Es ist ein schwieriges Erbe das Richard Bartl als Vorsitzender des Fanclub-Dachverbandes angetreten ist. Seit sechs Wochen ist die sogenannte eMail-Affäre rund um Gerhard Schnell nun bereits bekannt. Eine Stellungnahme seitens der ARGE gibt es immer noch nicht. Es bleibt nicht nur ein großes Fragezeichen, sondern es kommen immer neue Fragen hinzu. Vor allem die Finanzen scheinen nun einige Vorsitzende zu hinterfragen. Thomas David, Vorsitzender der Blue Lions Krumbach und Mitglied im Regionsvorstand der Region 2, bittet die ARGE-Führung bis spätestens zum 26.03 um intensive Aufklärung.
Ob Jutta Schnell über die Kasse des Dachverbandes Fahrtkosten abgerechnet habe, will der Fanclub-Vorsitzende zum Beispiel wissen. Denn die TSV München von 1860 GmbH & Co KGaA stellte ihr als Fan-Beauftragte nicht nur Räumlichkeiten im Geschäftsgebäude der Löwen zur Verfügung, sondern auch einen Dienstwagen. Auch ob man Zuwendungen, Geschenke oder Vergünstigungen seitens HAM International bekommen hat, steht im Fragenkatalog. Ein großes Fragezeichen stünde zudem hinter dem Werbebanner, das von einem Flugzeug über das Trainingslager gezogen wurde. Die Aufschrift: “Danke Hasan, you´ll never walk alone!” Gegenüber dem Löwenmagazin bestätigte die ARGE bereits, dass die Aktion tatsächlich vom Fanclub-Dachverband organisiert wurde. “Die Kosten wurden allerdings von privaten Leuten übernommen”, hieß es gegenüber unserem Fan-Magazin. Einige Fanclubs möchten hierzu eine eindeutige Stellungnahme. Der ARGE-Vorstand wird nicht drumherum kommen, die Finanzen seinen Mitgliedern offen zulegen.
Ebenfalls interessant ist eine Frage im Hinblick auf das Relegationsspiel des TSV 1860 München in Völklingen gegen den 1. FC Saarbrücken. Die ARGE soll eine Menge Karten abgerufen, diese aber dann am Spieltag verfallen lassen haben. Viele Löwenfans bekamen keine Karten für das Spiel und reisten nicht an. Mehrfach bestätigten jedoch Fans, sie hätten einen ARGE-Vorsitzenden vor dem Stadion mit einem großen Bündel an Eintrittskarten gesehen. Er soll versucht haben sie loszubekommen. Thomas David aus der ARGE-Region 2 will Antworten vom Vorstand.
Eine weitere Frage, die den Fanclub-Vorsitzenden interessiert, behandelt die klub- und vereinspolitische Ausrichtung der ARGE. David möchte wissen, wann die ARGE-Führung entschieden habe das “Team Profifußball” zu unterstützen und ob es hierzu Beschlüsse gäbe. Vor allem, wie sich die ARGE zukünftig politisch ausrichtet, möchte er wissen. Gegenüber dem Löwenmagazin erklärte der neue Vorsitzende Richard Bartl bereits, dass die Politik nicht im Focus stünde, sondern der Sport. Er sehe sich jedoch als Vermittler zwischen den Gesellschaftern HAM International und dem TSV München von 1860 e.V..
Kritisiert wird vor allem auch die Informationspolitik. Bereits der Fanclub-Vorsitzende Robert Guhr (Blue Power BinatalGegründet am 25.02.2011 Nachdem der TSV 1860 München immer...) bemängelte die mangelnde Kommunikation. Regionsvorsitzende würden nicht über Vorgehen informiert werden. “Warum gibt es keine Online-Konferenzen?”, fragt Thomas David. Vor allem, wie sich die ARGE die Neuausrichtung vorstellt und wie die Zusammenarbeit mit der KGaA angedacht ist, will der Fanclub-Vorsitzende wissen.
Auslöser der immer mehr werdenden Fragen ist die eMail-Affäre rund um den ehemaligen Vorsitzenden Gerhard Schnell. “Wir äußern uns öffentlich, sobald ich als Vorsitzender der ARGE bestätigt bin”, meint Richard Bartl gestern telefonisch gegenüber dem Löwenmagazin. Es gab eine Online-Abstimmung der sieben Vorsitzenden. Bartl will es jedoch schriftlich. Fragen gibt es mittlerweile eine Menge zu beantworten.