Muss es im kommenden Jahr erneut eine Millionensumme als Absicherung der Profifußball KGaA des TSV 1860 München geben? Oder widerspricht die Darstellung der Geschäftsführung zum Jahresabschluss 2022/23 der Berichterstattung des Löwenmagazins?
Müssen wir unsere Berichterstattung im Hinblick auf die Finanzierung der kommenden beiden Spielzeiten korrigieren? Unsere Meinung ist klar: wir hoffen es! Was in der Diskussion allerdings nicht passieren darf sind Halbwahrheiten.
Ein Beispiel: Gibt mir meine Oma 100 Euro und ich verspreche ihr, dass ich nicht alles auf einmal ausgeben werde, dann kann ich nicht einen Euro auf mein Nachttisch legen, den Rest ausgeben und mit gutem Gewissen ihr jeden Tag erzählen ich hätte es noch nicht ausgegeben.
Das Löwenmagazin hat in einem Artikel geschrieben, dass im kommenden Jahr eine Millionensumme auf ein Treuhandkonto fließen muss, um die Lizenz für die kommende Saison zu erhalten. Man geht aktuell von einer Summe aus, die zwischen 2 und 3 Millionen liegt. Am gestrigen Donnerstag schrieb die Profifußball KGaA, dass man momentan davon ausgeht, die aktuelle Saison „mit einem kleinen Gewinn zu beenden“. Außerdem sei ihm Rahmen der Fortführungsprognose gewährleistet, dass das Fortbestehen bis zum 30.06.2025 gewährleistet ist. Wie passt das zusammen?
Der veröffentlichte Artikel der Profifußball KGaA unter dem Titel „Jahresabschluss 2022/23 der TSV München von 1860 GmbH & Co KGaA“ ist keine Antwort auf unsere Berichterstattung, sondern muss davon losgelöst betrachtet werden. Wir haben auch keinerlei anderweitige Rückmeldung auf unsere Berichterstattung bekommen. Das wird auf der Plattform dieblaue24dieblaue24 ist ein kommerzieller Blog mit News rund um den T... Mehr unserer Meinung nach völlig missverständlich dargestellt.
Selbstverständlich wissen wir, dass das Fortbestehen der TSV München von 1860 GmbH & Co KgaA bis zum 30.05.2025 gewährleistet ist. Die Fortführungsprognose, die jeweils im Sommer erstellt wird, geht grundsätzlich über zwei Jahre. Dass das Fortbestehen bis Sommer 2025 gewährleistet ist, sollte also seit diesem Sommer klar sein. Und im nächsten Sommer wird das (hoffentlich) bis 2027 der Fall sein. Diese Nachricht ist demzufolge nicht neu. Und die Fortführungsprognose ist auch grundsätzlich vom Lizenzierungsverfahren losgelöst zu betrachten. Die Profifußball KGaA besteht auch dann weiter, wenn sie nur die Lizenz für die Regionalliga bekommt.
Auch sind wir davon ausgegangen, dass die Saison mit einem Gewinn beendet werden kann. Immerhin hat die Profifußball KGaA mit dem Verkauf von Leandro MorgallaLeandro ist am 13. September 2004 in Biedenkopf geboren. Er ... Mehr an Red Bull Salzburg eine hohe Summe erwirtschaften können. Bereits im Sommer hatten wir geschrieben, dass mit dem Morgalla-Deal der diesjährige Fehlbetrag ausgeglichen werden kann, und wir sind auch davon ausgegangen, dass darüber hinaus noch weiteres Geld zur Verfügung steht. Allerdings ist der Deal einmalig und einen Morgalla kann man nicht jedes Jahr verkaufen, das sollte jedem klar sein. Für uns bleibt deshalb die Frage, ob man auch in den kommenden zwei Saisons zum Saisonende jeweils mit Null rauskommt bzw. dies geplant ist. Dass der Morgalla-Deal nicht das Defizit von dieser und den kommenden beiden Spielzeiten ausgleicht, sollte klar sein. Und hier setzte unsere Berichterstattung an. Aus zwei unterschiedlichen Gremien des TSV 1860 München wurde uns nun mal bestätigt, dass dies nicht er Fall ist und man erneut eine Sicherheit auf ein Treuhandkonto hinterlegen muss. Das ist also keine Behauptung unsererseits.
Dabei stellt sich natürlich auch die Frage, mit welchem Sportbudget man für die kommende Saison plant. Für diese Saison war dies bereits im Dezember 2022 klar. Die Summe betrug 4,5 Millionen. Sie wurde aber, nachdem der Morgalla-Deal sicher eingetütet war, zwei Mal aufgestockt und eine Million mehr ausgegeben. Gegen die Stimmen der Vertreter des eingetragenen Vereins.
Uns ist nicht bekannt, wie hoch das kommende Sportbudget geplant werden muss, um im März beim Deutschen Fußball-Bund die Lizenz zu beantragen, ohne dass zusätzliche Sicherheiten auf einem Treuhandkonto nötig sind. In den vergangenen Jahren wurden grundsätzlich für jede Saison Darlehen zur Verfügung gestellt. Zuletzt 3 Millionen in der Saison 2021/22, das geht aus dem Geschäftsabschluss hervor. Damals um den Liquiditätsbedarf für die Spielzeit 2022/23 und 2023/24 abzudecken. Das sind Fakten, die beim Bundesanzeiger herausgelesen werden können. Was soll sich nun, abgesehen vom sehr positiv zu bewertenden Morgalla-Deal, derartig geändert haben, dass keine Darlehen mehr notwendig sind?
Wir würden uns natürlich freuen, wenn wir unsere Berichterstattung korrigieren können und es langfristig keine „Überbrückungsdarlehen“ oder „nachhaltige Finanzpakete“ mehr geben muss. Das wäre das schönste Weihnachtsgeschenk für uns als Fans. Wenn sich die TSV München von 1860 GmbH & Co KGaA in den kommenden beiden Spielzeiten ganz alleine tragen kann und völlig unabhängig von zusätzlichen Mitteln von Hasan IsmaikHasan Abdullah Mohamed Ismaik (arabisch: حسن عبد ال... Mehr wäre, dann wäre das ein sehr großer Schritt im Rahmen des vorgegebenen Konsolidierungskurs. Der dann auch von beiden Gesellschaftern mitgetragen werden würde. Durchaus möglich, dass man dabei natürlich nicht mehr auf Budgets von 5,5 Millionen (wie in dieser Saison) oder 6 Millionen (Saison 2022/23) hoffen kann und man vor allem auch auf die eigene Jugend setzen muss. Für uns wäre das dennoch eine gute Nachricht.
Zwei Sachen sind jedoch zum aktuellen Zeitpunkt maßgeblich für uns: Zum einen widerspricht die veröffentlichte Stellungnahme der Profifußball KGaA unserer Darstellung (leider) nicht. Zum Anderen hat man uns aus zwei unterschiedlichen Gremien bestätigt, dass im kommenden Jahr finanzielle Mittel auf einem Treuhandkonto zur Verfügung gestellt werden müssen. Das können wir also nicht selbstständig korrigieren, hier müssen wir seitens des TSV 1860 München neue Informationen bekommen.
Wir hoffen, dass wir demnächst eine Antwort auf unsere Frage bekommen wie man finanziell in die kommenden beiden Spielzeiten gehen möchte und ob wir dahingehend unsere Berichterstattung ergänzen müssen. Entsprechende Anfragen haben wir gestellt. Als Fans wünschen wir uns das tatsächlich von tiefstem Herzen.