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Aachener Fans mit Spruchband-Botschaften an den TSV 1860

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Die Fans der Alemannia Aachen zeigten gestern während des Spiels am Tivoli mehrere Spruchbänder mit Bezug auf unsere Löwen. Dass sich gegnerische Fans mit den brisanten Themen rund um unsere Löwen beschäftigen und ihre Meinung mit Spruchbändern zum Ausdruck bringen, kommt immer wieder vor. Wir ordnen die Spruchbänder und deren Botschaften ein.

“1860 gehört ins Grünwalder”

Die Stadiondiskussion beim TSV 1860 ist hinlänglich bekannt. Die Alemannia hat selbst ebenfalls eine bewegende Geschichte mit ihrem Stadion. Der “alte Tivoli”, also das ursprüngliche Stadion, wurde 1928 eröffnet und war bis 2009 Heimat der ersten Mannschaft von Alemannia Aachen. Der neue Tivoli wurde im selben Jahr eingeweiht und sollte zum Millionengrab für den Verein werden. Der Neubau gehörte dem Verein und kostete ca. 2,0 Mio. Euro pro Jahr. Zwei sportliche Abstiege, zwei Insolvenzen und ein geringerer Zuschauerschnitt als im alten Tivoli führten den Verein jahrelang in den Amateurbereich. Von 2013 bis 2023 spielte Aachen in der Regionalliga. Im Jahr 2013 ging es dem Verein so schlecht, dass ein Umzug in das Stadion des SC Jülich erwogen wurde und der Verkauf des Tivoli angeschoben werden musste. Im Jahr 2015 verkaufte der Verein für den symbolischen Preis von einem Euro ihr Stadion an die Stadt Aachen und ist seitdem Mieter. Die Thematik rund um den Neubau des Tivoli gilt heute neben den Löwen und der Allianz Arena als einprägsames und warnendes Beispiel, wie ein überdimensioniertes Stadionprojekt den ganzen Verein zerreißen kann. Die Fanszene der Alemannia hat mit ihrer Botschaft “1860 gehört ins Grünwalder” den richtigen Nerv getroffen. Nachdem das Stadionprojekt Allianz Arena den TSV 1860 an den Rande der Insolvenz und zum Einstieg des Investors trieb, gilt es bei der Weiterentwicklung der aktuellen Stadionpläne behutsam vorzugehen. Das Herz der Löwen schlägt ohne Zweifel im Grünwalder Stadion.

“Scheiss auf den Scheich – Freiheit für 1860”

Das zweite Spruchband der Fans von Aachen lautete: “Scheiss auf den Scheich – Freiheit für Sechzig”. Der erste Teil ist bekanntlich eine Textzeile aus einem von Löwenfans umgedichteten Malle-Hit von Johnny Däpp. Der zweite Teil ebenso, aber vor allem ein Slogan, den die Fanszene der Löwen vergangene Saison nutzte, um auf Missstände im Verein/KGaA hinzuweisen. Damals ging es, mal wieder, um die Einstellung eines neuen Geschäftsführers. Das ganze Statement der aktiven Fanszene ist hier nachzulesen: Statement der Fanszene: “Freiheit für Sechzig!”

Vor dem Spiel gegen den MSV Duisburg gab es einen Fanmarsch, bei dem eine neue Zaunfahne mit genau diesem Spruch präsentierte wurde. Danach hing bis Saisonende ab Minute 60 jedes Spiel diese Zaunfahne vor dem Block der Fanszene. Der “Freiheit für Sechzig”-Fanschal ist der wohl am häufigsten verkaufte Schaal unter den Löwenfans. Dass sich gegnerischen Fanszenen mit den Löwen solidarisieren – so wie gestern die Fans von Alemannia Aachen, kommt immer mal wieder vor. Bemerkenswert ist es vor allem deshalb, da es häufig keine freundschaftlichen Verbindungen zwischen den Fanszenen gibt.

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