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Brüllaffen und Wadenbeißer – ein Kommentar zum “Reisinger-Bashing”

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Robert Reisinger ist Präsident des TSV München von 1860 e.V.. Auf demokratischem Weg gewählt, durch die Mitglieder des Vereins. Seit der Ära Wildmoser steht er vor allem für eines: für Kontinuität. Begleitet von einem medialen Bashing gegen seine Person.

Seit Karl-Heinz Wildmoser nach zwölfjähriger Amtszeit seinen Rücktritt bekannt gegeben hat, taten sich die Löwen-Präsidenten schwer. Rainer Beeck war immerhin 986 Tage im Amt, gefolgt von Dieter Schneider mit 783 Tagen. 9 Präsidenten verschliss der TSV 1860 München seit Wildmoser. Robert Reisinger ist der zehnte Präsident nach ihm. Und der Unternehmer steht für Kontiunität. Über 1.000 Tage ist Reisinger nun Präsident. Ein eher unrühmlicher Rekord dabei ist die Anzahl der Rücktrittsforderungen. Tagtäglich erfolgen diese unter der Berichterstattung der Boulevardzeitungen oder von journalistischen Blogs. Auch bei Themen, die herzlich wenig mit Reisinger selbst zu tun haben. Auch während der aktuellen Pandemie-Krise bricht die Hetze nicht ab.

Kritik an Präsident Robert Reisinger ist ungemein wichtig. Sie sollte eine demokratische Selbstverständlichkeit sein. Der Präsident des TSV München von 1860 steht im Fokus eines Sportvereins, der in der Gesellschaft eine wichtige Rolle spielt. Medien müssen mit seiner Rolle und seinen Entscheidungen kritisch umgehen. Genauso wie die Mitglieder. Eine gesunde Opposition sollte sein Tun und Handeln in Frage stellen. Auf sachlicher und themenbezogener Ebene. Geschieht das? Wohl er selten. Stattdessen findet ein schier unerträgliches Reisinger-Bashing statt. Teilweise substanzlos, teilweise mehr als unter der Gürtellinie. Manchmal auch strafrechtlich relevant. Mit Morddrohungen oder dem Aufruf zur Selbstötung. Beleidigend. Unsozial. Selten sachlich und argumentativ.

Die Brüllaffen und Wadenbeißer unter den Löwen haben den Rahmen einer gesunden Opposition längst gesprengt. Manche Journalisten oder Blogger springen dabei erschreckend oft auf. Sie machen nicht mit, fördert jedoch die unsachliche Kritik immer wieder durch populistische Schlagzeilen. Gut ist das nicht. Das schadet Reisinger. Vor allem aber dem Verein. Und der Demokratie. Frei ist die Presse zumindest teilweise leider eben nicht mehr. Freie Journalisten, die nicht fest angestellt sind, sondern nach Klickzahlen bezahlt werden, müssen ins populistische Rufhorn blasen. Sonst gibt´s kein Geld. Manche Journalisten tragen deshalb sicherlich eine Mitschuld. Problematisch ist jedoch vor allem der Kommentarbereich und die dortigen Handelnden. Die Brüllaffen und Wadenbeißer unter den Löwen.

Das Reisinger-Bashing scheint Volkssport Nummer 2 nach dem Fußball. Doch es wirkt hilflos und lächerlich. Die Sachdimension wird durch die persönliche Dimension überlagert. Angegriffen werden nicht die Argumente, sondern Reisinger als Person. Er wird als Person in schlechtem Licht dargestellt. Die Brüllaffen und Wadenbeißer gehen dabei vor allem einem aus dem Weg. Der eigenen Verpflichtung, sich als Opposition inhaltlich mit Themen auseinanderzusetzen, für Meinungen einzutreten und Gegenvorschläge zu machen. Stattdessen wir suggeriert, Reisinger wäre für alles verantwortlich. Das ist falsch und im Grunde weiß das auch jeder. Das zu suggerieren, hat weder mit demokratischem Grundverständnis, noch mit gesellschaftlichem Verantwortungsbewusstsein zu tun.

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