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Aufklärung statt Polemik

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“Die Löwen weinen” so eine aktuelle Rubrik auf dem Portal “dieblaue24”. Löwenfans sollen Gastbeiträge schreiben und ihre Meinung kundtun. Mittlerweile sind drei Artikel entstanden. Kritik wird vor allem an Präsident Robert Reisinger laut. Ein Kommentar der Redaktion.

Drei Leserkommentare und in allen drei wird Präsident Robert Reisinger in ein schlechtes Licht gerückt. Bewusst wurde seitens der Redaktion von dieblaue24 jeweils ein Bild des Präsidenten ausgewählt. Auffällig dabei ist, dass in einem der Leserkommentare Aussagen vorkommen, die so nicht da stehen dürften, wenn sie (journalistische) Artikel wären. Wir wollen auf einige Punkte eingehen.

Demokratische Struktur wird gezielt verweigert

“Für eine Veränderung wären demokratische Strukturen erforderlich, welche die Vereinsführung aber gezielt verweigert”, heißt es in einem der Kommentare. Das ist nicht richtig. Gerade der aktuelle Präsident Reisinger befürwortete schon frühzeitig eine Satzungsänderung. Im Januar 2016 gab es einen entsprechenden Antrag. Reisinger war dafür. Genauso wie einige des aktuellen Verwaltungsrates. Darunter Markus Drees und Sascha Königsberger. Sie wurden damals im Protokoll auch namentlich erwähnt. Der Antrag wurde abgelehnt. Dass “demokratische Strukturen” durch die Vereinsführung “gezielt verweigert” werden, ist schlichtweg falsch. Der Vorwurf wiegt sogar schwer. Eine demokratische Organisationsform ist in Deutschland für einen e.V. vorgeschrieben. Und die ist auch vorhanden. Will man mehrere Kandidaten fürs Präsidium, muss ein entsprechender Antrag gestellt werden. Das gehört zum demokratischen Prozess unabdingbar dazu. Die Satzungsänderung muss also von den Mitgliedern beantragt werden.

Nur 10 Prozent der Mitglieder unterstützen den Kurs

Weiter behauptet der Verfasser des Leser-Kommentars, dass “von unseren 25.000 Mitgliedern maximal 10 Prozent den Kurs der Vereinsführung unterstützen”. Belegbar ist das nicht. Und im Grunde ist es auch vollkommen irrelevant. Auf die Idee, die Meinung von Nichtwählern als Argument aufzuführen, kommt man wohl nur bei Sechzig. Man spricht dabei häufig von der “schweigenden Mehrheit”. Wir wollen gar nicht darauf eingehen, ob diese schweigende Mehrheit ein Mythos ist, oder ob es sie tatsächlich gibt. Klar ist jedoch, dass alle wahlberechtigten Mitglieder zur Wahl gehen und ihr Stimmrecht in Anspruch nehmen können.

Mehrheit wird systematisch ausgeschlossen

“[…] diese Mehrheit wird systematisch ausgeschlossen, weil ausschließlich eine Stimmabgabe auf der Mitgliederversammlung möglich ist.”, so der Verfasser des Leserkommentars. Dass man nur auf der Mitgliederversammlung eine Stimme abgeben kann, wurde mehrfach thematisiert. Wer das ändern möchte, muss einen entsprechenden Antrag stellen.

Körperliche Repressalien gegen Mitglieder

“Wer schon einmal da war weiß, dass man dort eine andere Meinung nur unter Inkaufnahme von körperlichen Repressalien formulieren kann. Dies geschieht auch noch mit Duldung des Präsidenten, dem die Versammlungsleitung obliegt. Diese Behauptung ist äußerst schwerwiegend. Tatsache ist, dass Mitgliederversammlungen häufig hitzig sind. In der Vergangenheit waren sie teilweise übrigens noch deutlich hitziger, so zum Beispiel die Mitgliederversammlung im Januar 2016 unter Präsident Peter Casalette. Die Behauptung man könne seine Meinung nur unter “Inkaufnahme von körperlichen Repressalien formulieren” ist ein schwerwiegender Vorwurf, den es gilt zu belegen. Das ist keine Meinungsäußerung mehr. Im Grunde ist es auch ein kräftiger Bumerang. Denn es schreckt diejenigen ab, die dieser Aussage vertrauen. Das ist nicht gut für den demokratischen Prozess. Man kann nur hoffen, dass sich keiner aufgrund solcher falschen Behauptungen abschrecken lässt zur Mitgliederversammlung zu gehen.

Vergleich mit China und Russland

“Die demokratischen Strukturen beim TSV 1860 sind mit denen Chinas und Russlands vergleichbar”, so der Leserkommentar. Dieser Satz ist absolut deplatziert und man kann sich davon nur distanzieren. Wir gehen davon aus, dass es für unsere Leser nicht notwendig ist, dass wir darauf näher eingehen. Solche Vergleiche verbieten sich einfach. Gerne könnt ihr im Kommentarbereich schreiben, wenn ihr das anders seht.

Fazit der Redaktion

Richtig ist, dass sich bei den Löwen grundlegend etwas ändern muss. Und da muss sich auch das aktuelle Präsidium in der Verantwortung sehen. Es ist vollkommen legitim, beide Gesellschafter in Frage zu stellen und zu kritisieren. Im Hinblick auf den e.V. müssen sich die Mitglieder fragen, ob sie richtig vertreten werden. Es ist allerdings schwierig, wenn die Berichterstattung dabei in Lobbyarbeit ausartet, mit dem Ziel bewusst falsche Informationen zu streuen. Und vor allem darf man die Thematiken nicht vermischen. Diskussionen rund um das Wahlsystem helfen im Hinblick auf die aktuelle Situation nur bedingt.


Sachliche Diskussion

Wir würden gerne von euch in einer sachlichen Diskussion wissen:

In welchen Punkten und bei welchen Themen hättet ihr seitens des Präsidiums eine andere Entscheidung, andere Vorgehensweise gewünscht?

Meldet euch an und diskutiert mit. Gerne gehen wir auf sachliche Beiträge ein. Bitte nutzt für jeden Punkt / für jedes Thema einen neuen Kommentar. Gerne dürft ihr natürlich unter den jeweiligen Kommentaren dann darüber diskutieren.

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