Hasan Ismaik wirft dem Präsidium vor, Trainer Daniel Bierofka aus dem Verein geekelt zu haben. Bislang hielt sich Robert Reisinger zurück. Auf Anfrage der Abendzeitung setzt er sich nun zur Wehr.
Vorwurf des Mobbings
Die Behauptungen, man habe Daniel Bierofka loswerden wollen, sind so absurd wie ehrenrührig und sie entbehren jeder Grundlage, meint Robert Reisinger. Bierofka würde vom Mitgesellschafter instrumentalisiert. Der Präsident ist sich sicher, dass die „ständige Indienstnahme für propagandistische Zwecke“ dazu geführt haben, dass die Situation für den Trainer immer schwieriger wurde.
Den Vorwurf des Mobbings weist Reisinger von sich. Vom Präsidium wurde keiner der Mitarbeiter gemobbt oder diskreditiert. Die öffentlichen Kommentare von Mitgesellschafter Ismaik seien da durchaus geeignet, die genannten Merkmale zu erfüllen. Er nennt Robert Schäfer, Florian Hinterberger, Oliver Kreuzer, Kosta Runjaic und Thomas Eichin namentlich als ehemalige Mitarbeiter in der KGaA. Und auch der Umgang mit Vereinsikone Roland Kneißl in der Merchandising GmbH sei fragwürdig. Reisinger spricht klar aus, was er denkt: „… wir verhehlen nicht, dass uns diese Art der Kommunikation abstößt.“
Daniel Bierofka habe um eine Auszeit gebeten. Das gelte zu respektieren. Man habe als Verein darauf entsprechend reagiert: „Was es aus unserer Sicht dazu zu sagen gibt, stand in der Erklärung des Vereins.“
Steuerung durch PRO1860 und Ultras
Zu den Vorwürfen, er sei von PRO1860 und den Ultras gesteuert, äußert sich der Präsident ebenfalls. Es sei eine fortgesetzte Kampagne, um das Präsidium zu diskreditieren. Inhaltlich sei es vollkommen abwegig. Seine Vermutung: Ismaik selbst wird dieser Blödsinn aus seinem Umfeld erzählt.
FAQ des e.V.
Die Aussagen im Hinblick auf das FAQ, in dem der e.V. die Frage nach einem möglichen Weggang von Bierofka thematisiert hatte, bereut Reisinger nicht. „Als stark problematisch hat sich in der Praxis gezeigt, dass viele Medien unsere Antwort in der Berichterstattung immer nur in stark verkürzter Form zitiert haben, um ihr den gewünschten Drive zu verleihen. Liest man hingegen unsere gesamte Erwiderung auf die Frage, stellt man rasch fest: sie war gänzlich anders intendiert.“
Insolvenzgefahr
Auch über eine mögliche Insolvenz spricht der Präsident der Löwen. Man setze sich angesichts der wirtschaftlichen Bilanz mit allen denkbaren Szenarien auseinander. Alles andere wäre fahrlässig. Allerdings stellt er klar: Wenn Hasan Ismaik sich rational verhält, wird es zu keiner Zwangslage für die Geschäftsführung kommen.
Das komplette Interview: https://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.loewen-praesident-im-exklusiv-interview-reisinger-ismaiks-vorwuerfe-sind-absurd-und-ehrenruehrig.825ffc55-2478-449e-8c42-716a96c06bae.html