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2020 bringt Chance auf Sachpolitik – ein Kommentar zum Dauerwahlkampf bei den Löwen

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Seit Sommer 2017 ist Robert Reisinger nun Präsident des TSV 1860 München. Ein schwieriger Job. Vor allem aus einem Grund: Es herrscht seit 2017 Dauerwahlkampf bei den Löwen. Ein Kommentar zu Thomas Hirschbergers Wunsch, Präsident zu werden:

Vier unruhige Jahre haben die Löwen hinter sich. Nachdem Peter Cassalette das Amt als Präsident beim TSV 1860 München niedergelegt hat, übernahm Robert Reisinger kurzerhand und ließ sich im Sommer 2017 durch die Mitglieder bestätigen.

Dauerwahlkampf Teil I: Team Profifussball

Die Zeit der Sachpolitik war kurz. Durch den Zwangsabstieg in die Regionalliga war ohnehin Unruhe im Klub. Bereits Anfang 2018 zwang das sogenannte Team Profifussball den TSV 1860 München wieder in den Wahlkampf, der bis zum Sommer 2018 anhielt. Das Team rund um Klaus Ruhrdorfer, zu dem auch Thomas Hirschberger gehörte, scheiterte. Gewählt wurde aus dieser Interessensgemeinschaft niemand.

Dauerwahlkampf Teil II: Saki Stimoniaris

2019 kam Saki Stimoniaris. Sein Ziel: er wolle Präsident des TSV München von 1860 werden. Er brachte sich in Stellung und erneut gab es Wahlkampf. Für Sachpolitik war wenig Zeit. Stimoniaris wurde vom Verwaltungsrat zwar angehört, für die Wahl bei der Mitgliederversammlung jedoch nicht nominiert. Robert Reisinger wurde als Präsident wiedergewählt.

Auch nach der Wahl blieb es vereinspolitisch unruhig. Der Weggang von Trainer Daniel Bierofka sorgte für vereinspolitischen Wirbel. Immer wieder musste sich das Präsidium mit Anschuldigungen und sogar Anfeindungen, bis hin zur Androhung von körperlicher Gewalt, auseinandersetzen.

Findung der Sachpolitik

Mittlerweile ist Michael Köllner neuer Trainer bei den Löwen. Der, gemeinsam mit Günther Gorenzel, vor allem eines geschafft hat: volle Konzentration auf die Sacharbeit mit der Mannschaft. Sportlich läuft es im Moment gut. Und auch die Aussagen, die von der Geschäftsführung kommen, machen Mut. Die Löwen haben zusätzliches Geld aus dem Verkauf ehemaliger Spieler. Zwar erklärt Gorenzel ganz deutlich, dass er dieses Geld gerne in den Kader stecken möchte, betont jedoch, dass hierzu ein Entscheidungsprozess stattfindet. Mehr Sachlichkeit geht kaum. Dass er für den Sportetat um jeden vorhandenen Euro kämpft, ist nicht nur sein gutes Recht, sondern sein Job.

Besonders positiv: In diesem Jahr stehen keine Wahlen an. Der Verwaltungsrat wird erst 2021 gewählt und das Präsidium wird ein Jahr später zur Wahl stehen.

Dauerwahlkampf beim TSV 1860 München

Die große Chance

Es ist deshalb die große Chance, nun mal endlich auf den Dauerwahlkampf und die ständige Befeuerung zu verzichten. Hin zur Sachpolitik auf allen Ebenen. Im Sport, im e.V. und in der KGaA. Es gibt genug zu tun. Der TSV 1860 München ist auf einem sehr guten Weg. Aber es gibt eben viel zu tun.

Sich jetzt als möglicher Präsident für die Löwen in Stellung zu bringen, hilft dem Verein nicht. Zum einen fließt bis zur Wahl noch sehr viel Wasser die Isar hinab und viel Bier aus den Zapfhähnen Giesings. Zum anderen wäre es nun wirklich sinnvoll, die Zeit bis 2021 mit Sachpolitik zu füllen. Und den Dauerwahlkampf zu beenden. Anscheinend ist es dem einen oder anderen momentan zu ruhig. Ruhe, die jedoch dringend notwendig ist und genutzt werden sollte.

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