Die Stadt München tritt auf der Stelle in Sachen “Umbau des städtischen Stadions an der Grünwalder Straße”. Das Löwenmagazin hat in den vergangenen Monaten die ausstehende Beschlussvorlage immer wieder thematisiert und Fragen gestellt. Fragen gibt es nun auch seitens der CSU-Fraktion.
Der Antrag mit den entsprechenden Fragen gingen seitens der CSU an den Oberbürgermeister. Die CSU möchte bis Ende November wissen, wie der aktuelle Sachstand ist, und ob sich Mehrkosten ergeben. Außerdem will man wissen, ob sich durch die Ausbaukosten für die Vereine eine Steigerung der Miete ergibt. Ganze sechs Wochen hat die Stadt für die Beantwortung Zeit.
Der Antrag im Wortlaut
Ausbau und Ertüchtigung des Grünwalder Stadions?
Der Stadtrat hat sich für den Ausbau und die weitere Ertüchtigung des Grünwalder Stadions ausgesprochen. In den letzten Jahren wurden verschiedene Optionen geprüft und die Anwohnerinnen und Anwohner sowie die Sportvereine und deren Anhänger am Prozess beteiligt.
Darüber hinaus versucht man für verschiedene Problemstellungen (z.B. Lärm, Verkehr, Finanzierung, Bauzeit etc.) tragfähige Lösungen zu finden. Je nachdem, welche zusätzlichen Maßnahmen notwendig sind bzw. noch zusätzlich vorgenommen werden müssen, wirkt sich dies natürlich auch auf die Gesamtkosten des Projektes aus.
Ein genauer Termin für eine endgültige Entscheidung im Münchner Stadtrat wurde noch nicht genannt.
Wir fragen daher den Oberbürgermeister:
1. Wie stellt sich der Sachstand zum Um- bzw. Ausbau des Grünwalder Stadions derzeit dar?
2. Gibt es zu den verschiedenen Problemstellungen bereits Ergebnisse bzw. welche Auflagen würden sich daraus ergeben?
3. Wie hoch sind die ursprünglich geschätzten Kosten für das Projekt und ergeben sich Mehrkosten aufgrund oben genannter Probleme?
4. Ergeben sich durch die Kapazitätsausweitung bzw. durch die Ausbaukosten zusätzliche Steigerungen für die Vereine bei der Miete?
5. Wann ist mit einer abschließenden Behandlung im Stadtrat zu rechnen?
6. Wie und in welchem Umfang werden die Anwohnerinnen und Anwohner, sowie die Sicherheitskräfte, Sportvereine und deren Anhänger in den weiteren Prozess mit eingebunden?
Unterschrieben wurde der Antrag von Manuel Pretzl, Ulrike Grimm, Sabine Bär und Andreas Babor von der CSU München. Bearbeitungsfrist des Antrags ist der 29. November 2021.
Unsere Berichterstattung zum Thema
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Würde 1860 wirklich finanziell wesentlich besser gestellt sein, wenn das GWS ertüchtigt würde?
Nach dem Jahresabschluss 2018/19 hat die KGaA ca. 3,5 Mio. Umsatzerlöse aus dem Spielbetrieb eingenommen. Dem standen lt Herrn Scharold rd. 1,5 Mio. Stadionkosten einschl. MVV gegenüber. Die reine Stadionmiete dürfte bei ca. 300 T€ gelegen haben.
Somit wurde ein (Sparten-) Überschuss von 2 Mio. erzielt.
Wenn der Umbau 70 Mio. kosten sollte, könnte eine angemessene Stadionmiete schnell auf 2 Mio. steigen. Durch welche Mehreinnahmen soll die Kostensteigerung von geschätzt 1,7 Mio ausgeglichen werden?
Schon der mehr wie überstürzte Abgang von Frau Dietl aus dem Verwaltungsrat, war ein mehr wie deutliches Zeichen für das Aus des Umbaus.
Auf die Antworten von dem Münchner OB bin ich gespannt. Oder auf die Ausflüchte, weil er keine Antworten hat. So wie ich Politiker einschätze, werden das ellenlange, nichtssagende Sätze.
Die Fragen sind meiner Meinung nach gut und auch berechtigt, geben aber auch die Möglichkeit auf ausweichende Antworten, sind mir nicht konsequent genug. Es bleibt als wieder mal nichts anderes übrig, als die 6 Wochen zu warten, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass man im Rathaus diese Zeit nicht nutzen wird.
Ich neige angsichts des scheinbar endlosen Prozesses beim geplanten Stadionausbau/umbau langsam zu Entmutung, Resignation u. Pessimismus. Ich denke mir langsam ketzerisch, man sollte das ganze jetzige Projekt nach den “Reiterplänen” beiseite legen u. einfach sein lassen u. schauen, dass man vielleicht später, evtl. mit einem anderen OB o. mit welchen Leuten auch immer, die mehr für das GWS drauf haben, als Dieter Reiter…mit den jetzigen Plänen, versucht, das Projekt ungefähr nach den weit fortgeschrittenen Plänen in den 1990ern neu anzupacken u. zu verwirklichen.
Die “Ausreden”/Argumente von Reiter, dass nach der “hingebogenen” Machbarkeitssudie von Speer&Partner ein größerer Ausbau auf über rund 18.000 Zuschauer wegen irgendwelchen gültigen Vorschriften u. Gesetzlichkeiten, wie dem Bestandssschutz…etc., nicht möglich wäre, halte ich nicht für endgültig u. unüberwindbar.
Wenn eine politische Mehrheit im Münchner Stadtrat+dafürstimmende Partner, wie 60…den politischen Willen haben, ein größeres u. umfassenderes GWS-Umbauprojekt nach den damaligen Plänen umzusetzen, es also einen großen politischen, gesellschaftlichen Konsens u. Willen in der Stadt mit allen Partnern dazu gäbe u. mit Mut u. Initiative an die Umsetzung u. Realisierung gegangen werden würde, wäre das bestimmt möglich. Das heißt, man könnte die erwähnten ausbaubeschränkenden gesetzlichen Vorschriften für dieses umfangreichere Projekt aufgrund der großen gesellschaftsrelevanten, sportpolitischen Bedeutung des GWS für die Stadt München durch Ausnahmegemehmigungen baurechtlich…usw. legitimieren u. rechtlich ermöglichen. Solche Verfahrensweisen sind überall, auch in Großstädten wie Berlin, Hamburg u. München nicht ungewöhnlich u. werden laufend angewendet. Beispiele gäbe es sicher genügend. Aber, vielleicht bin ich dich zu weit abgedriftet??? Jedenfalls scheint mir das jetzige Projekt u. dessen Realisierungsprozess in einer Sachgasse, wo sehr vieles sehr unbefriedigend ist. Wenn das jetzige Projekt doch noch zeitnah umgestzt werden würde, ohne dass es zu einer Kostenexplosion kommt, wäre ich trotzdem auch erstmal sehr erfreut. Allerdings fehlt mir dazu der Optimismus, nach den bisherigen Verzögerungen, Stagnationen u. Stillständen, noch daran zu glauben.
Aktuell ist das GWS alternativlos. Ob es auch in Zukunft so sein wird hängt natürlich auch vom Ausbau und der daraus resultierender Miete zusammen.
Ich hätte noch gefragt, ob sich jetzt Mehrkosten ergeben, weil man 2 Jahre gepennt hat…
Es fehlen noch die Unterlagen des Bewertungsamtes, das gehört zum Kommunalreferat und dieses wird geleitet von…richtig Frau Frank von der CSU.
Wie wärs da erst mal mit dem kleinen Dienstweg gewesen?
Bis da mal was geschieht habe ich schon graue Haare.. Ne mal im Ernst, diese Bürokratie in Deutschland geht mir langsam so auf den Keks. In Japan oder Südkorea wäre das Ding schon 3 mal gestanden ehe hier nur mal an einen Beschluss zu denken ist.