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1860-Geschäftsführer Günther Gorenzel mit optimistischen Worten

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Günther Gorenzel hat in dieser Woche den Journalisten Fragen rund um den TSV 1860 München und den Profifußball beantwortet. Dabei wirkte der Geschäftsführer und Sportchef durchaus souverän. Vor allem aber zeigte er sich hoffnungsvoll und äußerst optimistisch. Wir haben für euch die über 30 minütige Pressekonferenz in einer textliche Zusammenfassung gebracht.

Das Video zur gesamten Pressekonferenz: https://loewenmagazin.de/presserunde-guenther-gorenzel-ueber-die-aktuelle-lage-des-tsv-1860-muenchen/

Der bisherige Saisonverlauf der Löwen

Es gibt wenig Mannschaften, die vom ersten bis zum letzten Spieltag performen, sagt Günther Gorenzel auf die Frage nach der aktuellen sportlichen Situation. Man sei nicht hundertprozentig zufrieden im Hinblick auf die ersten sechs Spieltage. „Aber es ist auch klar, wenn es nicht läuft, dann läuft nicht alles verkehrt“, meint der Geschäftsführer Sport. Man habe intensive Gespräche geführt über die ersten Spiele. Trainer Daniel Bierofka habe einen sehr guten Weg gefunden und man ist allgemein auf einem guten Weg. Das habe man auch in den vergangenen beiden Spielen gezeigt. Allerdings betont er, dass man gegen die vergangenen beiden Mannschaften auch unbedingt Siege einfahren musste. Den Löwen sei es klar, dass zukünftig andere Kaliber auf die Mannschaft warten würden. Duisburg, Lautern und Würzburg nennt Gorenzel. Er glaubt, dass man auf einem guten Weg ist und man hat die richtigen Schlüsse aus dem ersten Saisonviertel gezogen. Gorenzel hat vollstes Vertrauen in die Mannschaft und das Trainerteam.

Die Transferbilanz der Löwen

Auch im Hinblick auf die Transferbilanz muss man „sehr, sehr zufrieden sein“. Im April hatte man noch darüber diskutiert ob man zwei Leistungsträger verkaufen müsse. „Und jetzt im Zusammenschluss von vielen und vielen die mitgeholfen haben, glaube ich, haben wir einen sehr, sehr ordentlichen Kader zusammengestellt“, meint Gorenzel. Es sei jedoch wichtig, dass man sich nicht darauf verlässt, dass man auch zukünftig Punktlandungen wie zum Beispiel beim Transfer von Owusu hinlegt. Man war ständig in Kontakt mit Augsburg und Bielefeld. Es war knapp aber lief alles gut „von dem her sind wir sicherlich froh, dass wir den Kader so aufgestellt bekommen haben.“

Verträge über die Saison hinaus

Auch die kommende Saison spricht Günther Gorenzel an. Acht Spieler hätten einen Vertrag für 2020 / 2021. Er selbst bewege sich im Rahmen der politischen Möglichkeiten. Die Politik gebe den Rahmen vor, in dem er sich bewegen kann. Das sei nicht nur im Fußball so. In diesem Rahmen habe man in den letzten Wochen gute Lösungen erarbeitet. Er müsse schauen, welche Mittel er zukünftig zur Verfügung habe. Gorenzel möchte sich auf das konzentrieren, was er selbst beeinflussen kann. Der Kader für die aktuelle Saison sei abgeschlossen, im Winter könne man Kurskorrekturen vornehmen. Die Planung für die kommende Saison habe nun begonnen. Auf kaufmännischer Seite müsse hierzu allerdings erst der Rahmen hergestellt werden. Er als Geschäftsführer Sport muss wissen, „was steht zur Verfügung, was ist machbar, was ist umsetzbar.“ Es wäre wichtig nicht mehr von Last-Minute-Transfers abhängig zu sein sondern frühzeitiger planen zu können. „Das muss unser aller Ziel sein“. Zwei Drittel des Kaders, so die Zielsetzung von Gorenzel, soll planungstechnisch im Frühjahr erledigt sein. Das restliche Drittel macht Sinn dann in der Transferperiode umzusetzen. In den kommenden Wochen wäre es das Ziel die kaufmännischen Rahmenbedingungen zu klären.

Die Gerüchte über eine Insolvenzprüfung

Prüft der TSV München von 1860 e.V. eine Insolvenz, ist die Frage an Günther Gorenzel. Es seien die Wirtschaftsprüfer im Haus, so der Geschäftsführer Sport. Das wurde von diversen Seiten „vollkommen falsch interpretiert“. Es sei ein „reiner Routinevorgang“ im Rahmen des Lizenzierungsverfahrens, den alle anderen Profifußball-Klubs ebenfalls durchlaufen würden. Alles andere seien Spekulationen.

Die Personalie Daniel Bierofka

Für Günther Gorenzel ist die Personalie „Daniel Bierofka“ kein Thema. Ein Weggang des Trainers werde nicht diskutiert. Man analysiere die vergangenen Spiele, mache sich Gedanken wie man sich zukünftig aufstellt. Eine Amtsmüdigkeit gäbe es bei Bierofka nicht. Es kämen tagtäglich Gerüchte auf. Er habe sich bei Sechzig angewöhnt, nicht ständig darauf zu reagieren. Das sei ohnehin contraproduktiv. Der Verein habe auf seiner Homepage in einem simulierten Frage- und Antwortspiel mehrere Fragen beantwortet und dargestellt. In einem der 18 Punkte sei es um den Trainer gegangen. Die Motivation des e.V. könne er nicht beurteilen und wolle er auch nicht kommentieren. Er kann nur für sich beantworten, die Trainerfrage sei für ihn kein Thema.

Zukunft für Sechzig?

Auf die provokative Frage, ob Sechzig überhaupt eine Zukunft habe, wiederholt Gorenzel das bisher Gesagte. Im Rahmen der Möglichkeiten habe man das Beste rausgeholt. Tim Rieder sei zudem für die Dritte Liga ein überragender Transfer gewesen. Das er zukünftig möchte, dass man alles früher finalisiere, sei kein Geheimnis. Er selbst sei im permanenten guten Austausch mit den beiden Gesellschaftern. Er würde gegenüber dem e.V. diese Dinge klar positionieren. Am Ende des Tages würde er das jedoch nicht entscheiden. Er arbeite im Rahmen der dann gegebenen Möglichkeiten.

Gespräche mit Spielern

Er wird in den nächsten Wochen mit den Spielern erste Gespräche führen, auch im Hinblick auf deren Berater. Bei Bekiroglu gab es Gespräche, der Berater habe jedoch gewechselt. Efkan Bekiroglu wäre in jedem Fall interessant für eine Weiterverpflichtung. Es wäre eine tolle Geschichte ihn länger an den Klub zu binden. Es sei klar, dass ein Spieleretat von 2,5 Millionen zu wenig sei um die kommende Saison richtig anzugehen. Man habe jedoch noch Zeit und es würden intensive Gespräche geführt. Zum dritten Mal betont Gorenzel, dass das jedoch ein Thema seines Partners in der Geschäftsführung sei. Ein kaufmännisches Thema bei dem er als Verantwortlicher für den Sport nicht vorgreifen möchte.

Leon Klassen

Leon Klassen sei ein großes Talent es hätten einige Angebote für ihn auf dem Tisch gelegen. Vor allem die russischen Klubs hätten intensiv an Klassen „gebaggert“. Sechzig wäre jedoch nicht bereit gewesen für die Summen, die auf dem Tisch gelegen sind, Leon zu verkaufen. Gorenzel möchte ihn über die Saison 2020 / 2021 hinaus weiter verpflichten. Man sei von Klassen überzeugt. Interessant wäre dabei auch, ob Klassen sich dafür entscheide zukünftig für die russische Nationalmannschaft an den Start zu gehen oder für Deutschland. Im Sommer habe sich Leon ganz bewusst für den deutschen Markt entschieden, obwohl er in Russland deutlich mehr hätte verdienen können. Er will sich in Deutschland durchsetzen. Es bestehe auch Interesse der deutschen U-Nationalmannschaften. „Ein tolles Talent in den eigenen Reihen“.

Saisonziel 2019 / 2020

Wir schauen von Spieltag zu Spieltag – das habe man auch in der vergangenen Saison. Man möchte jedes Spiel gewinnen. „Ich werde einen Teufel tun um ein offizielles Ziel herauszugeben“, meint Gorenzel auf die Frage, ob das Saisonziel korrigiert wird nach den guten Transfers. „Wir wollen eine solide, sorgenfreie Saison spielen und das ist mit dem Kader sicherlich machbar und realistisch umsetzbar“. Auch wenn Moll und Karger erst in der zweiten Saisonhälfte voll einsatzbereit wieder seien. Aber er habe vollstes Vertrauen in jeden einzelnen Spieler. Man habe gesehen wie variabel der Kader aufgestellt ist. Daniel Bierofka habe jetzt sämtliche Möglichkeiten um auf Formkurven der Spieler zu reagieren, auf den Gegner zu reagieren, auf Spielstände zu reagieren. Sechzig habe unterschiedliche Spielertypen sowohl in der Offensive als auch in der Defensive. „Wir sind solide aufgestellt“, sagt Gorenzel überzeugt. Auch im Hinblick auf die Erfahrung der Spieler ist Sechzig „sicherlich nicht schlecht aufgestellt“.

Das kommende Spiel

Sechzig wird eine Schippe drauflegen im Vergleich zu den vergangenen beiden Spielen. Es habe sowohl in Chemnitz als auch gegen Jena Phasen gehabt, wo das „Ding auch hätte in die andere Richtung kippen können“, meint Gorenzel. Es war jetzt eine Woche Zeit sich zu stabilisieren und die Mannschaft jetzt noch besser drauf vorzubereiten. Gorenzel ist davon überzeugt, dass in dieser Woche die Mannschaft wieder einen Schritt nach vorne macht, aus den Siegen noch mehr Selbstvertrauen gewonnen hat und ganz anders auftreten wird. Man wird mit mindestens einem Punkt aus Duisburg zurückfahren.

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