. In einem Interview mit der tz München präsentiert er sich ähnlich wie Saki Stimoniaris. Im Hintergrund findet man einen “Altar” für Sechzig. Stimoniaris hatte Zeitungsartikel eingerahmt, die Sechzig und ihn zeigen. Hirschberger hingegen die Lebensmitgliedschaft. Und er hat das gleiche Ziel. Auch er möchte Robert Reisinger ablösen.

Hirschberger bringt sich als möglicher Präsident des TSV 1860 München ins Spiel. Interessant, dass er dabei auch das Team Profifussball erwähnt. “Wir vom Team Profifussball würden den sportlichen Erfolg über alles stellen”, so seine Aussage. Heißt im Endeffekt nichts Anderes, als dass das Team wieder Gewehr bei Fuß steht. Vielleicht nicht in derselben Konstellation. Vor allem aber mit Thomas Hirschberger als Präsidenteschaftskandidat.

Er weiß natürlich, dass er erst die Verwaltungsratswahl 2021 gewinnen muss. Denn der Verwaltungsrat empfiehlt den Präsidenten gegenüber der Mitgliederversammlung die dann turnusgemäß 2022 stattfindet. Heißt: das Team Profifussball wird dringend benötigt. Zumindest aber eine Änderung des aktuellen Verwaltungsrates.

Ob die Chancen wirklich so schlecht gestanden wären, wenn er sich 2021 alleine als Verwaltungsrat hätte aufstellen lassen? Losgelöst vom Team Profifussball? Wahrscheinlich hätte der eine oder andere ihm durchaus eine Chance gegeben. Und vielleicht wäre es auch sinnvoll gewesen. Jemanden der ein wenig anders denkt. Doch Thomas Hirschberger hat mit seinem frühen, und vor allem völlig unnötigen, Wahlkampf die Chance verpasst. Zum einen hätte er abwarten müssen und sich dann empfehlen lassen. Wer sich so offensiv selbst ins Gespräch bringt, lässt bei den Löwen immer die Alarmglocken klingeln. Auch Stimoniaris scheiterte daran. Und er hat die Chance verpasst, sich vom Team Profifussball zu lösen.

Was also ging in Hirschberger vor, als er entschied in die Offensive zu gehen? War es vielleicht der aktuelle sportliche Auftrieb, den er nutzen wollte? Weil es nun wieder besser läuft, redet mancher Fan schnell wieder vom Aufstieg. Warum also nicht den Fans wieder ein paar Millionen schmackhaft machen? Wo die die herkommen sollen, hatte das Team Profifussball schon 2018 nicht wirklich auf den Punkt gebracht. Aus dem Verkauf von “Hans im Glück” wohl eher nicht.

Schon jetzt ist klar: das wird wieder mal eine bitterböse Löwenschlacht. Schade für Günther Gorenzel, Michael Köllner und das Team, die allesamt auf einem guten Weg sind und Ruhe dringend benötigen. Die machen richtig Spaß. Und vor allem Hoffnung.

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