Braunschweig, 14:00 Uhr, die Sonne brennt, der Rasen frisch gewässert, die Ränge gut gefüllt, 22 Löwen stehen auf dem Grün, die Frisur sitzt. Es kann also losgehen. Wie werden die Löwen in Weiß und Blau dieses Auswärtsspiel angehen? Gegen Würzburg merkte man gleich mit den ersten Spielzügen, hier fehlt es an Aggressivität. Heute war das anders, die Löwen waren da. Die Zweikämpfe wurden angenommen und schnell war der Matchplan klar. Aus einer kompakten Defensive, immer wieder nach vorne Nadelstiche setzen … aber der Reihe nach.
Braunschweig geht in Führung. Schiri pfeift spät, aber richtig, auf Abseits
Mit der gleichen Start-Elf, wie gegen den SV Meppen, traten die Löwen beim BTSV an. Bereits zu Beginn mussten die Münchner LöwenFan-Kollektiv der Ultra-Gruppierungen des TSV 1860 München.... Mehr sich dem Druck und dem offensiven Spiel der Braunschweiger Löwen aussetzen. Dennoch gab es zuerst wenig Chancen, über die man berichten konnte. Bis zur 17. Minute. Marco HillerMarco wurde am 20. Februar 1997 in Gröbenzell geboren. Er i... Mehr ließ den Schuss von Bernd Nehrig nach vorne abprallen, welchen Manuel Janzer zur Führung abstauben konnte. Doch als die Gastgeber bereits einige Sekunden jubelten, pfiff Schiedsrichter Eric Müller den Treffer wegen Abseits zurück. Löwen konnten aufatmen.
Die Stimmung änderte sich und es wurde hitziger. Die Braunschweiger fingen an, richtig Druck zu machen, so dass Hiller einige Male rettend eingreifen musste. Die Löwen wurden in die Defensive gedrängt und kamen kaum noch in den Strafraum der Braunschweiger Löwen, jedenfalls nicht gefährlich. Dann sorgte Hiller selber für den Schock: Er spielte den Ball dem BTSV-Stürmer Feigenspan vor die Füße, der Janzer bediente. Zum Glück schoss Janzer weit über das Tor. Dies sollte auch die letzte Torchance im ersten Durchgang gewesen sein. Die Braunschweiger waren zwar weiterhin überlegen, konnten aber die gut geordnete Defensive der Löwen nicht mehr knacken.
Sechzig verspielt die Führung in der Nachspielzeit

In der zweiten Hälfte übernahm der Gastgeber sofort wieder die Initiative und die Sechzger mussten sich öfters über Fouls retten. Dennoch konnte der BTSV daraus kein Kapital schlagen. Ganz anders die Löwen, die überraschend und aus dem Nichts in 1:0-Führung gingen (68.): Ein Freistoß von Philipp Steinhart aus halbrechter Position segelte haarscharf an mehreren Spielern vorbei und schlug mittig im Tor ein – da sah der überraschte BTSV-Torwart Jasmin Fejzic unglücklich aus.
Braunschweig war zuerst etwas geschockt und brauchte einige Zeit, um sich davon zu erholen. Die Zeit lief und die TrainerÜbersicht aller Trainer der ersten Mannschaft des TSV 1860 ... Mehr wechselten langsam aus und man bewegte sich Richtung Nachspielzeit. Und dann kam, was kommen musste. Niko Kijewski schlug eine perfekte Flanke auf den in der 82. Minute eingewechselten Julius Düker, der per Kopf den 1:1-Ausgleich erzielte (90+1.).
Am Geburtstag von Simon Lorenz hätten die Löwen ihm und sich selber sicherlich lieber drei Punkte geschenkt, doch ein Unentschieden war einfach nach dem Fight gerechter.
Rudelbildung und Aggressivität zum Schluss
Nach dem Abpfiff schienen die Spieler noch Dampf ablassen zu müssen. Auf einmal kam es zur Schubserei unter den Spielern. Erst am Spielfeld und dann noch am Feldrand. Alle machten mit und mussten getrennt werden. Dies schwappte auch auf die Zuschauer über. Braunschweiger Fans provozierten und Löwenfans versammelten sich auf dem Zaun. Nach kurzer Zeit kam Präsident Reisinger runter und beruhigte die Situation. Er wurde mit Jubel von der Kurve begleitet, die „Reisinger“ skandierten.