Seit März 2022 ist klar: die Stadt München würde das Stadion an der Grünwalder Straße für ca. 77 Mio. Euro sanieren und erweitern. Zu der Kapazitätssteigerung auf ca. 18.100 Plätze würde noch ein moderner VIP Bereich kommen und das Stadion würde komplett überdacht werden. Damit würde man auf jeden Fall die Zulassung für die 2. Liga bekommen.
Jetzt kommen wir zum Aber, dass den TSV 1860 dazu verleitet hat, diesem „Geschenk“ eine Absage zu erteilen: man solle sich, ohne Angabe von Kosten, auf eine fixe Zusage über mehrere Jahre verpflichten. Auch würden einige Punkte für einen Spielbetrieb in der Bundesliga nicht erfüllt werden. Was würde fehlen, um eine Zulassung zur 1. Bundesliga zu erhalten? Hier mal eine grobe Übersicht, der Punkte, die für die Bundesliga fehlen würden: Statt 8.000 hätte man nur 7.942 Sitzplätze. Zudem werden Arbeitsplätze auf der Tribüne und im Pressebereich benötigt, die aktuell jeweils nur zur Hälfte eingeplant sind. Außerdem benötigt man 180 Parkplätze in Stadionnähe (was ggf. am Trainingsgelände machbar wäre). Und der schwierigste Punkt wären die 1200 m² Stellplätze für die Ü-Technik, statt der geplanten 800 m². Ausführlicher könnt Ihr das hier nachlesen: https://loewenmagazin.de/1-bundesliga-im-gruenwalder-stadion-darum-waere-das-nach-dem-geplanten-umbau-nicht-moeglich/.
Auch das Thema Miete und Nebenkosten ist ein ganz großes Problem der Löwen. So hat man laut dem TSV 1860 ca. 1,5 Mio Euro pro Jahr weniger in der Hand, als es andere Teams in der 3. LigaDritthöchste Spielklasse im Meisterschaftssystem des deutsc... Mehr haben. Allein die elektronische Werbebande kostet die Löwen zwischen 50.000 und 60.000 Euro, da man mangels Stromversorgung die Bande mit Akkus betreiben muss. Auch wurden die Marketingrechte am Stadion von der Stadt an die Firma Ströer vergeben. Das MVV Kombiticket, das pro Karte ca. 2 Euro kostet, kostet in anderen Städten nur 1 Euro. Das sind ca 250.000 Euro. Auch, so wurde angemerkt, fehlen Einnahmen durch das Catering. Nachzulesen unter folgendem Link: https://loewenmagazin.de/passt-die-stadt-muenchen-die-miete-des-gruenwalder-stadions-bereits-zur-kommenden-saison-an-oder-zahlen-die-fans/
Unter diesen Gesichtspunkten ist es schwer, dass der TSV einfach für 15 Jahre zusagt bzw. vielleicht sogar die Pacht für das komplette Stadion übernimmt. Aber – was wären die Alternativen? Vielleicht wäre eine Alternative, dass sich die Stadt München und die TSV 1860 KGaA darauf einigen, dass man die Kapazität von 18.100 Plätzen auf Basis von Sitzplätzen plant? Hier könnte der TSV 1860 dann selbst entscheiden, ob er 13.500 Stehplätze oder 16.000 Sitzplätze bestuhlen lässt. So kann man z.B. in der 3. LigaDritthöchste Spielklasse im Meisterschaftssystem des deutsc... Mehr einfach mal 10.000 Stehplätze nutzen und der 2. bzw. 1. Bundesliga 10.000 Sitzplätze, ohne die Kapazität zu verringern. Auch im Gästebereich wäre man hier deutlich flexibler. Wenn man weiß, dass nur 200 Gäste kommen, könnte man durch integrierte Steh-/Klappsitze variabel Plätze freigeben und würde so zusätzlich Einnahmen generieren. (Beispiel für Klappsitze ) https://www.stadionwelt.de/news/30558/fuenf-vereine-testen-stehplatz-rueckkehr
Wenn man aber über eine gewisse Zeit merkt, dass man mit den 18.100 Plätzen nicht hinkommt, könnte man ein eigenes Genehmigungsverfahren anstreben, das erlaubt, dass Sitzplätze nicht 1 zu 1 in Stehplätze getauscht werden, sondern in 1 zu 1,5. Heißt: Wenn man bei 18.100 Plätzen dann 10.000 Sitzplätze hat und die übrigen 8.100 Plätze 1 zu 1,5 tauscht bekommt man somit 12. 125 Stehplätze. Hierzu müsste man natürlich die Einspruchsfristen einhalten und hoffen, dass man die Anwohner überzeugt, dass es kein Problem ist. Durch solch kreative Lösungen könnte man theoretisch bis in den Europa Cup kommen, ohne auf Probleme zu stoßen. Sollte der TSV dagegen jetzt schon versuchen 25.000 Plätze zu bekommen, muss man sich im Klarem sein, dass sich ein Umbau verzögern könnte. Wobei ein Baubeginn eh erst 2026 angedacht ist. Das heißt, die Zeit hätte man. Es liegt aber auch am TSV 1860 sich zu bewegen. Wenn man sich nämlich gar nicht einigen kann, steht man bei einem Aufstieg plötzlich vor den Toren der Stadt und muss vielleicht beim großen Nachbarn oder in Augsburg anklopfen. Das will wohl niemand.