Beim heutigen Training führte Michael KöllnerMichael Köllner war vom 9. November 2019 bis zum 31. Januar..., Cheftrainer des TSV 1860 München, den 30-15 Intermittent Fitnesstest durch. Mit ihm soll die Ausdauerleistungsfähigkeit ermittelt werden.
Am heutigen Dienstag war an der Grünwalder Straße 114 eine öffentliche Trainingseinheit. Dabei ließ 1860-Trainer Michael KöllnerMichael Köllner war vom 9. November 2019 bis zum 31. Januar... den 30-15 Intermittent Fitnesstest (30-15 IFT) durchführen. Der Test gilt als Grundlage für die Planung von sogenanntem High Intensity Intervall Trainingseinheiten (HITT). Der Zeitpunkt ist durchaus ungewöhnlich.
Der 30-15 Intermittent Fitnesstest
Der 30-15 Intermittent Fitnesstest wurde im Jahr 2000 von Dr. Martin Buchheit entwickelt. Sein Ziel war es, einen individuellen Test anzubieten, um die kardiovaskuläre Leistungsfähigkeit zu ermitteln und daraus schließlich hochintensive Intervalltrainingseinheiten zu planen. Es gibt nicht nur Versionen für den Fußball, sondern zum Beispiel auch für Handball, Basketball oder Eishockey.
Beim 30-15 IFT wird eine Distanz von 40 Metern wiederholt absolviert. Jeweils am Ende der Strecke wechseln die Fußballer die Laufrichtung um 180 Grad. Alle 30 Sekunden steigert sich die Laufgeschwindigkeit um 0,5 km/h. Nach jeder Geschwindigkeitsstufe folgt eine Erholungsphase von 15 Sekunden, bei der man zur Startlinie geht. Dabei ist der 30-15 IFT ein Maximaltest. Kann der jeweilige Fußballer die Laufgeschwindigkeit nicht mehr halten und erreicht die Toleranzzone nicht mehr bzw. erreicht drei Mal nur noch die Toleranzzone, dann ist für ihn der Test beendet.
High Intensity Intervall Training (HIIT)
Fußballspieler laufen pro Spiel zwischen 9 und 14 km. Die gesamte Laufleistung wurde zwar im Laufe der Jahre weniger, es werden jedoch mehr Sprints während des Spiels absolviert als früher. In der Premier League stieg die Anzahl an Sprints in den vergangenen 10 Jahren um 50 Prozent. Schneller am Ball zu sein als der Gegner ist wohl einer der wesentlichen Faktoren. Und ein Fußballer sollte in der Lage sein, auch in der 90. Minute noch seine maximale Sprintgeschwindigkeit zu erreichen. Die Voraussetzung dafür ist, dass der Spieler sich zwischen einzelnen Aktionen schnellstmöglich erholt.
Mit HITT soll dabei die körperliche Leistungsfähigkeit verbessert werden. Die Intervallmethode führt zu einer Hypertrophie (Vergrößerung) der FT-Fasern, was den Spieler schneller macht. Außerdem wird die maximale Sauerstoffaufnahmefähigkeit verbessert. Auch der Kohlenhydratstoffwechsel und der Phosphatstoffwechsel werden verbessert, was notwendig ist, um möglichst häufig über 90 Minuten zu sprinten.
Ungewöhnlicher Zeitpunkt
Dient der 30-15 IFT tatsächlich als Grundlage für die Planung eines zukünftigen Intervalltrainings, wäre der Zeitpunkt ungewöhnlich. Zwar hat sich das HITT als effektive und vor allem zeitsparende Methode zur Verbesserung der ganzheitlichen Ausdauerleistungsfähigkeit etabliert, für ein effektives Intervalltraining muss man nun jedoch etwa neun Wochen einrechnen, damit die Spieler auch tatsächlich hochintensive Aktionen an Spieltagen wiederholt ausführen können. Durchaus möglich, dass man bereits für die zweite Saisonhälfte nachsteuern möchte. Zwar können die Spieler nun auch kurzfristig schneller werden, eine Performance über 90 Minuten bedarf jedoch entsprechendes Training über einen längeren Zeitraum.
Eure Meinung ist gefragt
Was denkt ihr, sind die Spieler langsamer geworden im Laufe der Saison? An was liegt es?
Titelbild: IMAGO / MIS