Berries Boßmann (Sport Bild) fragte bei 1860-Beirat Nicolai WalchNicolai wurde am 25.12.1982 in Oberstdorf geboren. Er studie... aufgrund eines privaten Beitrags auf Social Media nach. Walch hat ihm ausführlich geantwortet.
Sport-Bild Berries Boßmann ist bei Löwenfans spätestens seit dieser Saison bekannt. Der bekennende 50+1-Kritiker hat zwei Artikel veröffentlicht und dabei eine erstaunliche Anzahl an geleakten Mails aus den Gremien des TSV 1860 München auf dem Tisch liegen gehabt. Wer ihm die Mails zukommen lassen hat, ist nicht bekannt.
In einem neuen Fall wollte oder will er nun wohl wieder einen Artikel schreiben. Es geht um das private Instagram-Konto von Nicolai WalchNicolai wurde am 25.12.1982 in Oberstdorf geboren. Er studie.... Ob Boßmann tatsächlich selbst alle privaten Social-Media-Auftritte der Löwen-Funktionäre durchforstet oder er, so wie HAM International, einen Screenshot zugeschickt bekommen hat, wissen wir nicht. Es geht um einen von Walch abfotografierten Aufkleber.
“Ist aus Ihrer Sicht eine Position in den Führungsgremien eines Drittligisten, bei dessen Heimspielen aus Steuergeldern bezahlte Polizisten zum Einsatz kommen, mit der Beleidigung von Beamten als ‘Bastarde’ vereinbar?”, so die Frage von Boßmann.
Nicolai WalchNicolai wurde am 25.12.1982 in Oberstdorf geboren. Er studie..., Beirat im TSV 1860, hat ihm hierzu ausführlich geantwortet:
Guten Tag Herr Boßmann,
natürlich verfüge ich über das von Ihnen benannte Instagram-Konto “nicwest60“. Das haben Sie längst recherchiert. Es handelt sich um meinen privaten Account, über den ich mit (Fußball-)Freunden kommuniziere und unter anderem Kuriosa teile, die mir begegnen. Trotz meiner ehrenamtlichen Funktion im TSV München von 1860 versuche ich mich dabei möglichst wenig inhaltlich selbst zu beschränken und teile regelmäßig entsprechende Fundstücke und Eindrücke in Storys, im Status sowie in Beiträgen in verschiedenen sozialen Medien, am wenigsten aber Beiträge auf der Plattform Instagram.
Ihre Annahme, ich würde mir durch die Abbildung des von Ihnen genannten Stickers im öffentlichen Raum dessen Inhalt persönlich zu eigen machen, ist falsch.
Das Genre, in dessen Kontext der AufkleberFangruppierungen und Fans nutzen häufig Aufkleber um auf ih... zu verorten ist, definiert Wikipedia wie folgt: Stickerkunst (englisch Sticker für „AufkleberFangruppierungen und Fans nutzen häufig Aufkleber um auf ih...“) ist eine Form von Streetart, bei der AufkleberFangruppierungen und Fans nutzen häufig Aufkleber um auf ih... im öffentlichen Raum angebracht werden. Die Einordnung zwischen akzeptierter Streetart und unerlaubter Verunzierung ist dabei fließend.
Im von Ihnen benannten Fall stellt der Kontrast aus rabiater textlicher Äußerung und verniedlichender grafischer Darstellung ein Spezifikum dar, auf das ich aufmerksam wurde und es dokumentiert habe. Ein Fall von Sub- oder Jugendkultur. Zeugnisse dieser Art sind typisch für Fankultur, deren wandelnde Erscheinungsformen ich als Phänomen seit jeher sehr interessant finde.
Falls Sie Interesse an Jugendsprache haben und Sprachcodes verstehen wollen, beispielsweise auch die positive Umwertung vermeintlicher Beleidigungen wie „Bitch“ oder „Bastard“ empfehle ich Ihnen ein auf dem Wissenschaftsportal der Gerda Henkel Stiftung im Netz verfügbares Gespräch mit einem darauf spezialisierten Germanisten: Link.
Auch unabhängig davon, geht Ihre gekünstelt anmutende, wörtliche Übersetzung des englischen Begriffs vollkommen ins Leere. Ich denke aber das ist Ihnen bewusst.
Für den Fall, dass Ihre Aufmerksamkeit auch einer juristischen Bewertung gilt, verweise ich zunächst auf die höchstrichterliche Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts dazu: Link.
Im vorliegenden Fall hätte es sich bereits nach der überholten, früheren Rechtsprechung der Instanzgerichte nicht um eine Beleidigung gehandelt. Nach der jetzigen Rechtsprechung wäre selbst etwa das Tragen eines entsprechenden T-Shirts mit dem reinen Wortinhalt und ohne weitere Stilmittel nicht als Beleidigung zu werten. Rein vorsorglich stelle ich klar, dass ich mich damit nicht annähernd selbst identifiziere.
Jedenfalls kann ich Ihnen versichern, dass ich Menschen grundsätzlich nicht beleidige – auch keine Polizeibeamten. Vielmehr schätze ich insgesamt die Arbeit der Polizei sehr und ich bin auch persönlich mit Polizeibeamten, u.a. aus dem USK sehr gut im persönlichen Kontext bekannt und hatte schon mehrmals einen Austausch über das Spannungsfeld öffentliche Sicherheit und Fankultur, wobei ich dort nie auf Ablehnung oder gar Empörung gestoßen bin.
Leider habe ich bei Ihnen den Eindruck, dass krampfhaft nach Empörungspotential gesucht wird, um damit ehrenamtliche Vereinsfunktionäre vor dem Hintergrund der 50+1-Debatte zu diskreditieren. Warum Sie Ihren Fokus derart ausrichten, weiß ich nicht, aber es würde mich interessieren.
Für den Fall, dass Sie in Ansehung meiner Stellungnahme trotzdem unbedingt wie geplant berichten wollen, erteile ich Ihnen hiermit vorsorglich ausdrücklich die Zustimmung für die Veröffentlichung des Posts mit dem von mir aufgenommenen Foto, sodass sich die Leser ein vollständiges Bild, das über die Wortfolge in Alleinstellung hinausgeht, machen können. Abschließend weise ich insgesamt auf die einschlägige Rechtsprechung zum Erfordernis vollständiger Berichterstattung hin, insbesondere im Hinblick auf etwaige verdeckte Tatsachenbehauptungen.
Es würde mich freuen, wenn Sie auch über den dokumentarisch geteilten AufkleberFangruppierungen und Fans nutzen häufig Aufkleber um auf ih... hinaus, Interesse an meiner Person, meinem Hintergrund und dem ehrenamtlichen Wirken beim TSV 1860 München hätten. Dann würden Sie feststellen, dass bereits Ihre sehr spezifische Anfrage der Sache insgesamt nicht gerecht wird und erst recht nicht zur Herleitung einer Unvereinbarkeit meines Posts mit meiner Position beim TSV 1860 München tauglich ist.
Mit freundlichen Grüßen
Nicolai WalchNicolai wurde am 25.12.1982 in Oberstdorf geboren. Er studie...
Mehr zu diesem Thema: Wie HAM International die ehrenamtlichen Vertreter des TSV 1860 München unter Druck setzt (loewenmagazin.de)