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Anwälte im Aufsichtsrat des Profifußball-Unternehmens

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Hasan Ismaik merkte in seinem letzten Beitrag in den sozialen Medien an, dass 1860-Präsident Robert Reisinger im Aufsichtsrat meist die Anwälte sprechen lässt. Ist diese Anmerkung richtig?

Das Löwenmagazin wurde gebeten zu prüfen ob sich der TSV München von 1860 e.V. von Anwälten im Aufsichtsrat vertreten lässt. Diese Frage ist erst einmal zu verneinen. Keiner der Vertreter des e.V. ist Anwalt. Allerdings ist bei den Sitzungen des Aufsichtsrates in der Regel auch der Anwalt des e.V. eingebunden. Das macht auch durchaus Sinn, dass ein Anwalt die Aufgaben der Aufsichtsräte mit juristischem Fachwissen noch einmal prüft und beratend unterstützt. Ein Stimmrecht hat der e.V.-Anwalt nicht. Ob “meist” dieser Anwalt spricht, so wie Ismaik anmerkt, darüber gibt es keine Informationen. Ist aber auch nicht wirklich relevant.

Auch HAM International bindet in Sitzungen des Aufsichtsrates Anwälte ein. Einer davon, das ist Andrew Livingston. Er ist nicht nur Anwalt, sondern auch selbst Aufsichtsratsmitglied. Diese Entscheidung seitens HAM International bzw. Hasan Ismaik ist vollkommen nachvollziehbar. Ismaik hat also einen seiner Anwälte direkt zum Aufsichtsrat erannt. Außerdem ist ein weiterer deutscher Anwalt von HAM International bei Sitzungen eingebunden, der nicht zum Gremium gehört und demzufolge, wie auch der Anwalt des e.V., kein Stimmrecht hat.

Fazit

Sowohl der TSV München von 1860 e.V. als auch HAM International binden neben ihren jeweiligen Aufsichtsräten jeweils einen zusätzlichen Rechtsanwalt mit ein. Das Ismaik explizit in seinem letzten Beitrag erwähnt, dass Reisinger “im Aufsichtsrat meist die Anwälte sprechen lässt”, ist inhaltlich vermutlich nicht falsch, aber erzeugt ein nicht ganz richtiges Bild.

Meinung

Wer nun tatsächlich im Aufsichtsrat die beiden Gesellschafter vertritt und wer zusätzlich noch beratend hinzugezogen wird, benötigt eigentlich gar keine größere Diskussion.

Auf keinen Fall sollte jedoch das Bild entstehen, dass die Gesellschafter nur über Anwälte sprechen. Um dies zu verhindern, sollten die Gesellschafter aber tatsächlich in Form einer Gesellschafterversammlung miteinander sprechen – auch nicht in Form des Aufsichtsrates. Zum einen Hasan Ismaik als alleiniger Besitzer von HAM International und zum anderen das Präsidium als Repräsentant des e.V. und damit Vertreter aller Mitglieder. Leider lehnt Hasan Ismaik “den persönlichen Dialog” zwischen den Gesellschaftern ab.

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