Beschlussvorlage zum Umbau des Grünwalder Stadions – Stellungnahme zweier Fanorganisationen

Am morgigen Mittwoch stimmt der Sportausschuss der Stadt München über die Umbaupläne des Grünwalder Stadions ab. Die Beschlussvorlage wurde bereits veröffentlicht. Die beiden Fanorganisationen Sechzig im Sechzger sowie Freunde des Sechz´ger Stadions e.V. haben hierzu eine Stellungnahme veröffentlicht.

Beschlussvorlage: https://loewenmagazin.de//wp-content/uploads/2022/03/Gruenwalder_Stadion_oeff.pdf

Stellungnahme zur Beschlussvorlage zum Umbau des Sechzgerstadions

Am 4. März 2022 forderten Löwenfans beim Heimspiel gegen den SC Verl: “Stadionausbau gemeinsam vorantreiben – für Sechzig, Giesing und München”. Im Hinblick auf die Beschlussvorlage zum Umbau des Sechzgerstadions, die am 30. März 2022 im Sportausschuss des Münchner Stadtrats behandelt wird, war man optimistisch, dass es über 2,5 Jahre nach Veröffentlichung der Machbarkeitsstudie nun endlich losgehen kann mit den Planungen für den Umbau.

Die Beschlussvorlage wurde mittlerweile veröffentlicht. Zunächst haben wir positiv registriert, dass lediglich die Variante 3.4 zur Abstimmung kommt und damit die weitgehendste. Außerdem befürworten wir, dass man sich um eine Markt- anstelle der Amortisationsmiete bemüht, da dies die Voraussetzung für eine wirtschaftlich sinnvolle Nutzung des Stadions ist.

Der Stadtrat soll laut Beschlussvorlage “einer grundsätzlichen Weiterführung des Planungsansatzes Nr. 3.4 […] sowie dem dargestellten weiteren Vorgehen [zustimmen]”. Wir sind sehr enttäuscht, dass der Beschluss nicht viel weiter als eine “Erneuerung” der politischen Willensbekundung geht und keinen “Startschuss” der Planungen bedeutet, der laut begleitendem Statement der 3. Bürgermeisterin Verena Dietl erst ein Jahr (!) später im 1. Quartal 2023 durch einen weiteren Stadtratsbeschluss mit Mittelfreigabe erfolgen soll. Die dann geplante Entscheidung für ein Mietmodell und die Beauftragung von Referat für Bildung und Sport und Baureferat hätte aus unserer Sicht Gegenstand des nun anstehenden Stadtratsbeschlusses im April 2022 sein sollen und nicht erst in einem Jahr. Die Mietermittlung war seit Einreichung des Antrags auf Bauvorbescheid im Dezember 2019 möglich und hat nun schon über zwei Jahre gedauert. Dass jetzt noch ein ganzes weiteres Jahr hinzukommen soll, sorgt auf unserer Seite für Unverständnis.

Darüber hinaus erscheinen die genannten 6 Jahre für Planung und Umsetzung der Ertüchtigung als ungewöhnlich lange. Zum Vergleich: Für die Allianz Arena waren es ca. 3,5 Jahre vom Bürgerentscheid bis zur Eröffnung. Die weitere Verzögerung des Projekts und der Anstieg von Baukosten führen zu immer höheren Gesamtkosten, was im Sinne keines Beteiligten sein kann. Bezüglich der Ausweichspielstätte während des Umbaus des Sechzgerstadions plädieren wir dafür, dass Stadt und TSV 1860 gemeinsam nach einer Lösung suchen, um den Baubeginn in Giesing deutlich vor 2026 realisieren zu können.

Zum langfristigen Verbleib des TSV 1860 im Sechzgerstadion ist keine Alternative erkennbar. Ein grundsätzliches Bekenntnis der Löwen zum Standort Giesing gibt es längst, auch wenn das vonseiten der Landeshauptstadt München leider immer wieder anders suggeriert wird. Eine verbindliche Zusage kann es bekanntlich nur geben, wenn ein wirtschaftlicher Spielbetrieb sichergestellt ist. Eine Miete liegt dem TSV 1860 bis heute noch nicht vor. Wir hoffen hier auf die Offenheit der Stadt München, die sie im Zusammenhang mit anderen Sportgroßveranstaltungen bereits unter Beweis gestellt hat und wünschen uns eine Beschleunigung des stark in Verzug geratenen Projekts. Langwierige Diskussionen über einen Erbpachtvertrag halten wir für nicht zielführend, da hierdurch erneut erhebliche Terminverzögerungen zu erwarten wären.

Sechzig im Sechzger und Freunde des Sechz’ger Stadions e.V. im März 2022

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tante-tornante
tante-tornante(@tante-tornante)
11 Monate zuvor

Die Situation ist zurzeit sehr, sehr heikel.
 
60 sollte alles daran tun, allen Entscheidungsträgern zu vermitteln, dass man sowohl den Ausbau als auch – besonders wichtig – den Aufstieg in die 2. Liga will und anstrebt. Nicht auf Biegen und Brechen versteht sich, aber eben doch alles vernünftig Mögliche tun will, unbedingt.
 
Angesichts klammer Stadtkassen ist die Summe von derzeit(!) 80 Mios schon gewaltig. Und wir sind in einer Krisen-Kriegs-Situation, bei der man nicht von vorneherein versprechen kann, dass unser Land, unsere Wirtschaft da ganz easy mit einem blauen Auge davonkommt. Nicht völlig aus der Luft gegriffene Worst-Case-Szenarien kann jeder  nachlesen. Das muss nicht so kommen, gewiss, nur ein Versprechen, dass es nicht so kommt, wird es nicht geben.
 
Wenn ich mal mein blaues Herz beiseitelege und versuche mich in einen der Entscheidungsträger hineinzuversetzen, dann würde ich schon ins Nachdenken kommen. Es geht ja bei den Stadtfinanzen auch um viele andere, auch sehr dringende Investitionsprojekte, bei der ein Stadionausbau des 60er ganz schnell nach ganz hinten rutschen kann.
 
Schon diese ewige „Verzögerung“ ist doch komisch. Fast wie, als würde man jetzt doch noch kalte Füße kriegen, angesichts der anderen Herausforderungen. Wenn mir – als Entscheidungsträger – dann einer sagen würde, dass ja auch 10 Jahre in der 3. Liga ganz lustig sein können, wie würde ich dann wohl denken?
 
Insoweit ist der Artikel heute in der SZ, der eben auch ein Beitrag zu einem Stimmungsbild ist, schon…na wie soll ich es sagen…“gefährlich“.
 
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-gruenwalder-stadion-sanierung-tsv-1860-muenchen-1.5556899
 
 
Meine anfängliche Euphorie schwindet immer mehr – leider. Ich würde mich sehr freuen, wenn die Geschichte mich eines Besseren belehrt, nur so richtig daran glauben kann ich momentan nicht.
 

tsvmarc
tsvmarc(@tsvmarc)
11 Monate zuvor

Ich bin immer noch der Meinung, dass der Standort richtig aber der Umbau falsch ist.

maximus Löwe
maximus Löwe(@mm1860)
11 Monate zuvor

Für den dauerhaften Verbleib in Liga 3 braucht es keine Modernisierung des GWS.
So mancher Kommentar hier lässt keinen anderen Schluss zu! Verzwergung zum Stadtteil-Verein.
3. Liga wenn man Pech hat RL..ist ja nicht schlimm!
Stolze Löwen gab es mal!

chemieloewe
chemieloewe(@chemieloewe)
11 Monate zuvor

MK redet jetzt öffentlich in PKen von irgendwelchen Aufstiegschancen…usw.! Was soll das denn jetzt wieder bitteschön??? Intern “in der Kabine” kann er ja von mir aus die Spieler mit solchen Parolen anheizen, motivieren u. pushen wie ihm das gerade recht ist, ok, soll mir recht sein. Aber in der Öffentlichkeit nach der bisherigen Saison u. den letzten beiden Pleiten gegen Waldhof Mannheim u. Aubstadt öffentlich über Aufstieg zu reden, finde ich gelinde ausgedrückt, sehr unklug von MK! Das ist doch das gefundene Fressen für die Medien, um sich bei dem Thema auf Trainer, Spieler, Mannschaft u. Sportführung zu stürzen u. sie zu zerfleischen, wenn wir im Saisonschlussspurt einbrechen u. baden gehen, was schon am Sa. gegen Saarbrücken passieren u. sich danach fortsetzen kann.

Nicht zu vergessen, es sieht derzeit nur deswegen noch etwas günstiger in der Tabelle für uns aus, weil Türkgücü insolvent gegangen ist u. vorzeitig aufgeben musste!!!

Außerdem müssen wir in den restlichen 7 Spielen außer gegen Saarbrücken immerhin noch gegen Osnabrück im Sechzger ran, spielen auswärts noch in Duisburg u. Freiburg u. müssen am vorletzten Spieltag zum überragenden, unangefochtenen Spitzenreiter nach Magdeburg. Vor diesem ganzen Hintergrund als Trainer jetzt über Aufstiegschancen zu reden, halte ich einfach für komplett überzogen, falsch u. deplatziert von MK! Damit gibt er sich u. die Mannschaft der Lächerlichkeit u. der Zerfleischung durch die Medien u. die Gegnern des gegenwärtigen Kurses preis, wenn sein Plan scheitert, unter die ersten 4 zu kommen u. wir wieder einbrechen sollten. Außerdem baut das Aufstiegsgerede zudem noch einen zusätzlichen Druck auf Spieler u. Mannschaft von außen auf, den wir sicher nicht gebrauchen können u. der sich sehr negativ auswirken könnte! Das Thema Aufstieg hätte MK besser bis zum Ende, wenn es wirklich in den letzten 2…3 Spielen spruchreif wäre, aussparen u. weglassen sollen u. schön den Ball flach halten sollen, was ich für klüger u. vernünftiger gehalten hätte. Nun hat er sich den zusätzlichen Druck selbst u. der Mannschaft verpasst u. Wasser auf die Mühlen der Medien u. Kursgegner gegeben.

Bin erstmal gespannt, ob die 1. große Hürde im Saisonendspurt am Sa. gegen Saarbrücken mit einem Sieg übersprungen wird u. natürlich auch, wie es danach weitergeht. Wünsche mir u. uns natürlich trotz der großen Sprüche von MK maximalen Erfolg!!! Wäre eine Riesensensation u. eine Superlöwenleistung, wenn MK es mit unserem Löwenrudel tatsächlich noch bis zum Ende schafft, auf den 3. o. sogar 2. Platz vorzudringen. Aber bis jetzt ist das für mich noch pure Utopie u. keine realistische Aussicht, sondern noch ziemlich unrealistisches Wunschdenken Einiger.

Schauen wir mal, wie es weiterläuft! MK hat jedenfalls jetzt voll zum Angriff auf die Aufstiegsplätze geblasen u. den unbedingten Aufstiegskampf ausgerufen, warum jetzt auch immer!??? 😉

Erhard
Gast
Erhard
11 Monate zuvor

Für was was umbauen, bringt nichts kein Geld 3500 mehr Zuschauer mehr nichts

Andi
Admin
Andi(@andi)
11 Monate zuvor

Ich bin der Meinung so eine Stellungnahme bringt 0,0 und interessiert eine Behörde nicht.

Wenn du heutzutage was bewegen willst muss da mehr Kommen

chemieloewe
chemieloewe(@chemieloewe)
11 Monate zuvor

Danke für den Beitrag u. die Stellungnahmen der Fanorganisationen! Nachdem, wie sich das ganze unbeschreiblich skandalöse Prozedere Sechzgerumbau gestaltet u. immer weiter in die Länge zieht, ist ein Ende dieser Odyssee nicht absehbar. Eine Realisierung u. Fertigstellung des Umbaus vor 2030 erscheint nach dem bisher erlebten, unfassbar grotesken Possenspiel o. eher Trauerspiel, fast schon als abenteuerlich!

Ich lasse mich sehr gern von einer schnelleren Realisierung überraschen, allein die Hoffnung u. der Glauben daran fehlt mir schon seit Längerem!😫😖

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