Beitrag der Groundhoppers1860 zum Spiel des TSV 1860 München gegen den KFC Uerdingen
Nach großem Kampf und in Unterzahl erreichten die Löwen ein absolut verdientes 1:1-Unentschieden beim selbsternannten Aufstiegskandidaten aus Uerdingen.
Duisburg – Bei der Ankunft am Duisburger Hbf gab es ein ungewöhnliches Bild, da sich mehrere Fangruppierungen auf der Fahrt zu den jeweiligen Spielen dort begegneten. Neben den Löwenfans und einigen versprengten Uerdingern sah man Dortmunder (Heimspiel gegen Hoffenheim), Bochumer (Heimspiel gegen Paderborn) und Gladbacher sowie Hertha-Fans (direktes Duell). Die Aufeinandertreffen liefen unserer Beobachtung nach alle ohne Anfeindungen oder Pöbeleien ab – so geht’s also auch!
Um die 1.500 Anhänger der Münchner LöwenFan-Kollektiv der Ultra-Gruppierungen des TSV 1860 München.... waren im Wedaustadion (der Werbename des Stadions ist einfach zu blöd) in Duisburg vor Ort, um die Mannschaft zu unterstützen. Insgesamt wohnten nur 5.650 Zuschauer dem Spiel in der 31.500-Mann-Arena bei, was viele mitreisende Löwenfans an unzählige trostlose Heimspiele der Münchner LöwenFan-Kollektiv der Ultra-Gruppierungen des TSV 1860 München.... in der Allianz-Arena erinnerte. Die Auslastung von knapp 18% entspricht ungefähr 13.000 Zuschauern in der Allianz-Arena, also ein Szenario, das wir bei sogenannten Heimspielen in der AA leider auch schon live und in Farbe erlebt haben.
Die erste Halbzeit war recht chancenarm, die Löwen standen in der Abwehr stabil, waren sowohl kämpferisch als auch taktisch gut eingestellt und konnten sich im Laufe der ersten 45 Minuten immer besser aus der eigenen Hälfte befreien, ohne sich jedoch klare Tormöglichkeiten zu erspielen. Da die Krefelder nach vorne auch nichts Produktives zustande brachten, blieb es zum Halbzeitpfiff folgerichtig beim 0:0.
Die zweite Hälfte konnte schlimmer als diesmal kaum beginnen. Ein unnötiger Ballverlust im Mittelfeld, ein schneller Uerdinger Angriff und dann wieder so ein richtiges „Kacktor“ gegen die Löwen. Durch einen von einem Löwenspieler abgefälschten Ball kullerte der Ball irgendwie über die Linie und der Gastgeber führte in der 49. Minute auf einmal völlig überraschend mit 1:0.
Die Löwen kämpften sich aber schnell zurück und begünstigt durch einen Torwartfehler konnte der diesmal stark aufspielende Felix Weber aus kurzer Distanz nur vier Minuten später zum 1:1 einköpfen. Solche Tore machen besonders Spaß, wenn sie noch dazu direkt vor der jubelnden Gästekurve fallen.
Die absolut berechtigte gelb-rote Karte für Herbert Paul in der 65. Minute veränderte das Spiel dann aber grundlegend. Damit gab’s den zweiten berechtigten Platzverweis für die Löwen innerhalb nur einer Woche…
Die Uerdinger drängten jetzt vehement auf den Führungstreffer, die Löwen stemmten sich aber mit allen Mitteln dagegen. Nach ca. 10 Minuten Drangphase konnten sich die Löwen immer mehr aus der Umklammerung befreien und setzten immer wieder zu schnellen Kontern an. Den schönsten Spielzug in den gesamten 90 Minuten gelang den Löwen dann in der 75. Minute. Ein Konter über Karger und Lex nahm Bekiroglu volley ab, setzte den Ball jedoch knapp über den Kasten. Danach überstanden die Löwen auch noch die seltsam lange Nachspielzeit unbeschadet und nahmen so verdient einen Punkt aus der Duisburger Arena mit.
Den Löwen war diesmal kein Vorwurf zu machen, kämpferisch und taktisch stark, wenig zugelassen, aber halt im Offensivspiel oft zu wenig zwingend.
Bezeichnend für uns war die Szene nach dem Platzverweis, als Daniel Bierofka zwangsweise einen Stürmer opfern musste. Der alte Haudegen Sascha Mölders blieb auf dem Feld, die unserer Meinung nach erneut nicht überzeugende Winter-Leihgabe aus Bielefeld, Prince-Osei Owusu musste dagegen seinen Platz räumen.
Die Löwenfans verbreiteten über 90 Minuten Stimmung im sonst so leeren Stadion, der Uerdinger Anhang konnte aufgrund der direkt unter dem Dach befindlichen Plätze vereinzelt auf sich aufmerksam machen, gab aber sonst auch zahlenmäßig ein enttäuschendes Bild ab.
Auf die Löwen kommen jetzt mit dem VfR Aalen und Energie Cottbus zwei Mannschaften zu, die als direkte Mitkonkurrenten um den Klassenerhalt gelten.
Derzeit fehlt auch ein wenig das berühmte und vielzitierte „Spielglück“, um ein Spiel auch mal glücklich und vielleicht auch unverdient mit 1:0 (Lotte) oder 2:1 (jetzt in Uerdingen) zu gewinnen.
Entscheidende Wochen stehen an….
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