10 Jahre Ismaik – die Münchner Presse blickt auf eine turbulente Zeit beim TSV 1860 München

Vor zehn Jahren empfahl Uli Hoeneß vom FC Bayern München seinem Pendant beim TSV 1860 München, Dieter Schneider, den Einstieg von Hasan Ismaik. Mit den Worten: “Macht das mal!” Damit begann eine turbulente Zeit.

Yahya Ismaik ist wohl in der Stadt. Gesehen wurde er bereits beim Spiel in Ingolstadt. Verhandelt er mit 1860-Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer im Hinblick auf die kommende Saison? In jedem Fall ist er pünktlich zum 10-jährigen Jubiläum seines Bruders Hasan Ismaik in München. Vor zehn Jahren übernahm der Jordanier als Gesellschafter Anteile an der TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA. Kommt vielleicht sogar Ismaik? Geimpft ist er, wie er selbst mitteilte. Ein Bild gemeinsam mit der Geschäftsführung, dem Trainer und dem Präsidium, das wäre das i-Tüpfelchen auf dem aktuellen ruhigen Kurs.

Buchbach statt Barcelona

“Buchbach statt Barcelona” titelt Ludwig Krammer im Münchner Merkur und in der tz München. Es ist ruhig geworden um den Gesellschafter, so der Journalist. Ein Jahr vor dem Einstieg bei den Löwen hätte Hasan Ismaik beim AS Rom einsteigen können. Für 110 Millionen Euro. Die sollen Ismaik allerdings zu viel gewesen sein. Am 30. Mai wurde “die Ehe zwischen der bettelarmen Braut TSV 1860 und dem reichen Unternehmer Hasan Ismaik besiegelt”. Merkur und tz München werfen einen Blick auf 10 Jahre. Auf die erste Saison, als Ismaik viele Ankündigungen machte. Ein Haus in München zu kaufen, weitere Investments in Deutschland zu tätigen. Taten folgen keine, so der Merkur in der Wochenendausgabe. Den ersten Streit ums Merchandising gewinnt Ismaik. Für eine Million sichert er sich die Rechte an den Fanartikeln. Sportlich vorwärts geht es nicht. Und auch die darauffolgende Saison nicht. Ismaik beleidigt Präsident Dieter Schneider. Bezeichnet ihn als “alten, kranken Mann”. Merkur und tz mit einer interessanten Zeitreise. Neues gibt es nicht. Löwen kennen die Geschichte: tz München: 10 Jahre Ismaik – eine Bilanz.

Ismaik – Spielball des FC Bayern

Journalist Uli Kellner spricht von Missverständnissen, die den Weg Ismaiks in den deutschen Profifußball pflastern. Der Gesellschafter, und später vor allem auch Kreditgeber des TSV 1860 München “versteht nie, dass er als 60-Prozent-Eigner nicht durchregieren kann”. Von einem Spielball des FC Bayern spricht Kellner in seinem Kommentar. Der FC Bayern wollte mit aller Macht verhindern, dass ihr Arena-Mieter über den “nun ja, Jordan geht”. Mittlerweile, nach nunmehr zehn Jahren, scheinen die Parteien des Kampfes müde. “Wenn du deine Gegner nicht besiegen kannst, dann umarme sie”, so die Strategie des Gesellschafters. Der Kommentar: tz München: Beide Seiten sind des Kämpfens müde.

Zehn Jahre voller großer Versprechen, Chaos und Pleiten

Kristina Ellwanger, die für den Axel-Springer-Verlag schreibt, und bei den Löwen vorrangig als Bild-Reporterin erscheint, hat einen Artikel in DIE WELT veröffentlicht. Der Jordanier habe eine goldene Zukunft versprochen, es “folgen zehn Jahre voller großer Versprechen, Chaos und Pleiten”. Die Zukunft schien rosig für die Löwen. Viele Worte, aber wenig wurde erfüllt. Auf Augenhöhe mit dem FC Bayern München und dem FC Barcelona. Mittlerweile, so die Journalistin, geht es gegen den SC Verl und den Halleschen FC. Mittlerweile ist es still geworden um den Geschäftsmann aus dem arabischen Raum. Interview-Fragen schmettert Ismaik ab. Dafür schreibe er gerne auf Facebook, so Ellwanger. Der Artikel (nur mit Abo): DIE WELT: Auf einer Stufe mit dem FC Bayern – heute sollte es so weit sein.

Die Süddeutsche Zeitung scheint wohl am morgigen Montag das “Jubiläum” des Gesellschafters und Kreditgebers Hasan Ismaik zu thematisieren.

Eure Meinung ist gefragt

10 Jahre “1860 und Ismaik” – was sind Eure Gedanken? Welche Ereignisse beschäftigen Euch besonders? Wie seht Ihr die Zukunft?

Titelbild: (c) imago/MIS

3.5 4 Stimmen
Artikel bewerten
(Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Löwenmagazins.)
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
21 Kommentare
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen

EensZweeDrii
Gast
EensZweeDrii
1 Jahr zuvor

Man sollte unbedingt erwähnen,dass man berbder AS Roma Zeit hatte, Ismaik zu überprüfen und sehr schnell dankend ablehnte…sollte zu denken geben…

chemieloewe
chemieloewe(@chemieloewe)
1 Jahr zuvor

Alles schon 1000 mal u. mehr diskutiert u. kommentiert…, sorry, aber ich will dieses Endlosthema nicht wieder u. immer wieder ausschlachten u. mich ewig wiederholen. Ich hoffe u. wünsche mir, dass es bei 60, wie seit 2017 nach dem Doppelabstieg, schrittweise weiter so gut vorwärts geht, dass sich unser Profifußball erfolgreich u. nachhaltig weiterentwickelt, sportlich u. wirtschaftlich, auf einem gesunden Weg der Konsolidierung u. dass die Gesellschafter u. alle anderen Beteiligten weiter, wie in den vergangenen Monaten, solide, progressiv u. konstruktiv, friedlich, vertrauensvoll u. partnerschaftlich, professionell zusammenarbeiten u. wir nicht wieder in alte zerstörerische u. ruinöse Katastrophenmachenschaften u.-muster der Vergangenheit, bis zum Totalcrash u. Doppelabstieg 2017, zurückfallen u. dass wir die damit verbundenen Riesenfehler der Vergangenheit in jeglicher Art u. Weise in Zukunft nicht wiederholen u. versuchen, solche Katastrophen mit aller Kraft u. Konsequenz zu verhindern!!!

Schlecht Erfahrungen haben wir genug, ja, eigentlich schon viel zu viele gesammelt. Wenn wir das Richtige daraus lernen bzw. gelernt haben u. die richtigen Konsequenzen daraus ziehen, wie schon seit 2017 u. in der Zukunft richtig anwenden, kann ein sehr guter, erfolgreicher Weg auch weiterhin gelingen, was ich u. alle Sechziger sehr hoffen u. ich mir u. wir uns sehnlichst wünschen!!!🙏🍀🍀🍀

In diesem Sinne: Auf ein erfolgreiches Sechzig, Auf die Löwen!!!

ELIL!!!
🤗💙🦁💙✌🤝😉

blue planet
Gast
blue planet
1 Jahr zuvor

Bereits vor dem Einstieg Ismaiks herrschten beim TSV wohl Größenwahn, wirtschaftliche Unvernunft und Dilettantismus vor. Nach dem Verkauf der Anteile wurde dies, meiner Meinung nach, in jeglicher Hinsicht getoppt.

Für mich hat der Fusstritt, der uns in die Regionalliga geführt hat, das Fass buchstäblich zum Überlaufen gebracht! Die Schulden der Vergangenheit hängen nun wie ein Mühlstein um den Hals der KgaA und die Gewinne der Merchandising GmbH werden nicht in die KgaA investiert. Macht eine solche Kooperation wirklich Sinn? In meinen Augen nicht!

Marcel Prohaska
Marcel Prohaska(@kiwi-pro)
1 Jahr zuvor

Es ist völlig überflüssig sich über Fehler der Vergangenheit noch aufzuregen, sondern man muss die Situation annehmen wie sie ist.
Unser jetziges Präsidium hat mit der Haltung ” zur Not fangen wir halt in der C-Klasse neu an” erst die Voraussetzung geschaffen wieder auf Augenhöhe zusammenzuarbeiten.
Ich hoffe sehr es bleibt bei der Position nicht jeden Preis für sportlichen Erfolg (soweit der kaufbar ist) zu zahlen.
Ich bin ganz froh, dass wir nicht 4-5 Mio in einen konkurrenzfähigen Zweitliga-Kader investieren müssen oder und jedes Wochenende verprügeln lassen müssen.
Wenn wir in 10 Jahren um den Aufstieg in die Bundesliga mitspielen und dabei Handlungsfreiheit gewonnen hätten, wäre ich höchst zufrieden.

reinhardfriedl
reinhardfriedl(@reinhardfriedl)
1 Jahr zuvor

Eine Ära, die mit einem Missverständnis begann. Als Ismaik von einem Investmentbanker angesprochen wurde, in einen Münchner Fußballclub zu investieren, dachte der im Fußball nicht versierte Ismaik am Anfang tatsächlich, dass er in den FC Bayern investieren solle. Für ihn war es naheliegend, dass der Münchner Fußballverein, der in der Allianz Arena spielte und eine Kapitalspritze benötigte, der FC Bayern wäre. Er beauftragte den Investmentbanker die Verhandlungen aufzunehmen. Als Ismaik merkte, dass es sich gar nicht um den FC Bayern handle, wollte er sein Gesicht nicht verlieren und so kam es, dass er tatsächlich in den TSV 1860 München investierte. Sein Beraterumfeld machte ihm glaubhaft, dass mit dieser Investition tatsächlich Geld zu verdienen sei und er sich damit einen guten Namen machen könne. So ließ Ismaik seine Berater agieren und tappte in ein Fettnäpfchen nach dem anderen. Leute aus dem Umfeld vom TSV 1860 München, die nun weiterhin mit Freikarten und VIP-Essen die Spiele in der Allianz Arena besuchen konnten, huldigten zudem dem neuen “Bezahler” der Business Seats. Als die “Lernkurve” immer länger und teurer für Ismaik wurde, wollte er auf einen Schlag alles ändern und nahm in der Saison 2017/2018 das Heft selbst in die Hand. Aus war es mit den meisten Freikarten und Essen, obwohl die weiterhin bezahlt werden mussten. Auch in dieser Phase bediente er sich mit falschen Beratern, die auch nicht den Mumm hatten, ihm einmal zu sagen, wenn er in die falsche Richtung steuerte. Das Ergebnis mit dem Doppelabstieg ist bekannt und Ismaik zog sich erst einmal schmollend (zumindest in der Vierten Liga Saison) in sein Schneckenhaus zurück. Als er sah, dass sich ohne sein Eingreifen tatsächlich kleinere Erfolgte einstellten, änderte er seine Strategie. Es floss zwar nicht mehr das große Geld, aber er machte zumindest die nötigen Schritte, damit sein bisher investiertes Geld nicht ganz den Jordan runterging. Ob die jetzige Strategie von Hasan Ismaik allerdings auf Dauer sein Investment und die TSV 1860 München KGaA retten kann, ist die große Frage in den nächsten 10 Jahren.

bine1860
bine1860(@bine1860)
1 Jahr zuvor

Die größten Fehler waren mehr als 49% zu verkaufen, das Merchandising abzugeben und der Kooperationsvertrag und den unsäglichen Klauseln darin zB zum Fall von 50+1 und dass der EV keine Sponsoren suchen/bringen darf.

Fränkischerlöwe78
Fränkischerlöwe78(@fraenkischerloewe)
1 Jahr zuvor

Hatte große Hoffnung und wurde leider eines besseren belehrt was es Investoren betrifft mit seinem auftreten und ab 2014 war es endgültig aus bei mir seit dem seh sein gebaren sehr kritisch

WEitere newseinträge

21
0
Über ein Kommentar würden wir uns freuen.x