Gerhard Schnell ist zurückgetreten. Als Grund gibt er gesundheitliche Probleme an. Und nicht die durch das Löwenmagazin thematisierten, gefakten Beschwerde-Mails. Nun bringt der Münchner Wochenanzeiger mehr Details.
Auf dem journalistischen Blog db24 steht folgender Satz: “Am Samstag hatte ein Fanblog nicht haltbare Behauptungen gegen die ARGE aufgestellt, kurze Zeit später war der Text wieder verschwunden.” Unser Vorwurf war recht allgemein gehalten. Dennoch trat Gerhard Schnell als Vorsitzender der ARGE der Fanclubs des TSV 1860 München e.V. zurück. Aus gesundheitlichen Gründen.
Dass unsere Behauptungen eben doch haltbar sind, da hatten wir uns schon abgesichert. Wir hatten mit der KGaA kommuniziert. Zu keinem Zeitpunkt wurden die von uns dargestellten Behauptungen als nicht haltbar kritisiert. Die KGaA hatte am Samstag Abend dennoch darum gebeten, den Text “unsichtbar” zu setzen. Weil man die Thematik vorerst intern klären möchte. Nach reiflicher Überlegung und aus Gründen der Transparenz haben wir den Text am Sonntag dann wieder online gestellt. Auch weil sechzger.de das Thema ebenfalls aufgriff. Und weil der journalistische Blog db24 uns indirekt als Lügner darstellte.
Mittlerweile gibt es beim Münchner Wochenanzeiger einen ausführlichen Bericht über den Rücktritt von Gerhard Schnell. Und der Wochenanzeiger thematisiert die Vorwürfe deutlicher. Gerhard Schnell selbst soll “über Jahre hinweg mit wechselnden Identitäten E-Mailverkehr mit Offiziellen des TSV 1860 München geführt und diese dabei glauben haben lassen, sie würden mit »empörten« Mitgliedern von Fanklubs korrespondieren.” Schnell habe gerne mit Funktionären des TSV 1860 München korrespondiert, um ein Stimmungsbild von der Fanbasis zu vermitteln, meint der Wochenanzeiger. Thematisiert und kommentiert habe er klubpolitische Vorgänge, Personalfragen und das sportliche Zeitgeschehen. Doch laut dem Wochenanzeiger habe er es dabei nicht belassen: “Unter verschiedenen weiteren E-Mail-Accounts und Absendernamen erreichten die Verantwortlichen immer wieder geharnischte Protestschreiben, die eine vermeintliche Empörung der Anhängerschaft in den Regionen belegen sollten. Ein Abgleich der IP-Adressen, von denen aus die Nachrichten gesendet wurden, brachte ein erstaunliches Ergebnis: sie stammen mutmaßlich aus einer Hand – der des ARGE-Vorsitzenden Gerhard Schnell.”
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