Der Wahlkampf beim TSV 1860 München war am gestrigen Sonntag Thema in der BR-Sendung Blickpunkt Sport. Interessant dürfte dabei vor allem die Idee eines Wirtschaftsbeirats sein. Klaus LutzProf. Klaus Josef Lutz wurde am 20.03.1958 geboren und studi... Mehr vom Bündnis Zukunft hatte bereits deutlich gemacht, diese Option für sich prüfen zu wollen. Reisinger greift diesen Punkt gegenüber dem BR auf.
Am vergangenen Donnerstag war in der Sechzger Alm die Vorstellungsrunde für Kandidaten, die gerne in den Verwaltungsrat des TSV München von 1860 e.V. gewählt werden möchten. Bereits vor der Veranstaltung hatten Martin GräferMartin wurde am 25.02.1969 geboren. Martin ist seit 2010 bei... Mehr und Klaus Lutz (beide Bündnis Zukunft) dem Bayrischen Rundfunk ein Interview gegeben. Lutz hatte dies in der Veranstaltung auch erwähnt.
Weder Gräfer noch Lutz brachten dabei wirklich neue Erkenntnisse. Gräfer betonte noch einmal, dass er bei keinem der beiden Gesellschafter einen Plan oder eine Strategie sehe. „Keine Vision dafür, wie es in Zukunft auf einem gemeinsamen Weg weitergehen kann.“ Lutz erklärte vor der Kamera, dass man mit Ismaik reden müsse, weil ihm 60 Prozent der KGaA gehöre. Er sei allerdings kein „Ismaik-Mann“. Mit Ismaik reden bedeute nicht, „dass man sich mit ihm gemein macht.“
Klaus Lutz als Vermittler zwischen KGaA, dem e.V. und Ismaik?
Interessant dürfte dabei die, ebenfalls vom BR thematisierte, Idee eines Wirtschaftsbeirates sein. Auf der Veranstaltung von PRO1860 wurde Wirtschaftsmanager Lutz von der Löwenheimat GiesingLöwenheimat Giesing e.V. ist der Trägerverein des Löwenma... Mehr mit der Frage konfrontiert, ob er sich nicht vorstellen könne seine Expertise in beratender Funktion bei der Profifußball KGaA einzubringen. Um dann auch zwischen den Gesellschaftern zu vermitteln.
Damit habe er sich bislang nicht beschäftigt, erklärt Lutz. Bevor er so einer Idee zustimmen würde, müsse er wissen was das konkret bedeute. Die KGaA hätte tatsächlich eine Schlüsselposition auch im Hinblick auf die Gesellschafter, erklärt der Jurist und Wirtschaftsmanager. Die Gesellschafter müssten miteinander reden „ohne, dass der eine den anderen versucht zu vereinnahmen. Das ist für mich absolut klar, sonst gibt es keinen gemeinsamen Erfolg.“ Er habe aktuell noch keine Ahnung, wie das Gesellschaftsrechtlich möglich wäre und wer dafür zuständig wäre so ein Gremium zu benennen. „Ich nehme die Idee auf und werde für mich das prüfen!“
Dieser Vorschlag ist vor allem deshalb interessant, weil er die ursprüngliche Idee des Bündnisses unterstreichen würde. Das Bündnis sollte in Form von mehreren Arbeitsgruppen verschiedene Strategien entwickeln und sie dann den Gremien beim TSV 1860 zur Verfügung stellen. Das hat man getan. Doch der Prozess mündete anschließend in einem Wahlkampf. Die teilweise noch nicht zu Ende gedachte Strategien wurden dabei zum Wahlkampfprogramm, statt zu einem vermittelnden Strategiepapier.
Reisinger würde Wirtschaftsbeirat begrüßen
Nun greift auch Präsident Robert ReisingerRobert Reisinger, geboren 15.01.1964 ist Präsident des TSV ... Mehr die Idee auf. „Sponsorenvertreter aus dem Bereich Profifußball sollten sinnvollerweise nicht in Gremien des gemeinnützigen Vereins sitzen, in denen es um Amateursport geht,“, erklärt das Löwen-Oberhaupt. „Sondern sich in einem Wirtschaftsbeirat für die TSV München von 1860 GmbH & CO. KGaA engagieren. Dort sind sie näher am Gegenstand ihres Interesses und können ihre Erfahrungen und Kompetenzen beratend einbringen.“ Das Präsidium wolle in der Gesellschafterversammlung diese Option anregen. Hasan IsmaikHasan Abdullah Mohamed Ismaik (arabisch: حسن عبد ال... Mehr dürfte diese Idee sehr gelegen kommen, bekommt er für seine Profifußball KGaA entsprechende Expertise, die dabei auch den Druck aus dem Gesellschafterstreit nehmen könnte. Mit Lutz hätte Ismaik dann einen adäquaten Ansprechpartner.
Der große Vorteil wäre dabei auch, dass man neben Lutz auch den einen oder anderen Experten dazugewinnen könnte, der sich von vorneherein aus der Vereinspolitik heraushalten wollte. So hatte zum Beispiel Martin Hagen (Landesvorsitzender der FDP Bayern) bei den Arbeitsgruppen mitgewirkt, dann aber das Bündnis verlassen, weil er keinen Wahlkampf betreiben wolle. Er soll dabei nicht der einzige gewesen sein. Sogar Mitbegründer hatten das Bündnis verlassen, als die einzelnen Themenbereiche zum Wahlkampfprogramm wurden. Dabei könnte das Bündnis auch tatsächlich als sogenanntes „Think Tank“ (Denkfabrik) dem zukünftigen Wirtschaftsbeirat zur Seite stehen.